Dass die Autobahn GmbH keine Demo bei der Eröffnung wollte, ist klar. Ein Zeichen für Demokratie wäre es aber gewesen. Kommentar
Eröffnung der RheinbrückeDie Demo in Leverkusen wurde aus dem Bild gedrängt
Aus Sicht der Autobahn GmbH ist es nachvollziehbar, dass man es vorgezogen hat, auf der Autobahn von protestierenden Leverkusenern den Festakt nicht stören zu lassen. Für die Behörde ist der Tag der Brückenöffnung ein Jubeltag. Eine Leistung war es, dass man es geschafft hat, nach dem Desaster mit dem schlechten China-Stahl doch noch relativ schnell eine neue Brücke hinzustellen. Ab heute fahren auch wieder LKW, was die Industrie sehr freuen wird, was aber auch gut ist für die Anwohner an der Autobahn 3 ist, die jetzt mit etwas weniger Schwerlastverkehr, Lärm und Luftverschmutzung leben müssen.
Gute Gründe hätte es aber ebenfalls gegeben, es den Kritikern der Autobahn-Ausbaupläne zu ermöglichen, ihren Protest auf dem gesperrten Autobahnteilstück sichtbar in die Welt zu tragen. Das wäre ein schöner demokratischer Ansatz gewesen. Dadurch, dass sie nur an der Rheinallee stattfinden durfte, wurde sie aus dem Bild gedrängt.
Die 150 friedlichen Leute hätten zwar auf der breiten Autobahn fast schon verloren gewirkt, aber sie repräsentieren dennoch eine große Gruppe an Menschen, die mehr Klimaschutz fordern, den der Verkehrsminister Volker Wissing besonders nachlässig angeht. Die sich um die gesundheitlichen Folgen von Lärm und Luftverschmutzung durch Auto- und LKW-Verkehr sorgen und denen zusätzliche große Asphaltflächen und zig Meter hohe Lärmschutzwände und kommenden Enteignungen von Grundstücken mitten in einer Stadt nicht egal sind.
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Eine Demonstration in diesem Sinne wäre dem Anlass ebenso angemessen gewesen wie die Lobreden zum erfolgreichen Bau der neuen Leverkusener Brücke.