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Klinikum LeverkusenPatientin überlebt – und lässt sich Namen der Retter tätowieren

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Patientin Nadine Dutczak mit ihren Ärztinnen und Ärzten

Leverkusen – Es war eine Überraschung bei der Nachbehandlung im Klinikum Leverkusen: „Prof. Dr. M. Busche“ und „Dr. B. Stankowski“ steht in schwarzen Druckbuchstaben auf dem Unterarm von Nadine Dutczak. Nicht das einzige neue Tattoo der 35-Jährigen, auf ihrem Schlüsselbein ist zudem der Schriftzug „XX IV XXI Y2“ zu erkennen.

Der Grund des außergewöhnlichen Körperschmucks? Dankbarkeit für ihre Lebensretter: Marc Busche, Ärztlicher Leiter der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie, und Borris Stankowski, Oberarzt der Unfallchirurgie und Plastischen Chirurgie, die Dutczak nach einem schweren Unfall betreut und mehrfach operiert haben.

Nach einem schweren Unfall kämpfte die junge Frau im vergangenen Jahr auf der Y2 – der Intensivstation des Klinikums – um ihr Leben, schreibt das Klinikum. „Das Datum 20.4.21 in römischer Schrift steht für meinen zweiten Geburtstag“, erklärt Dutczak. „Und ohne die Y2 wäre ich nicht hier.“

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Am 20. April geschah der Unfall auf der Rathenaustraße. 

Mit beiden Achsen überrollte ein Lkw am 20. April 2021 den Körper von Nadine Dutczak. Unter anderem mit einer Trümmerfraktur des Beckens, einem Harnblaseneinriss, einem Loch im Darm, einer schweren Weichteilverletzung der Oberschenkel kommt sie ins Klinikum. Sie schwebt in Lebensgefahr. „Frau Dutczak hat mich damals gefragt, ob sie sterben müsse. Ich habe ihr gesagt, dass wir alles versuchen werden, um sie zu retten, aber garantieren konnten wir es zu dem Zeitpunkt nicht“, denkt Prof. Dr. Busche daran zurück.

Becken und Darm gerettet

Das Team schafft es nicht nur, der jungen Frau das Leben, sondern auch das Becken, den Darm zu retten und die Körperoberfläche wieder herzustellen. Mehr noch: „Als ich das CT gesehen habe, dachte ich, dass sie nie wieder laufen kann“, erinnert sich Dr. Alina Schneider, Oberärztin der Intensivstation. Heute kann Dutczak wieder gehen.Zwei Monate lang wurde sie im Klinikum behandelt, insgesamt vier Fachbereiche – die Orthopädie/Unfallchirurgie, die Plastische und Ästhetische Chirurgie, die Urologie und die Allgemeinchirurgie – sowie physiotherapeutische und psychologische Fachkräfte waren beteiligt. Die vielen Operationen zur Wiederherstellung nach den schweren Hautverletzungen und die täglichen, aufwendigen Verbandwechsel durch Prof. Busche und Dr. Stankowski haben die behandelnden Ärzte und ihre Patientin eng zusammengeschweißt.

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„Ich habe zwischendurch gedacht, dass ich hier nie wieder rauskomme“, erinnert sich Dutczak. „Ich bin froh, dass auf der Intensivstation alle für mich da waren und auch Prof. Busche und Dr. Stankowski sich so sehr um mich gekümmert haben.“Inzwischen ist ein Jahr vergangen. Noch immer stehen für die 35-Jährige Termine im Klinikum an. Die Narben an Bauch, Becken und Oberschenkeln sollen mithilfe Plastischer Chirurgie so behandelt werden, dass bei Bewegungen nicht mehr stören. Und: Dutczak kann wieder gerade gehen und hat keinen künstlichen Darmausgang mehr. Nun will sie ihre Abschlussprüfung zur Physio- und Fitnesstrainerin nachholen – diese hätte sie ursprünglich einen Tag nach dem Unfall im vergangenen Jahr ablegen sollen. „Jetzt weiß ich erst recht, wie wichtig dieser Job ist und was er bewirken kann“, sagt Dutczak. Die Zeichen stehen auf Zukunft.