Der FC-Linksverteidiger hat sich nach dürftiger Premieren-Saison in Köln viel für die neue Spielzeit vorgenommen.
Nach Ausfall von Senkrechtstarter FinkgräfeLeart Pacarada will unverhoffte FC-Chance nutzen
„Des einen Leid ist des anderen Freud. “ Dieses bekannte Sprichwort gilt für Leart Pacarada in diesen Tagen ganz besonders. Max Finkgräfe (20) hatte sich in der vergangenen Saison auf der Linksverteidiger-Position in den Vordergrund gespielt, für den 29-jährigen Pacarada hingegen war seine Kölner Premieren-Saison nach seinem Wechsel von St. Pauli zum FC hingegen überhaupt nicht nach Wunsch verlaufen. Doch jetzt hatte sich Finkgräfe jüngst in der Vorbereitung schwer am Knie verletzt, musste am Innenband operiert werden und fällt für mindestens acht Wochen aus. Plötzlich könnte Pacarada als Stammkraft hinten links in die neue Saison starten.
„Für Max tut es mir natürlich extrem leid. Er ist ein guter Junge, von dem ich sehr viel halte. Aber so ist der Fußball. Jetzt sieht es für die ersten Spieltage so aus, dass ich wieder die Chance bekomme und diese nutzen muss“, sagt Pacarada, der 247 Einsätze in der 2. Bundesliga vorzuweisen hat – so viele wie kein anderer Kölner.
1. FC Köln: Pacarada spricht selbst von einer „erfolglosen Saison“
Als „bester Linksverteidiger der 2. Bundesliga“ hatte Sport-Geschäftsführer Christian Keller den Neuzugang vor einem Jahr gepriesen. Doch nach einem ordentlichen Start und neun Startelf-Einsätzen in Folge wurde Pacarada kaum noch berücksichtigt und fiel in ein sportliches Loch. Es kamen in der Saison nur zwei weitere Einsätze von Beginn an hinzu. Das war zu wenig für seinen eigenen Anspruch, aber auch die Kölner hatten sich mehr von ihm versprochen.
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Für den Stempel des „besten Zweitliga-Linksverteidigers“ danke er zwar Christian Keller, dass dieser das so empfunden habe. Aber das sei eben „Meinungssache“, so Pacarada. Keine zwei Meinungen hat der 29-Jährige, was seine Spielzeit und die seines Vereins angeht: „Das war eine erfolglose Saison und der Abstieg hat mir wehgetan. Das sind Sachen, die man im Fußball so erlebt. Man muss man aufstehen und nach vorne schauen. Man zieht da auch seine Stärke heraus.“
Erst einmal folgte aber Schwäche. Kaum aus dem Urlaub zurück, wurde Pacarada von einem hartnäckigen Infekt zurückgeworfen. Doch den habe er überwunden, sagt der Abwehrspieler. Und nimmt sich viel vor: „Ich fühle mich wohl, muss Gas geben und fit werden – das zeigen, was ich eigentlich im Tank habe.“
Das ist auch alternativlos. Denn trotz des Ausfalls von Finkgräfe schläft die Konkurrenz nicht. Auch Dominique Heintz könnte wohl problemlos hinten links auflaufen. Heintz' bevorzugte Position ist eigentlich die im Abwehrzentrum, doch in der Innenverteidigung hat sich Julian Pauli auf eine beeindruckende Art nach vorne gespielt. Der 19-Jährige stand in den vergangenen vier Testspielen stets in der Startelf. So auch beim 2:1-Sieg am Mittwoch gegen Swansea City. Und dies laut Trainer Gerhard Struber, weil Pauli einfach überzeugt habe. Dies ist auch Pacaradas Ziel.
Zum Start gegen den HSV hat er noch eine Extra-Motivation als langjähriger Pauli-Spieler: „Was Hamburg angeht, bin ich nach wie vor braun-weiß. Das wird sich nie ändern. Ich spiele also auch im Namen meiner Ex-Kollegen.“