Leverkusen – Seit die frühere Bahntrasse zwischen Opladen und Burscheid 2014 zur Radwanderweg Balkantrasse ausgebaut worden ist, war dies am Rande ein Thema: Ein durchgehender Radtouristikweg aus dem (Ober-)Bergischen Land bis zum Rhein, von Marienheide bis Rheindorf.
Während die Lücken im Radwegenetz bis Opladen weitgehend geschlossen werden konnten, ist eine Lücke seit Jahren beharrlich geblieben, die zwischen der Kastanienallee und dem Tierheim in Opladen am Mühlengraben. Die umständliche Überquerung der Opladener Ortsumgehung in Gestalt der viel befahrenen Raoul-Wallenberg-Straße bremst das Fahrvergnügen für Radfahrer deutlich. Weshalb sich der ADFC seit Jahren aufregt und der Förderverein Balkantrasse nun sogar Geld dafür auf den Tisch legen will.
Noch einmal vertröstet
Jürgen Wasse vom Förderverein Balkantrasse trug dieses Anliegen kürzlich noch einmal engagiert den Opladener Stadtteilpolitikern in der Bezirksvertretung II vor, die ein weiteres Mal das Projekt befürworteten – und vertrösteten.
Vor Jahren bereits hatte die Politik beschlossen, aus dem bisherigen Trampelpfad längs der Wupper unter Raoul-Wallenberg-Straße und der Autobahn Köln-Oberhausen her bis zum Tierheim einen ordentlich befahrbaren Rad- und Fußweg zu machen. Doch immer wieder, Jahr für Jahr, kamen seitens der Stadtverwaltung Bedenken auf, wurde auf andere Behörden verwiesen, drohte das simple Vorhaben im Behördendschungel unterzugehen.
„Uns werden von der Verwaltung immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen“, beklagte sich Wasse über erneute amtliche Bedenken gegen den Bürgerantrag seines Fördervereins. Diesmal geht es um Befreiungen vom Landesnaturschutzgesetz, da der Weg durch ein Landschaftsschutzgebiet führen würde, Aspekte des Gesundheitsschutzes und eine hochwasserrechtliche Prüfung, so heißt es in der Stellungnahme des Leverkusener Umweltdezernates. Und: „Aufgrund der Komplexität des Sachverhalts wurde zudem Kontakt zur Fachaufsichts- und Genehmigungsbehörde Bezirksregierung Köln aufgenommen.“
„Das ist wieder so ein Fall: Einer schiebt’s auf den anderen“, machte Bezirksvertreter Dr. Stefan Pausch von den Grünen eine Art Beamten-Mikado als Ursache der Bearbeitungssperre auf: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren. „Wir warten schon zu lange“, beklagte sich Matthias Itzfeld (CDU). Seit 2019 würden die Gespräche mit der Bezirksregierung Köln geführt und jetzt werde ein Resultat für den Herbst angekündigt. „Es ist absolut unverständlich, warum das nicht weitergeht.“
Am Ende wurde der Vertagung des Themas in den Herbst aber doch einmütig zugestimmt. Damit die Verwaltung endlich ihre Ergebnisse vorlegen kann.
Jürgen Wasse will nicht locker lassen. Der Förderverein Balkantrasse hat längst angeboten, Spendengelder für den Wegeausbau zu sammeln. „Wir finanzieren das auch.“ Und er unterstrich noch einmal: „Dieser Lückenschluss im Radweg ist nicht ein Nice-to-have, sondern aus Sicherheitsgründen zwingend erforderlich.“