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Tipps vom ExpertenSchnelle Heilung bei Sportverletzungen

Lesezeit 3 Minuten

Orthopäde Gregor Hencke vom Klinikum Leverkusen.

Leverkusen – Dass man aus sportlichen Verletzungen für die Zukunft lernen kann, davon weiß der Orthopäde Gregor Hencke vom Klinikum Leverkusen eine Menge zu erzählen. Er betreut die Fußballprofis von Bayer-04. Wenn auch für Breitensportler die medizinische Betreuung nicht so optimal sei, könnten auch sie eine Menge tun, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten und nach Verletzungen schneller zu genesen. „Wichtig ist es, dass sie ihren Körper gut kennenlernen“, sagte Hencke. So könnten sie erfahren, wie schnell sie ihrem Körper nach einem Sportunfall wieder ein Training zumuten könnten. „Dann weiß der Sportler, wann er zum Beispiel wieder Fahrrad fahren kann, um dann auf das Laufband umzusteigen und schließlich zu einem Lauftraining auf weichem Untergrund zu wechseln“, sagte der Mediziner.

Wichtig ist es, zu einem Arzt zu gehen, der sich mit Sportlern auskennt. „Es gibt so genannte Verletzungsmuster. Wenn ich höre, was passiert ist, kann ich oft schon sagen, was womöglich verletzt worden ist“, sagte Hencke. Selbst lässt sich aber auch eine Menge tun, zum Beispiel bei einem Muskelfaserriss. Bei dieser Verletzung kühlt man die betroffenen Stelle, legt einen Druckverband an und lagert das Gliedmaß hoch, um das Einbluten zu verhindern. Doch auch vorbeugend kann der Breitensportler seinen Körper stärken, zum Beispiel durch die richtige Ernährung. „Wenn ich viel trainiert habe, ist es wichtig, die Kohlenhydrat- und Mineralienspeicher aufzufüllen.

Da helfen Nudel- und Kartoffelgerichte sowie Mineralien-Präparate. „Wer lieber jeden Abend Bier trinkt und Hamburger isst, kann das tun, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück“, erläutert Hencke. Das alleine reicht aber nicht, auch Freizeitsportler bräuchten einen guten medizinischen Partner an ihrer Seite. „Das Wichtigste ist: Wenn etwas passiert ist, sollte man möglichst schnell zum Arzt gehen“, sagte Hencke. Der Breitensport finde ja vor allem abends statt. „Wenn es zu diesem Zeitpunkt zu einer Verletzung kommt, geht man oft erst einmal nach Hause. Dann sollte man aber am nächsten Tag nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen.

Je früher man eine Diagnose hat, um so schneller kann die Behandlung beginnen. Das gilt auch für die Genesung“, sagte Hencke. „Verletzungen zu bagatellisieren und trotz Schmerzen weiterzumachen, ist gefährlich. So können verletzte Strukturen noch mehr beschädigt werden und der Ausfall würde viel länger dauern.“ Hencke sieht jedoch für den Breitensportler klare Grenzen. „Ich habe im Breitensport schon Leute gesehen, die haben mit hohem Trainingsaufwand das Letzte aus sich herausgequetscht.“ Doch gerade Menschen über 40 Jahre sollten es langsamer angehen lassen. „Von diesem Alter an braucht der Körper länger, sich zu erholen“, so Hencke.

Es altere nicht nur das Äußere, auch Bänder, Muskeln, Sehnen und Knorpel würden einem Alterungsprozess unterliegen. Die Elastizität nehme ab. Daher treten Achillessehnenverletzungen in der Regel im fortgeschritteneren Sportlerleben auf. „Da ist weniger mehr“, sagt der Fachmann.