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SommerferienAus dreckig mach sauber – Leverkusener Kinder filtrieren Wasser aus der Dhünn

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Mädchen schöpfen Wasser aus der Dhünn.

Das Wasser schöpften die Kinder an einem flachen Uferstück aus der Dhünn.

Im Rahmen einer Stadtführung, quer durch Schlebusch, vorbei an der Dhünn, bauten die Kinder ihre eigenen Kläranlagen.

Wie wird aus schmutzigem Flusswasser sauberes Trinkwasser? Das konnten Ferienkinder aus Leverkusen im Rahmen einer besonderen Stadtführung erfahren. Angela Breitrück vom Verein der Gästeführerinnen und Gästeführer Leverkusen und Bergisches Land hatte die Aktion gemeinsam mit dem Schlebuscher Supermarkt „Gut (un) verpackt“ organisiert.

Dort, im Unverpacktladen von Floran Movilla und Ioannis Sakellaridis, endete der Ausflug nämlich und die Kinder bauten ihre eigenen Miniatur-Kläranlagen. Doch vorher musste erst einmal das Wasser besorgt werden. Das schöpften die Kinder nach einem kurzen Fußweg vom Medilev kommend an der Dhünn ab, kurz vor der Brücke an der Fischaufzuchtstation, wo das Ufer schön flach ist.

Kinder stehen und sitzen um einen Tisch, auf dem die Utensilien zum Wasser filtrieren stehen.

Für die Mini-Kläranlagen wurden Blumentöpfe, Tonscherben, Sand und Erde verwendet.

Da eine echte Stadtführung – auch die für den Nachwuchs – natürlich nicht ohne Wissenswertes über Land und Leute auskommt, ergänzte Breitrück die Flusswanderung mit Informationen zu Fischzählungen und der Aufzuchtstation. Auf dem Weg zum Unverpacktladen in die Löwenstraße durch den Klinikumpark blieb auch noch Zeit für die Besichtigung einiger Skulpturen, darunter „Die Heilende“ von Karl Hartung (1908 – 1967) und die „Bach'sche Fuge“ von Henri Noveau (1901 – 1959), die als plastisch die Takte 52-55 der S-Moll-Fuge von Johann-Sebastian Bach darstellt.

Wasserfiltrieren mit Alltagsgegenständen

Aber dann kam es zum eigentlichen Vorhaben an diesem Tag: Wasser filtrieren – und zwar mithilfe von Blumentöpfen, Tonscherben, Kies, Erde und Sand. Wie mit diesen Alltags- und Naturgegenständen sauberes Wasser entsteht, zeigten Movilla und Sakellaridis.

Die Blumentöpfe – wichtig ist das Loch am Boden – wurden jeweils mit Tonscherben, Kies, Erde und Sand gefüllt und übereinander gestapelt. In den untersten Topf legten die kleinen Entdecker außerdem einen Kaffeefilter. Dann ging das Filtrieren los. Vorsichtig wurde das Dhünnwasser in den obersten Topf des Aufbaus gegossen.

Die Flüssigkeit sickerte durch eine Schicht nach der anderen, unten fingen die Kinder das nun klare Wasser mit einem Einmachglas auf – ein spannender Effekt, der nicht nur die mechanischen Prinzipien einer Kläranlage mit Rechen und Filter imitiert. Auch zeigt das Experiment, warum das Grundwasser meist so klar ist: Der be- und durchwachsene Boden filtert das Wasser, das ihn durchsickert, und reinigt es mithilfe von Kleinstlebewesen von Giftstoffen, ganz ähnlich wie im Blumentopfgestell.


Weitere Touren für Kinder

Nicht nur Wasser filtrieren, auch weitere kindergerechte Touren bietet Angela Breitrück mit dem Verein der Gästeführerinnen und Gästeführer an. Unter dem Titel „Duschjelly“ können Kinder am 15. August nach der Ernte von Pflanzen aus dem Kräutergarten des Klinikums Leverkusen und einer Führung durch die Schlebuscher Fußgängerzone in der Parfümerie Mallach eigenes Duschgel herstellen.