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Kasino-GesellschaftLeverkusener Bayer-Institution erfindet sich neu

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Der neue Vorstand der Kasino-Gesellschaft mit Hans Peter Döhmen, Peter Wilhelmi, Elke Strothmann und Michael Haug.

Der neue Vorstand der Kasino-Gesellschaft mit Hans Peter Döhmen, Peter Wilhelmi, Elke Strothmann und Michael Haug (von links).

Der Verein, vor mehr als 125 Jahren von der Führung der Farbenfabriken ins Leben gerufen, will jünger werden.

Über Jahrzehnte galt sie als elitärer Klub für Bayer-Direktoren, zu dem normale Leute aus der Produktion genauso wenig Zugang hatten wie Menschen, die nicht aus dem Kosmos des Leverkusen prägenden Chemie- und Pharmakonzerns stammten. Für die Entwicklung der Kasino-Gesellschaft war das schon lange eher Fluch als Segen; seit vielen Jahren bemüht sich der Verein um Öffnung, versteht sich als Plattform für gesellschaftliches und soziales Engagement, kulturellen Transfer und den Austausch von Wissen. Das soll vor allem jüngere Leute ansprechen.

Der Wandlungsprozess ist aber nicht abgeschlossen, das zeigte sich zuletzt am Montag. Der 11.11. stand für die Kasino-Gesellschaft nicht im Zeichen des Karnevals, sondern einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Die war notwendig geworden, weil der Vorsitzende Thomas Flensberg plötzlich verstorben war. Er stand nur ein Dreivierteljahr an der Spitze des Vereins. Rund 60 Mitglieder kamen nach eigenen Angaben zu der Versammlung, auf der neben den Vorstandswahlen auch ein neues inhaltliches Konzept vorgestellt wurde. Für dessen Entwicklung hatte es auch eine Mitglieder-Befragung gegeben.

„Werte, Wissen, Kultur“ sollen im Mittelpunkt stehen

„Die Zeiten haben sich gewandelt – und wir wollen mit der Kasino-Gesellschaft Leverkusen durchstarten und mit einem abwechslungsreichen und anspruchsvollen Programm mehr Menschen mitreißen und für die Kasino-Gesellschaft gewinnen“, betonte Hans Peter Döhmen. Der selbstständige Unternehmensberater wurde zum neuen Vorsitzenden der Kasino-Gesellschaft gewählt.

„Der neue Slogan ‚Werte, Wissen und Kultur‘ spiegelt den zukunftsorientierten Ansatz der Kasino-Gesellschaft wider“, ergänzte Peter Wilhelmi, der nun ebenfalls zum Vorstand gehört. Der Vertriebs- und Marketing-Spezialist engagiert sich auch bei den Wirtschaftssenioren. Die drei Begriffe seien essenziell für das gesellschaftliche Miteinander und den Zusammenhalt, der heute wichtiger denn je sei. Ziel der Kasino-Gesellschaft sei, „neben dem kulturellen Aspekt auch der gesellschaftliche Mittelpunkt der Region zu sein und soziales Engagement zu fördern“, so Wilhelmi. Schließlich sollen „Werte, Wissen und Kultur“ sich auch im neuen Logo des Vereins finden.

Die neue inhaltliche Ausrichtung soll durch eine veränderte Kommunikation bekannt gemacht werden. Elke Strothmann, die eine PR- und Eventagentur leitet, will die Außendarstellung der Kasino-Gesellschaft professioneller und digitaler machen. Dazu gehört eine neue Website, mehr Präsenz in den Sozialen Medien und ein E-Mail-Newsletter, in dem der Verein über Veranstaltungen und Neuigkeiten informiert. „Wir wollen unseren Zielgruppen einen möglichst einfachen Zugang zu uns ermöglichen“, so Strothmann, die ebenfalls zum Vorstand der Gesellschaft gehört.

Neben Döhmen, Strothmann und Wilhelmi komplettiert Michael Haug den Vorstand der Kasino-Gesellschaft. Er hatte den Verein nach dem Tod von Thomas Flensberg kommissarisch geleitet.