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RösrathKontaminierte Reste von Salzsäure-Unfall liegen seit Wochen auf A3-Raststätte

Lesezeit 3 Minuten

Seit fast vier Wochen lagert kontaminiertes Wasser auf der Raststätte Königsforst-West bei Rösrath.

Rösrath – Mehr als drei Wochen sind vergangen, seitdem nach einem der größten Salzsäure-Unfälle rund um Köln die A3 mehr als 24 Stunden lang komplett gesperrt werden musste. Kontaminiertes Wasser vom aufwendigen Feuerwehreinsatz aber lagert immer noch auf dem Raststättengelände.

Nur Zäune, mit denen sonst Unfallstellen gegen Gaffer abgeschirmt werden, trennen die Behälter mit dem Wasser, das zum Niederschlagen der ausgetretenen Salzsäuregemischwolken verwendet wurde, von den Sitzgruppen des Raststättengeländes.

Mit Wassersprühwänden wurde der austretende Salzsäuredampf gebunden  und das kontaminierte Wasser aufgefangen. Doch noch immer wartet es auf der Raststätte auf eine Entsorgung.

Die kubusförmigen Behälter mit der kontaminierten Flüssigkeit stehen, abgedeckt mit Planen, in großen Schutzwannen – falls doch einer der Großkanister undicht werden sollte.

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Polizei: Von Behältern an A3 geht keine Gefahr aus

Bei der rheinisch-bergischen Kreispolizei, die die Einsatzstelle vor gut drei Wochen von der Autobahnpolizei übernommen hatte, sieht man die Lage gelassen: „Die Behälter sollen von einer Fachfirma entsorgt werden, von ihnen geht aber keine Gefahr aus“, sagt Polizeisprecherin Tanja Höller.

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Die kubusförmigen Behälter mit der kontaminierten Flüssigkeit stehen, abgedeckt mit Planen, in großen Schutzwannen – falls doch einer der Großkanister undicht werden sollte.

Allein: Die kontaminierten Chemikalienschutzanzüge der Feuerwehr, die bis vor kurzem neben der aufgegangenen Flüssigkeit gelagert haben, sind zwischenzeitlich aus dem per Sichtschutz abgesperrten Gelände abtransportiert worden. Und: Nicht alle hatten sich nach dem Kontakt mit der hochätzenden verunreinigten Salzsäure aus dem havarierten spanischen Lastzug noch reinigen lassen.

A3-Unfall: Einige Schutzanzüge ließen sich nicht mehr reinigen

„Einige, die in der Erstphase direkt am Fahrzeug eingesetzt worden waren, mussten entsorgt werden“, sagt Kölns Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet auf Nachfrage.

Auch das Wasser vom Dekontaminationsplatz der Feuerwehr wurde aufgefangen. Manche Schutzanzüge mussten nach dem Einsatz entsorgt werden, weil sie laut Feuerwehr nicht mehr gereinigt werden konnten.

Die Absperrung durch die Sichtschutzzäune auf dem Rastplatzgelände hält man unterdessen bei der Polizei für ausreichend. „Die Absperrung zeigt ja jedem Vernünftigen, dass man da die Finger von lassen soll“, so Polizeisprecherin Höller. Im Übrigen würden die Behälter ja auch irgendwann demnächst abgeholt.

Rheinisch-Bergischer Kreis will nun auf Entsorgung drängen

Im Kreishaus am Rübezahlwald will man sich des Themas annehmen, obwohl dies eigentlich bereits für den Kreis erledigt gewesen war, als die Untere Wasserbehörde des Kreises ihre Untersuchungen abgeschlossen hatte und die Polizei gemeldet hatte, dass die Reste entsorgt würden.

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Das Fahrzeug rechts war beim Abpumpen durch das Gemisch beschädigt worden. Die Einsatzkräfte pumpten das Gemisch daraufhin in das hinzugerufene Fahrzeug links.

„Aber wir werden jetzt als Abfallbehörde tätig werden“, kündigte Kreissprecherin Birgit Bär auf erneute Anfrage an. Entweder der „Handlungsstörer“, also der Spediteur des Gefahrguts, oder der „Zustandsstörer“, der Eigentümer des Grundstücks, müssten sich um die Entsorgung kümmern. „Wir werden da an die herantreten, damit die Sachen jetzt auch entsorgt werden“, so die Kreissprecherin. „Das ist Abfall – und der muss weg.“

Ermittlungen der Polizei zu Salzsäurgemisch dauern an

Das aggressive Salzsäuregemisch, das die Feuerwehr am 22. und 23. September aus dem havarierten spanischen Tanklastzug in einen anderen Lastzug der Spedition umgepumpt hatte, ist unterdessen ebenso wie der havarierte Lkw nach Informationen dieser Zeitung sichergestellt worden. „Es befinde sich bei einem Spezialunternehmen im Rhein-Sieg-Kreis“, bestätigte Rhein-Bergs Polizeisprecherin Tanja Höller.

Noch immer ist offen, wie sich die brisante Mischung von Salzsäure und einem anderen chemischen Stoff genau zusammensetzte, die vor drei Wochen zu dem Großeinsatz der Feuerwehr an der A3 bei Rösrath geführt hatte.

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„Die Untersuchungen dauern an und könnten sich noch bis Anfang November hinziehen“, so Sonja Steinberger von der Pressestelle der Kreispolizei auf Anfrage. „Derzeit gehen wir von einem Gefahrgutunfall aus.“ Bei der Entsorgung der Einsatzreste will nun die Kreisverwaltung Druck machen.