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Es wird weiter gesuchtDie Zahl der Pflegekräfte in Leverkusener Kliniken steigt

Lesezeit 3 Minuten
Krankenhaus Pfleger Klinikum  Foto: Ralf Krieger

Die Zahl der Pflegekräfte steigt. Allerdings werden auch mehr gebraucht, da die Bevölkerung immer älter wird.

In den vergangenen Jahren konnte mehr Pflegekräfte eingestellt werden. Trotzdem suchen die Krankenhäuser noch mehr.

„Deutschland braucht mehr Pflegekräfte“: Seit Jahren werden Menschen gesucht, die Alte und Kranke in den hiesigen Krankenhäusern umsorgen können. Die Appelle scheinen Anklang zu finden: Zumindest in Leverkusen ist die Zahl der Pflegekräfte gestiegen. Im Klinikum arbeiteten zum Stichtag 31. Dezember 2022 1165 Personen in der Pflege, während es ein Jahr später bereits 1190 waren. Ende September 2024 waren es 1249 Mitarbeitende. Und das, obwohl die Zahl der Betten gemäß Krankenhausplan seit 2021 nicht gestiegen ist.

In eine positive Richtung deuten auch die Entwicklungen in ganz Nordrhein-Westfalen: Von 2013 bis 2023 stieg die Zahl des nicht-ärztlichen Personals in Krankenhäuser um 18 Prozent, heißt es beim Statistikamt NRW.

Leverkusen: Viele Pflegekräfte arbeiten in Teilzeit

Allerdings bedeuten 1249 Mitarbeitende nicht 1249 Vollzeitstellen. Oftmals wird in dem Bereich auch in Teilzeit gearbeitet – NRW-weit stieg der Anteil der Teilzeit im Pflegebereich sogar weiter an. Legt man diese Zahlen zugrunde, stieg die Zahl der Vollzeitkräfte im Schlebuscher Klinikum von 718 in 2022 auf 753 in 2023 und auf 780 in diesem Jahr. Auszubildende seien in diesen Zahlen mit einbegriffen, schreibt Klinikumssprecher David Posor. 18 frisch ausgebildete Pflegekräfte verstärken das Team jetzt im Herbst.

Pflegedirektor Matthias Klimkait gibt allerdings noch keine Entwarnung: „Auch wenn wir uns in den vergangenen Jahren personell verstärken konnten, benötigen wir weiterhin Pflegefachkräfte, insbesondere in den Spezialbereichen wie der Neonatologischen Intensivstation sowie der Intensiv- und Notfallmedizin. Auch weil wir als Klinikum Leverkusen weiter wachsen und sich der demografische Wandel in allen Bereichen bemerkbar macht, stellen wir weiterhin Pflegepersonal ein.“

Auch im Remigius-Krankenhaus in Opladen wurden in den vergangenen Jahren mehr Pflegekräfte eingestellt. „Seit knapp dreieinhalb Jahren sehen wir eine deutliche Erhöhung“, bekräftigt Pflegedirektorin Julia Schwab. Aktuell beschäftigt das Krankenhaus, das die Alexianer kürzlich von der Kplus-Gruppe übernommen haben, 425 Mitarbeitende in der Pflege, das sind 235 Vollzeitkräfte. Genauere Zahlen zu den vergangenen Jahren will man nicht veröffentlichen. Auch hier haben junge Leute eine gute Chance übernommen zu werden: 44 Auszubildende in drei Jahrgängen lernen derzeit in Opladen ihr Handwerk.

Leverkusen: Zeitarbeit spielt geringere Rolle

Was bei beiden Kliniken gleich ist: Das Thema Zeitarbeit spielt eine immer geringere Rolle. Um Ausfälle aufzufangen, hat das Remigius-Krankenhaus bereits vor einiger Zeit den Flexpool ins Leben gerufen, eine Art interne Abteilung mit Springern. Vorteil: Die Pflegenden definieren vorab, zu welchen Zeiten sie arbeiten wollen beziehungsweise können. Der Nachteil besteht darin, kein festes Team zu haben. Allerdings sei der Flexpool oftmals auch eine Eintrittspforte für Mitarbeitende, die dann fest auf eine Station wechseln, erklärt Pflegedirektorin Julia Schwab. Und natürlich seien dort alle Kolleginnen und Kollegen festangestellt.

Flexpool-Leiterin Sonja Wolf, Pflegedirektorin Julia Schwab und Geschäftsführer Thomas Karls (v.l.) vom Remigius-Krankenhaus in Opladen bei der 2. Opladener Fachtagung

Flexpool-Leiterin Sonja Wolf, Pflegedirektorin Julia Schwab und Geschäftsführer Thomas Karls (v.l.) vom Remigius-Krankenhaus in Opladen bei der 2. Opladener Fachtagung.

Das Thema Pflege grundsätzlich stärken wollte das Remigius-Krankenhaus mit einer Fachtagung Anfang Oktober. Einen Tag lang konnten sich Interessierte auf der 2. Opladener Pflegetagung vor allem zu berufspolitischen Themen informieren. Das war Sonja Wolf ein besonderes Anliegen. Sie ist nicht nur Leiterin des Flexpools im Remigius-Krankenhaus, sie engagiert sich auch für die Pflegekammer, die für eine Berufsordnung kämpft; darum, in politischen Gremium sichtbarer zu werden, wie sie sagt. Mit der Veranstaltung, die dieses Jahr im Opladener Berufskolleg stattgefunden hat, „wollen wir einen Tag für die eigene Profession und für die Fortbildung, wir wollen Gelegenheit zum Austauschen geben - auch für Externe.“

Die gut besuchte Veranstaltung soll nächstes Jahr wieder angeboten werden. Der Ort sei nicht explizit vom Ansinnen getrieben gewesen, mit Schülerinnen und Schülern des Berufskollegs Nachwuchs zu rekrutieren, erklärt Geschäftsführer Thomas Karls. Allerdings seien durchaus auch ein paar interessierte Schüler dabei gewesen. Da das Berufskolleg den Schwerpunkt Gesundheitswesen hat, passe das ja ganz gut, heißt es.