Die Finanzierung der fünf Seniorenbegegnungsstätten wird in Bergisch Gladbach mit den Trägern neu verhandelt.
SeniorenBergisch Gladbach verhandelt über Finanzierung der Begegnungsstätten
Im Stadtrat von Bergisch Gladbach waren sich ausnahmsweise mal alle Politiker einig. Ohne Gegenstimme nahmen die Politiker aller Fraktionen „besorgt“ zur Kenntnis, dass die finanzielle Situation der von der Caritas Rhein-Berg betriebenen Seniorenbegegnungsstätten Annahaus in Paffrath und Mittendrin in der Stadtmitte nicht mehr auskömmlich ist.
„Besorgt“ heißt in diesem Fall: Wir haben das Problem erkannt und kümmern uns. Aber eine schnelle Lösung wird es nicht geben können. Im Januar hatte sich die Caritas Rhein-Berg mit einem Brief an den städtischen Beigeordneten Ragnar Migenda gewandt und die Situation beschrieben.
Kernaussage: Der mit der Stadt ausgehandelte Zuschuss über 75.000 beziehungsweise 65.000 ist nicht mehr auskömmlich. Personalkosten und Sachausgaben seien zuletzt massiv gestiegen. Die Caritas mache Defizit, die Gelder für den Betrieb der beiden von vielen älteren Menschen genutzten Begegnungsstätte deckten nur Zweidrittel.
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Defizit spielt eine Rolle
Hoch defizitär arbeite die Caritas, möglicherweise müsse der Sozialverband unter unveränderten Finanzbedingungen die Angebote einstellen. Das wäre ein großer Rückschlag für die Seniorenangebote der Stadt, Seniorinnen und Senioren würden einen Teil ihrer Tagesplanung plötzlich verlieren.
Der Stadtrat folgte dem Beschluss aus dem Sozialausschuss. Demnach ist eine Kompensation, also ein Ausgleich, möglicher Mehrkosten über die im Doppelhaushalt für 2024 und 2025 angemeldeten Zahlen nicht möglich; dies auch unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitssatzung.
Gespräche stehen an
Dort ist festgelegt, dass ein Ausgleich immer innerhalb des Haushaltsvolumens erfolgen muss. Im betreffenden Fachbereich ist dies nicht möglich, so die Aussage der Fachleute der Stadt. Was in diesem Jahr kommen wird, sind Gespräche. Aber nicht nur mit dem Vorstand der Caritas Rhein-Berg.
Die Verwaltung ist vom Stadtrat beauftragt worden, mit den Trägern aller fünf Senioreneinrichtungen im Stadtgebiet eine finanzielle Lösung zu erarbeiten. Die Verwaltung hat vom Stadtrat per Beschluss auch die Genehmigung erhalten, vertragliche Anpassungen vorzunehmen, sofern dies erforderlich ist.
Vermieter hat geholfen
Die Caritas Rhein-Berg hatte in ihrem Brief an die Stadt ebenfalls angedeutet, dass auch die übrigen Sozialträger mit der Finanzierungssituation konfrontiert seien. Sie selbst habe vom Vermieter, der Rheinisch-Bergischen Siedlungsgesellschaft, ein wesentliches Entgegenkommen erhalten.
Auch beim Diözesanverband werde nach Fördermöglichkeiten Ausschau gehalten. Kosteneinsparungen bei den Personalstellen seien aus Sicht der Caritas nicht möglich, vertraglich sei ja ein Mindestumfang der Öffnungszeiten festgelegt.
Mit dem Ratsbeschluss könnte jetzt auch über möglicherweise verkürzte Öffnungszeiten verhandelt werden. Vorgeschlagen wird von der Caritas eine Halbierung der Öffnungszeiten oder eine Erhöhung des Zuschusses fürs Personal: Beidem müsste der Rat zustimmen.