Leverkusen – 3000 Corona-Tests könnte das Labor Synlab am Klinikum Leverkusen täglich durchführen. Tatsächlich sind es aktuell rund 2000 Tests, die auf das neue Virus untersucht werden, sagt Klinikumssprecherin Sandra Samper-Agrelo. Diese kommen nicht alle aus Leverkusen, sondern aus der ganzen Region, auch Kölner Proben werden zum Teil in Leverkusen ausgewertet, obwohl die Uniklinik auch ein eigenes Testlabor hat. „Das Synlab hat sich frühzeitig gut aufgestellt und ist stark nachgefragt“, sagt Samper-Agrelo. Dennoch sind aktuell noch etwa ein Drittel der Testkapazitäten frei.
Wenige Proben im Klinikum
Nur wenige der Proben werden vom Klinikum selbst in Auftrag gegeben, in der Woche vom 11. bis 18. Mai zum Beispiel waren es insgesamt 166. Das liegt daran, dass Bürger mit Verdacht auf eine Corona-Infektion sich an ihren Hausarzt wenden sollen, der wiederum den Test veranlasst. Einige wenige Patienten melden sich dennoch in der Zentralambulanz des Klinikums, in dem genannten Zeitraum wurden dort 39 Abstriche ambulant abgenommen. „Die meisten Menschen sind sehr vernünftig, es kommen nur wenige zu uns, um sich zu testen lassen, und die haben zumeist auch einen Grund wie Erkältungssymptome oder Kontakt zu einem Erkrankten.“
Ungenutzt Testkapazitäten
Die anderen 127 Abstriche wurden aufgrund eines stationären Aufenthaltes im Klinikum gemacht. „Wir testen alle Patienten und Mitarbeiter mit entsprechenden Symptome, außerdem werden alle Bewohner von Pflegeeinrichtungen getestet, wenn Sie bei uns stationär aufgenommen werden müssen“, erklärt Samper-Agrelo. Auch werden symptomfreie Klinikumsmitarbeiter getestet, wenn sie Kontakt zu einem Covid-19 Erkrankten hatten, oder aus einem Risikogebiet wiederkommen.
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Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen fordert Aufklärung darüber, warum Testkapazitäten ungenutzt gelassen werden. „Bundesgesundheitsminister Spahn hält die Ausweitung von Tests für den Königsweg in der Pandemiebekämpfung, den sollten wir in Leverkusen auch gehen“, schreibt Klaus-Dieter Bartel in einer Anfrage an die Stadtverwaltung. Die arbeitet bereits an einem Konzept, wie bestimmte Berufsgruppen in Zukunft verstärkt getestet werden können, sagt Sprecherin Julia Trick: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Altenheime und Pflegeeinrichtungen werden zukünftig wöchentlich getestet.“
Frage der Finanzierung
Dadurch soll die besonders gefährdete Gruppe der Heimbewohner geschützt werden. Dazu gebe es noch „letzte operative Details zu klären“, so Trick. Unter anderem die Frage der Finanzierung. Bislang werden solche vorsorglichen Tests zumeist nicht von der Krankenkasse übernommen. Das Zweite Pandemiegesetz, das demnächst in Kraft treten soll, sieht allerdings eine Kostenübernahme der Kassen vor. „Wir werden auf jeden Fall demnächst mit den Testungen beginnen“, verspricht Trick.