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Leverkusener SPD-LandtagskandidatinWie Ariane Koepke sich für Pflege einsetzen will

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Die SPD-Fraktionsvorsitzende Milanie Kreutz (l) und die Landtagskandidatin Ariane Koepke (r) vor dem Klinikum Leverkusen.

Leverkusen – Es war die Wohnungssuche, die sie in die Politik getrieben hat. „Ich habe in Opladen in einer schönen Wohnung des Bauvereins gewohnt“, erzählt Ariane Koepke. Nach einer Ausbildung bei der Sparkasse Leverkusen und später einem Studium der Zahnmedizin sollte es irgendwann etwas Größeres sein. „Und das war frustrierend, ich war total schockiert von den Preisen.“

Den Frust lud sie spontan bei Julian Frohloff ab, der als Geschäftsführer der SPD-Fraktion an einem Infostand in der Opladener Fußgängerzone stand. „Das geht doch so nicht, habe ich ihm gesagt“, erinnert sich Koepke. „Selbst wenn ich in der Lage bin, so einen Preis für eine Wohnung zu zahlen, bin ich nicht bereit dazu.“ Und Frohloff erkannte ihr Potenzial und lud sie zum nächsten Treffen im Ortsverein ein. Und nun ist die Leverkusener Zahnärztin die SPD-Kandidatin für die Landtagswahl am 15. Mai.

Zentrales Thema Gesundheit und Pflege

Ein zentrales Thema ihres Wahlkampfes neben der Wohnsituation: Gesundheit und Pflege. Bei einem Spaziergang rund um das Zentrum der Leverkusener Gesundheitsversorgung – dem Schlebuscher Klinikum – erläutert die 45-Jährige ihre Ideen. „Wir haben gerade in der Pflege ein riesiges Problem mit Personalmangel und müssen endlich etwas tun, um den Beruf attraktiver zu machen“, sagt Koepke.

Das Gehalt sei da gar nicht in erster Linie ausschlaggebend, obwohl gerechte und tarifgebundene Bezahlung natürlich immer ein wichtiges Anliegen der SPD sei. „In der Pflege arbeiten ganz tolle Menschen, die diesem Beruf gerne nachgehen wollen, aber die Bedingungen sind zu schlecht.“ Zu wenig Perspektiven und Anerkennung, dafür Überlastung und Zeitnot. „Für die Bedingungen sind die Pflegenden noch viel zu leise", sagt Koepke. „Weil sie keine Zeit dafür haben, laut zu sein", ergänzt SPD-Fraktionsvorsitzende Milanie Kreutz.

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Um mehr Perspektiven zu schaffen, schlägt Koepke eine Reform der Ausbildung vor, die auch Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung bietet. Um die Überlastung zu bekämpfen, hilft nur eine bessere personelle Ausstattung in den Kliniken – und dafür braucht es Geld. „Und wenn ich sehe, dass kommunale Krankenhäuser ein dickes Minus machen und Privatkliniken die Gewinne ziehen, dann ist etwas falsch im System“, sagt Koepke.

„Dennoch bin ich stolz, dass wir hier in Leverkusen ein großes kommunales Krankenhaus haben“, ergänzt Kreutz. „Dass wir das noch hinkriegen und nicht abhängig von Investoren sind.“ Und auch auf kommunaler Ebene habe man Möglichkeiten, hier zu unterstützen. Kreutz hat dafür vor allem das brachliegende Grundstück des ehemaligen Freibads Auermühle im Blick. Das Klinikum ist an Fläche für eine Erweiterung interessiert. „Und wenn man das klug kombiniert mit Wohnbebauung und einer Kita, kann das auch Fachpersonal anziehen“, sagt Kreutz.

Attraktiver Wohnraum als Argument

Gerade im Schicht- und Bereitschaftsdienst im Gesundheitswesen ist ein arbeitsnaher Wohnort, eventuell sogar in Kombination mit einer Kita, die sich den Arbeitszeiten anpassen kann, ein gewichtiges Argument. „Was könnte es besseres geben, als hier zu wohnen und auf dem Weg zur Arbeit die Kinder in der Kita abzugeben“, sagt Koepke vor dem Tor zur Auermühle mit einer Armbewegung über das verwaiste grüne Grundstück hin zum Klinikum in Sichtdistanz. So könnte auf lokaler Ebene die Arbeitssituation im Gesundheitswesen verbessert werden.

Schlechte Bezahlung von Frauen

Für die bessere finanzielle Ausstattung müsse allerdings auf Landes- und Bundesebene gesorgt werden, daran erinnert Kreutz gerne, zumal am Equal-Pay-Day. Es ist der Tag im Kalenderjahr, bis zu dem Frauen rechnerisch umsonst arbeiten, während Männer ab dem 1. Januar bezahlt werden – alleine durch den Entgeltunterschied. In diesem Jahr ist es der 7. März. „Und im Gesundheits- und Pflegewesen arbeiten zu 80 Prozent Frauen“, sagt Kreutz. Auch besonders für sie will Koepke sich in Düsseldorf einsetzen, wenn sie gewählt wird.

Politik aus Bürgersicht

Dass sie noch nicht so lange in der Politik aktiv ist, sieht Koepke eher als Vorteil. „Ich glaube, diese Politikerkarrieren sind nicht immer gut, weil man irgendwann zu tief in Gesetzestexten und Konventionen drin steckt. Ich finde es besser, Politik aus Bürgersicht zu machen.“ Um auch wirklich etwas zu bewegen. Und damit auch der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken. „Ganz viele junge Menschen wollen etwas ändern und haben gute Ideen. Wir brauchen mehr, die auch tatsächlich in die Politik gehen und etwas machen.“ Und auch wenn sie sich mit 45 selbst nicht mehr zu den Jungen zählen will – sie will etwas machen.