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Till Müller übernimmt im Herbst1. FC Köln holt neuen Mediendirektor von RB Leipzig

Lesezeit 3 Minuten
Till Müller, Pressesprecher von RB Leipzig, führt Trainer Marco Rose zu einem Interview.

Till Müller wechselt als Pressesprecher von RB Leipzig zum 1. FC Köln.

Der 39-Jährige folgt auf Michael Rudolph und arbeitete mit Sportchef Keller bereits in Regensburg zusammen. Die Suche gestaltete sich erneut als nicht so einfach.

Der 1. FC Köln hat einen neuen Leiter Medien & Kommunikation gefunden. Till Müller kommt von RB Leipzig ans Geißbockheim. Der 39-Jährige war seit 2020 Pressesprecher beim sächsischen Top-Klub. Davor war er knapp vier Jahre in gleicher Funktion beim Hamburger SV tätig.

Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller holt mit Müller einen weiteren Vertrauten nach Köln, schließlich war dieser bis 2015 beim SSV Jahn Regensburg tätig, bei dem Keller seit 2013 Geschäftsführer Profifußball war. Der gebürtige Husumer tritt beim Bundesliga-Absteiger die Nachfolge von Michael Rudolph an, mit dem sich der Klub auf ein Ende der Zusammenarbeit zum 30. Juni geeinigt hatte.

Müller hat Köln-Erfahrung, der Nordfriese studierte einst an der Deutschen Sporthochschule und lief für Borussia Lindenthal-Hohenlind auf. Bei RB Leipzig leitete Müller unter anderem auch die Pressekonferenzen, beim FC ist dafür die langjährige Pressesprecherin Lil Zercher zuständig. Müller wird die Sachsen nun Mitte Juli verlassen und soll dann Ende September, Anfang Oktober seine Arbeit am Geißbockheim aufnehmen. Beim Zweitligisten ist er im Gegensatz zu RB direkt unterhalb der Geschäftsführer-Ebene angedockt. In Leipzig wird Müller eine offene, freundliche, sachliche Art im Umgang attestiert.

1. FC Köln: Nach Kaufmann-Trennung 2020 wurde es turbulent

Für die FC-Verantwortlichen war es erneut nicht einfach, einen neuen Mediendirektor zu finden. Der Job am Geißbockheim gilt in der Branche nicht nur als äußerst herausfordernd, sondern gar als schwierig bis heikel. Nach der unschönen Trennung vom langjährigen Mediendirektor Tobias Kaufmann im Sommer 2020, der danach vor das Arbeitsgericht gezogen war, war die Stelle erst vakant, dann für mehrere Monate interimsmäßig mit Pressesprecherin Zercher besetzt.

Das hatte seinen Grund: Im Februar 2021 hatten die FC-Bosse bereits einen neuen Mediendirektor offiziell verkündet. Doch der Mann, der bei Bild Fritz Esser war, hatte sein Amt nur für ganze 48 Stunden inne. Der FC verzichtete auf die avisierte Zusammenarbeit. Vorausgegangen waren heftige Proteste der Fans und Mitglieder wegen Essers früherer politischer Äußerungen und zu FC-Fans, die den in der Charta des 1. FC Köln verankerten Werten widersprächen. Esser war zuvor stellvertretender Leiter Politik und Wirtschaft der Bild. Im Januar 2022 präsentierte der Klub dann nach einigen Absagen Rudolph als neuen Medienchef, der zuvor jahrelang beim SV Werder Bremen tätig war und ab 2016 die Direktion Kommunikation leitete. Doch lange währte die Zusammenarbeit auch nicht.

Der FC hatte seit dem Frühjahr unter anderem auf seiner Homepage sowie im Job-Netzwerk LinkedIn nach einem neuen Kommunikationschef per Stellenausschreibung gesucht. „Als Leiter Medien & Kommunikation entwickelst Du unseren Bereich ‚Medien & Kommunikation‘ mit den stetig neu aufkommenden Anforderungen strategisch, strukturell, prozessual und technologisch kontinuierlich weiter“, beschrieb Sport-Geschäftsführer Keller den Job. Gesucht wurde eine Führungspersönlichkeit mit „breit gefächerten Fähigkeiten“, sowie eine „zupackende als auch gewinnende Person“. Zudem versprach der FC etwa, dass seine Mitarbeiter zwei Dauerkarten für die Heimspiele des Klubs erhalten. Auch gebe es „Ermäßigungen beim Mittagessen im Geißbockheim, eine Flatrate für Getränke und Obst am Arbeitsplatz und „richtig gute Feiern mit einem großartigen und sympathischen Team.“

Jetzt ist die Suche beendet. Und mit Müller übernimmt nach dem neuen Cheftrainer Gerhard Struber (zuletzt Salzburg) ein weiterer Mitarbeiter aus dem RB-Kosmos. In der Stellungausschreibung war ein „zunächst befristeter“ Arbeitsvertrag angeboten worden. Ein Hintergrund: Im Herbst 2025 stehen auf der Mitgliederversammlung Vorstands-Wahlen an. Sollte ein neues Vorstands-Trio installiert werden, könnte dies wiederum andere Vorstellungen in Sachen Vereins-Kommunikation haben.