Ein neues Robotersystem unterstützt die Mediziner beim sicheren Operieren.
Klinikum LeverkusenNeues Robotersystem unterstützt Operateure
Fehler durch zitternde Hände, Rückenschmerzen vom langen Stehen bei Operationen oder eine ungenaue Sicht – all das soll mit Hilfe des neuen da Vinci Robotersystem im Schlebuscher Klinikum Vergangenheit sein. Der neu angeschaffte Roboter ist die vierte Generation seiner Art und bereits das zweite System in dem Leverkusener Krankenhaus.
Genutzt werden kann es vor allem in der Urologie, der Allgemeinmedizin und der Gynäkologie. „Die Roboter haben in der Urologie ihren Anfang gefunden, da die Niere, die Prostata und die Blase in einem klar abgegrenzten Bereich liegen und man sich keinen langen Wegen durch den Körper stellen muss“, erklärte Klinikdirektor und Privatdozent Dr. Daniel Porres.
Er gehörte mit zu den ersten fünf deutschen Operateuren, die sich an solch einer Technik ausprobieren durfte und arbeitet bereits seit 2004 mit den neuen Technologien. Mittlerweile werden 70 Prozent aller Prostataentfernungen in Deutschland mit solch einem Roboter durchgeführt.
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Konsole verfügt über Satellitenverbindung
Die neue Errungenschaft des Krankenhauses wurde am Dienstag in der Empfangshalle ausgestellt, sodass sich Besucher, Patienten, aber auch Mitarbeiter damit vertraut machen konnten. Das Gerät besteht insgesamt aus drei Teilen: Der Chirurgenkonsole des Operateurs, dem Patientenwagen, an den der Patient angeschlossen ist, und einem Turm, der ein Gasgemisch für die Bildgebung in den Bauch des Patienten befördert und einen Bildschirm zur Übertragung umfasst.
Die Chirurgenkonsole wird mit Hilfe verschiedener Pedale sowie zwei Joysticks sowie einem Bildschirm mit Blick in das Innere eines Bauches bedient. Die Schwierigkeit besteht in der richtigen Bewegung der Finger, da man kein taktiles, sondern ausschließlich ein visuelles Feedback erhält. Die Chirurgenkonsole kann zudem über eine Satellitenverbindung für Operationen an einem Patienten genutzt werden, der gar nicht im Klinikum Leverkusen liegt.
Das Robotersystem bietet insgesamt viele Vorteile für den jeweiligen Operateur. Zum einen wird eine höhere Präzision sichergestellt, wodurch nicht zuletzt keine großen Narben oder Traumata mehr entstehen. Zudem lässt sich sehr schichtgerecht operieren. Darüber hinaus bietet es auch große Möglichkeiten in der Ausbildung. So kann die Lernkurve eines angehenden Operateurs beim Üben mit dem neuen System schneller ansteigen und zudem lassen sich reale Fälle simulieren.
Porres selbst geht davon aus, dass es in der Zukunft immer häufiger zum Einsatz solcher hochtechnologischen Gerätschaften kommt, da diese das Instrumentarium erweitern und die schnellere Behandlung von Patienten gewährleisten. „Operateure sind dennoch nicht zu unterschätzen, denn der Roboter ist nicht etwa automatisiert, sondern wird noch immer von menschlichen Händen gesteuert“, betonte Porres.