Leverkusen – Am Mittwoch rollen die Bagger an, um an der Ecke Bruchhauser und Steinbücheler Straße mit den Arbeiten für das erste stationäre Hospiz zu starten. Wenn alles nach Plan läuft, können im Sommer 2020 die ersten einziehen.„Es soll Platz für zwölf Menschen entstehen“, sagte Projektleiter Christoph Meyer zu Berstenhorst. „Damit schließen wir eine Versorgungslücke. Es gibt zwar stationäre Hospize in der Umgebung, die sind aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln gerade für ältere Angehörige schwer zu erreichen.“
Zudem ist laut Wolfgang Hübner vom Regionalen Gesundheitsnetzwerk ein stationäres Hospiz etwas anderes als eine Palliativ-Station: „In ein stationäres Hospiz kommen die Menschen, um zu sterben.“ Auf einer Palliativ-Station wie im Klinikum Leverkusen werden die todkranken Menschen versorgt, um dann zum Sterben nach Hause oder in ein Hospiz zu gehen.
Im Hospiz konzentriert man sich nicht auf Krankheit: Das Leben schön machen
In einem Hospiz konzentriere man sich nicht mehr auf die Krankheit. „Die ist in diesem Stadium nicht mehr zu heilen, aber es gibt noch ein Leben, das schön zu machen ist“, sagte Meyer zu Berstenhorst. Im Hospiz wird es eine eigene Köchin geben, damit der Geruch von frisch gebackenem Kuchen oder Würstchen in der Pfanne das Gefühl eines Zuhauses geben.
Zurzeit besichtigen die Organisatoren Möbel, die für die Zimmer infrage kommen würden. Rund 6 000 Euro kostet die Einrichtung eines Zimmers. Rund 8 000 Euro möchte der Trägerverein in eine Pflegewanne investieren für schöne entspannte Stunden.
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Bis zu 300.000 Euro wird die Einrichtung des Hauses kosten, rund 250.000 Euro braucht der Verein zusätzlich zur Vorfinanzierung des Betriebs im ersten Quartal. Den Bau übernimmt die HKM-Stiftung des Bauunternehmerpaars Klaus und Heike Müller. „Und wir als Trägerverein mieten dann das Gebäude zurück“, so Meyer zu Berstenhorst, der betont, dass keiner mit diesem Projekt Geld verdiene, sondern es sich ein rein gemeinnütziges Engagement handele.
Die Krankenkassen übernehmen 95 Prozent der Kosten, der Rest muss aus Spenden kommen. Im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich liest deshalb David Roth am Donnerstag, 7. Februar, um 19.30 Uhr im Rahmen des Museums Litterale aus seinem Buch „Das letzte Hemd hat viele Farben“. Karten gibt es für 18 Euro bei der Buchhandlung Gottschalk, Mülheimer Straße 8. Das Geld fließt ausschließlich in das Projekt. „Jedes Engagement hilft“, so Meyer zu Berkenhorst – sei es die Schimpfwortkasse im Büro, die Spendenaktion für einen runden Geburtstag oder der Flohmarkt in der Nachbarschaft.
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