Leverkusen – Eine Urkunde kündet von der Auszeichnung: Der Wiesdorfer Busbahnhof, fertig gestellt vor knapp zwei Jahren, ist vergangenes Jahr mit einem internationalen Architektenpreis gewürdigt worden. Nun zeugt auch eine Plakette davon. Die Stadtspitze: stolz.
„Die Kritik war sehr groß“
„Ein sehr starkes Prädikat für die Stadt“, befand Oberbürgermeister Uwe Richrath. Und auch Baudezernentin Andrea Deppe dankte dem Architektenbüro, dass sie die Bewerbung für das Bauwerk eingereicht haben. Die Stadt war dann doch zurückhaltend, schließlich sei „die Kritik sehr groß“ gewesen, so Deppe.
Vor allem an den Kosten. Seinerzeit hatte der Bund der Steuerzahlung das Prestigeobjekt angeprangert, allein das Dach hat fast vier Millionen Euro gekostet. Unter anderem 260 Quadratmeter Beton, 250 Tonnen Stahl und 250 Lichtstrahler seien verbaut, rief Klaus Timpert von der TBL ins Gedächtnis.
Der Busbahnhof wird auf der Homepage des „Europäischen Zentrums für Architektur, Kunst, Design und Urbanistik“ als erster Baustein eines zukünftigen Mobility-Hubs beschrieben. Weiter heißt es: „Die städtebauliche Neuordnung in Leverkusen bedeutet eine Absage an bestehende autogerechte Verhältnisse und zielt auf ein zeitgemäßes urbanes Erscheinungsbild aus intermodularen Elementen. Das formgebende und leichte Dach des neuen Busbahnsteigs löst sich in der inneren Organisation vom Zwang der linearen Haltestellenkette.“
Gleichzeitig biete der Busbahnhof aber klare Orientierungspunkte, Wartebereiche und Entwässerungsbereiche. „Diese Komposition zwischen Form und Struktur bestimmt den architektonischen Ausdruck.“
Bei dem Preis mit der sperrigen Bezeichnung „The World‘s Foremost International Distinguished Building, Landscape Architecture, and Urbanism Awards Program“ wurde Architektur aus 35 Nationen ausgezeichnet, wie etwa das Bürogebäude „Hudson Yards“ in New York, das Gebäude des „English National Ballet“ in London, die „adidas World of Sports Arena“ in Herzogenaurach und der Bahnhof „Sydney Central Station“.