Köln/Rhein-Erft-Kreis – Autofahrer können aufatmen: Gut zwei Monate nach der Unwetterkatastrophe im südlichen Rheinland ist die Autobahn 61 zwischen den Kreuzen Kerpen und Meckenheim in Fahrtrichtung Koblenz seit dem 20. September wieder durchgehend geöffnet.
Bei Swisttal hatte der Schießbach die A 61 auf kompletter Fahrbahnbreite zerstört. Wie die Autobahn GmbH berichtet, wurden in den vergangenen zwei Monaten provisorisch Rohre für den Bachdurchlass verlegt, die Fahrbahn neu aufgebaut und die Schutzeinrichtungen wiederhergestellt. Eigentlich sollte der Abschnitt erst am Dienstag wieder freigegeben werden. Wie die Autobahn GmbH am Abend mitteilte, wurde der Abschnitt jedoch vorzeitig am Montag um 19 Uhr geöffnet.
Zubringer am Autobahnkreuz Bliesheim bald wieder offen
Wer auf der Autobahn 1/61 aus Richtung Kerpen nach Süden fährt, muss bald nicht mehr den Umweg über Weilerswist machen, um nach Brühl zu kommen. Ab Mittwoch oder Donnerstag soll am Autobahnkreuz Bliesheim der Zubringer nach Brühl auf die A 553 wieder befahrbar sein, teilte die Autobahn GmbH mit. „Die Fahrbahndecke musste nach der Flut erneuert werden“, sagte Sabrina Kieback, Sprecherin der GmbH. Das Unternehmen prüfe derzeit weiterhin das Entwässerungssystem auf weit mehr als 100 Kilometern Strecke, weshalb es zu weiteren Einschränkungen kommen könne. „Wir hoffen aber, dass es keine Sperrungen mehr geben muss.“
Verkehr im Rheinland: Autobahnen erst ab 2022 wieder befahrbar
Um den Verkehr weiter zu entlasten, soll der Abschnitt in Fahrtrichtung Venlo zwischen der Anschlussstelle Rheinbach und dem Kreuz Bliesheim ab Anfang Oktober geöffnet werden. „Trotz dieses Lichtblicks müssen weitere wichtige Autobahnabschnitte aufgrund der massiven Schäden bis auf Weiteres gesperrt bleiben. Vor allem der Ausfall der A 61 in Fahrtrichtung Venlo sowie die Vollsperrung der A1 zwischen dem Autodreieck Erfttal und der Anschlussstelle Hürth führen weiterhin zu einer sehr starken Auslastung der Ausweichstrecken. Wir rechnen mit weiteren Öffnungen gegen Ende des Jahres,“ erklärt Willi Kolks, Leiter der Außenstelle Köln.
Die Autobahn wird ab dem Kreuz Meckenheim nicht geöffnet, weil sonst der gesamte Schwerlastverkehr dort fahren und die Landstraßen verstopfen würde. Er soll weiter über die A 555 und A 565 ausweichen. Ab Januar 2022 soll dann auch die Gegenrichtung nach Venlo wieder geöffnet werden. Bei der A1 könnte das in Richtung Koblenz auch Anfang 2022 der Fall sein. Bis die Strecke Richtung Dortmund wieder komplett befahrbar ist, wird es hingegen Frühjahr werden.
Erftstadt: Ampelanlage soll Verkehrschaos entschärfen
Schon in der vergangenen Woche konnte die Autobahn GmbH das Verkehrschaos im Rheinland ein wenig entschärfen. Nachdem an der Anschlussstelle Gymnich eine Böschung abgerutscht war, konnte die A 61 in Fahrtrichtung Venlo ab Gymnich am vergangenen Montag wieder freigegeben werden. Der Abschnitt in Richtung Koblenz zwischen Türnich und Gymnich ist bereits seit Anfang August wieder frei.
Für weitere Entlastung rund um Erftstadt soll eine Behelfsampelanlage auf der großen Kreuzung der Landstraßen 162 und 495 sorgen. „Dort wird vorübergehend die bestehende Ampelanlage mit ihrem festen Ablaufprogramm gegen eine Baustellenlösung mit einer anderen Signalplanung ausgetauscht“, erläutert Torsten Gaber, Pressesprecher des Landesbetriebs Straßen.
A1/A61: So soll es auf den Autobahnen weiter gehen
Auf den weiteren Abschnitten der A 1 und A 61 dauert es jedoch noch einige Monate, bis wieder Normalbetrieb herrscht. So hat die Erft zum Beispiel am Dreieck Erfttal die Autobahn unterspült. Die Lärmschutzwand stürzte auf 100 Metern Länge ein, die Standspur und der rechte Fahrstreifen brachen weg. Aktuell wird dort die Böschung erneuert und die Lärmschutzwand neu aufgebaut. Im ersten Quartal 2022 können die Arbeiten mit dem Aufbau der Verbindungsfahrbahn zur A 61 abgeschlossen werden. Zum Jahresende soll aber schon eine provisorische Rampe stehen, teilt die Autobahn GmbH mit.
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Ähnlich sieht es zwischen Kreuz Bliesheim und Dreieck Erfttal aus. Dort muss die Fahrbahn komplett erneuert werden, nachdem eine Untersuchung mit dem Georadar ergeben hatte, dass sie geflutet und unterspült wurde. Die Erneuerung der Fahrbahn Richtung Norden soll Ende 2021 abgeschlossen sein.