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Bombenfund in KölnHerausfordernde Lage im Klinikum Leverkusen, Ruhe in Opladen

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Die Zentrale Notaufnahme am Klinikum Leverkusen

Die Zentrale Notaufnahme am Klinikum Leverkusen

Viele Notfälle aus dem Kölner Stadtgebiet werden nach Schlebusch umgeleitet, wenige nach Opladen.

Nachdem in der Nähe der Klinik Köln-Merheim eine Weltkriegsbombe gefunden worden war, musste das Krankenhaus evakuiert sowie drei Notaufnahmen vorübergehend geschlossen werden. Die Auswirkungen davon spürt das Klinikum Leverkusen deutlich: Am Mittwoch kamen etwa 30 Patientinnen und Patienten mehr in die Zentrale Notaufnahme als normalerweise an diesem Tag. „20 Prozent aller an diesem Tag verzeichneten Notfälle kamen aus dem Kölner Stadtgebiet, vorwiegend mit dem Rettungsdienst“, sagt ein Klinikumssprecher auf Nachfrage. Am Donnerstag halte diese Situation weiter an.

Dr. Christoph Adler, Direktor der Klinik für Akut- und Notfallmedizin, spricht von einer „herausfordernden, aber stabilen Lage“. Die Information über die Schließungen der Notaufnahmen in Merheim und Holweide, die das Klinikum circa 16 Stunden vor der Evakuierungsmaßnahme erreicht hatte, habe das Team zunächst vor eine anspruchsvolle Aufgabe gestellt. „Unsere kurzfristig getroffenen Maßnahmen, insbesondere die Aufstockung des Personals, erlauben es uns aber, die Situation gut zu bewältigen.“

Auch am Freitag war „die Lage herausfordernder als sonst“, wie Klinikumssprecher David Posor formulierte. „Aber wir meistern das gut mit den von uns getroffenen Vorbereitungen.“ Auffällig sei, dass in der Zentralen Notaufnahme mehr Patientinnen und Patienten als üblich mit schwereren Symptomen ankämen. „Das zeugt von unserem größeren Einzugsgebiet an diesen Tagen.“

In Opladen bleibt es ruhig

Das Remigius-Krankenhaus in Opladen meldet dagegen kein erhöhtes Patientenaufkommen in der Notaufnahme nach den Schließungen der Notaufnahmen in Köln.

„Wir sind mit allen beteiligten Stellen in Kontakt und können kurzfristig sowohl bei Notfällen als auch bei geplanten Verlegungen helfen und Patientinnen und Patienten aufnehmen“, sagt Sprecherin Cerstin Tschirner. Bis Donnerstagnachmittag sei das jedoch noch nicht erforderlich gewesen. Und das blieb auch am Freitag so. „Wir hätten bereit gestanden, wenn es ein vermehrtes Patientenaufkommen bei uns gegeben hätte. Gut, dass es nicht notwendig war“, teilt Tschirner am Freitag mit.

Von der Evakuierung betroffen sind das Krankenhaus Köln-Merheim mit 287 Patientinnen und Patienten, die Rehanova-Klinik mit 70 und die LVR-Klinik mit 285 Patienten. Frühestens am Freitagabend solle die Bombenentschärfung in Köln stattfinden, erst danach können die Kliniken wieder bezogen und die Notaufnahmen in Betrieb genommen werden. Mindestens so lange bleiben die Leverkusener Kliniken in erhöhter Alarmbereitschaft.