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IHK zu Sonntagsöffnungen„In Leverkusen auf Gewerbesteuereinnahmen zu verzichten, ist fahrlässig“

Lesezeit 2 Minuten
Rathausvorplatz Foto: Ralf Krieger

Der Streit um die Sonntagsöffnungen geht weiter.

Die IHK findet die Entscheidung, auf verkaufsoffene Sonntage und deren Gewerbesteuereinnahmen zu verzichten, fahrlässig.

Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat sich in die Debatte um die Absage der verkaufsoffenen Sonntage in Leverkusen 2025 eingeschaltet - und kritisiert die Entscheidung als kurzfristig. „Diese zusätzlichen Verkaufstage bieten nicht nur kurzfristige Umsatzerhöhungen, sondern stärken langfristig die Kundenbindung und Attraktivität der Stadtteile“, erklärt Jörg Hausmann, Leiter der Geschäftsstelle Leverkusen der IHK.

Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung Anfang Oktober mit knapper Mehrheit vier geplante verkaufsoffene Sonntage in Wiesdorf, Opladen und Schlebusch abgelehnt. Grüne, SPD, Bürgerliste und Linke stimmten mehrheitlich gegen die Sonntagsöffnungen; CDU, FDP und Opladen Plus waren mehrheitlich dafür. Seit dem tobt in Leverkusen die Debatte.

Leverkusen: Welche Rolle spielen die verkaufsoffenen Sonntage?

Die Handelsverbände und Werbegemeinschaften der Stadtteile halten die Entscheidung für verantwortungslos, man schade damit den Händlern und Innenstädten und überlasse dem Onlineversandhandel das Feld. Die Befürworter wie unter anderem die Gewerkschaften kritisieren die zusätzliche Belastung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und halten die Bedeutung der Sonntagsöffnungen für eine positive Entwicklung der Innenstädte für überschätzt.

Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) hatte sich gegen die Position seiner Fraktion gestellt. Er befürchtet, dass die Entscheidung, die Sonntagsöffnungen abzusagen, „die Unternehmen, aber auch die Stadt negativ zu spüren bekommen“ werde.

Vor allem an der Aussage von Dirk Danlowski von den Grünen, man könne ja sonntags auch in die Niederlande zum Einkaufen fahren, stören sich viele Kritiker. Auch die IHK: „Es ist mir unverständlich, wieso wir Kommunen im näheren Umland die Konsumenten zuschicken sollen, anstatt ihnen vor der eigenen Haustür Perspektiven zu bieten“, sagt Jörg Hausmann. Zudem würden verkaufsoffene Sonntage zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen generieren. „Angesichts der schwierigen Haushaltslage der Stadt Leverkusen wäre es ja fast schon fahrlässig, darauf zu verzichten.“