Die Leverkusener Kinderklinik hat noch Kapazitäten, muss aber schon junge Patienten aus überlasteten, umliegenden Krankenhäusern aufnehmen.
KrankheitswelleMehr Influenza, aber weniger RSV-Infektionen in Leverkusen
![Krankes Kind in Hängematte](https://static.ksta.de/__images/2025/02/07/bc0ab7b4-acce-447b-a565-f0e269facc49.jpeg?q=75&q=70&rect=0,357,4000,2250&w=2000&h=1440&fm=jpeg&s=79ea212fd6f9a40a756ad0fa42a93488)
Auch in Leverkusen sind aktuell viele Kinder erkrankt.
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Die Grippewelle hat auch in Leverkusen zugeschlagen. In manchen Schulklassen fehlen zum Tag der Halbjahreszeugnisse die Hälfte der Schülerinnen und Schüler. Immerhin konnten hier, im Gegensatz zu anderen Städten, bislang Schulschließungen an Grundschulen verhindert werden. „Die Schulleitungen der Grundschulen berichten, dass viele Kinder und auch Lehrkräfte erkrankt sind“, sagt ein Sprecher der Stadt.
„Bisher gab es allerdings nur in einem Fall einen Tag Distanzbeschulung für ein drittes Schuljahr. Schulschließungen oder klassenweisen Unterrichtsausfall gab es nicht.“ Laut Robert-Koch-Institut hat bundesweit aktuell jedes sechste Kind einen akuten Atemwegsinfekt.
Leverkusen: Influenza trifft Kinder und Ältere
Seit Beginn des Jahres wurden dem Gesundheitsamt 220 Infektionen mit Influenza gemeldet, davon zwei Drittel mit Influenza A und ein Drittel auf Influenza B. Damit liegen Influenzaviren bei der Meldung von Atemwegserkrankungen ganz vorne. Die Dunkelziffer allerdings liegt vermutlich deutlich höher, da viele Erkrankte entweder gar nicht zum Arzt gehen oder nicht getestet werden. Mit einer Influenza-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen vor allem Kinder und ältere Menschen.
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Das spürt auch das Klinikum Leverkusen. Es gebe zwar einen leichten Anstieg der Influenza-Fälle im Vergleich zum Vorjahr, eine „außergewöhnlich starke“ Welle werde hier aber nicht wahrgenommen. „Besonders die A-Variante zeigt sich aber aggressiver und geht häufig mit hohem Fieber, Husten und Atembeschwerden einher“, erklärt das Klinikum auf Anfrage. Neben der Grippe grassieren auch Noroviren und es gebe eine erhöhte Zahl von Gastritis-Fällen.
Klinikum Leverkusen nimmt Kinder aus überlasteten Krankenhäusern auf
In der Klinik für Kinder und Jugendliche sei das ein typisches Wintergeschäft, sagt Dr. Joachim Eichhorn: „Die Zahl der Erkrankungen ist hoch, aber unsere Kapazitätsgrenzen sind noch nicht erreicht.“ Anders sehe es aber in den umliegenden Krankenhäusern aus, berichtet der Direktor der Leverkusener Kinderklinik: „In den letzten Tagen haben wir junge Patientinnen und Patienten aus Bonn, Solingen und Düsseldorf aufgenommen.“ Die typischen Erkrankungen in der Kinderklinik seien aktuell Atemwegsinfekte, Influenza, RSV, einige wenige Corona-Fälle sowie Magen-Darm-Infektionen. Im Vergleich zum Jahr 2022 sind die RSV-Fälle deutlich zurückgegangen. „Das führen wir unter anderem auf die Einführung der RSV-Impfung für Neugeborene seit Oktober 2024 zurück“, sagt Eichhorn. Erfreulich sei, dass sich die Krankheitswelle nicht dramatisch auf das Personal auswirke. Im Klinikum gebe es aktuell keine außergewöhnlich hohe Zahl an Krankmeldungen. „Wir können einen stabilen Betrieb gewährleisten“, verspricht das Krankenhaus.
Das gilt auch für die Stadtverwaltung. Zwar werde in vielen Abteilungen ein erhöhter Krankenstand verzeichnet, allerdings bislang ohne Auswirkungen auf Öffnungs- oder Bearbeitungszeiten.