Der Rekordmeister und der amtierende Meister trennen sich 1:1. Das Bundesliga-Topspiel erfüllte nicht die hochgesteckten Erwartungen. Was vor allem an Leverkusen lag.
1:1 zwischen Bayern und Bayer 04Was Xabi Alonso zu seiner Defensivtaktik im Topspiel sagt
Das Wichtigste zuerst
Das mit viel Spannung erwartete Spitzenspiel des 5. Bundesliga-Spieltags zwischen dem FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen endete 1:1 (1:1). Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena waren die Hausherren das bessere Team. Leverkusen verteidigte gut, in Ballbesitz war die Werkself aber zu zaghaft und zu ungenau. In der Tabelle steht Bayer 04 nun auf Platz drei, die Bayern stehen an der Spitze, weiterhin mit drei Punkten Vorsprung. Von daher hilft dem Rekordmeister das Unentschieden etwas mehr als dem aktuellen Meister.
Die Tore
Dem 1:0 ging aus Bayern-Sicht eine unnötige Ecke voraus. Der bis dahin fehlerfreie Pavlovic spielte den Ball an Neuer vorbei ins Toraus. Grimaldo trat an, fand Xhaka, der auf Andrich ablegte. Der Nationalspieler zog aus 20 Metern direkt ab und der Ball landete flack im linken Toreck (31.). Es war die einzige Leverkusener Großchance im gesamten Spiel. Acht Minuten später machte Pavlovic seinen Fehler wieder gut, als er selbst mit Volleyabnahme aus ähnlicher Entfernung abzog. Diesmal landete die Kugel im rechten oberen Toreck. Hradecky war dran, konnte den Ball aber nicht entscheidend ablenken. „An einem guten Tag hält Lukas ihn vielleicht. So ist es ärgerlich, dass wir das 1:1 nicht mit in die Pause nehmen“, sagte Andrich
Das war gut
Die Defensivarbeit von Leverkusen. Bayern hatte zwar viel Ballbesitz, erspielte sich aber in der ersten Hälfte nur Halbchancen durch Distanzschüsse und einen Kopfball nach Ecke. Im zweiten Durchgang traf Gnabry dann doppelt Aluminium. Das war aber auch die einzig wirklich herausgespielte Chance des Spiels. Nach den Schwächen in der Rückwärtsbewegung in den Vorwochen war diese Partie sicher ein Schritt nach vorn für Leverkusen. Sie haben im Kollektiv gelitten und für den einen Punkt hart gearbeitet.
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Das war schlecht
Bayer 04 traute sich zunächst einfach nicht, das Pressing der Bayern zu überspielen. Immer wieder ging der Ball zurück bis Hradecky, der dann den langen Schlag wählte. Xabi Alonso gefiel diese Art des Spielaufbaus nicht, was er gestenreich zum Ausdruck brachte. Mit zunehmender Spieldauer kamen zum fehlenden Mut dann auch noch technische Schwächen hinzu
Generell bot die Partie - wenn überhaupt - nur streckenweise das Niveau, das man sich erhofft hatte. Von einem echten Topduell der aktuell vermeintlich stärksten deutschen Mannschaften war das Spiel dann doch ein ganzes Stück weit entfernt.
Moment des Spiels
Der doppelte Aluminiumtreffer von Gnabry - erst Pfosten, dann Latte in einer Aktion. Kurz danach die Parade von Hradecky gegen den frei stehenden Olise. Es wäre interessant gewesen, zu sehen, wie das Spiel verlaufen wäre, wäre Bayern in Führung gegangen. So bleibt die Frage hypothetisch, ob der Meister dann auch mit mehr spielerischen Elementen vorgegangen wäre?
Das sagen die Trainer
Vincent Kompany (FC Bayern München): „Leverkusen kann beides. Sie können viel Druck vorne machen, sie können aber auch gut verteidigen. Sie haben eine starke Boxverteidigung. Es sah aus, wie ein Topspiel aussehen muss. An einem anderen Tag haben wir mehr Erfolg vor dem Tor. Es hat Spaß gemacht. Unser Gegenpressing war gut. Wir haben alles zusmamals Mannschaft gemacht. Wenn wir das so weitermachen, können wir viele Spiele gewinnen.“
Xabi Alonso (Bayer 04 Leverkusen): „Ich bin zufrieden. Wir waren bereit, zu verteidigen und zu leiden. Vielleicht war es zu viel. Mit dem Ball wollten wir besser spielen, aber sie haben sehr gut gepresst. Unser Ziel war, gut und diszipliniert gegen den Ball zu spielen. Es ist nicht besorgniserregend, dass wir mit dem Ball nicht so gut gespielt haben. Das wird in Zukunft wieder besser werden. Die Energie und der Glaube ist anders bei den Bayern als im vergangenen Jahr. Sie haben eine gute Mentalität. Für uns war es sehr hart. Wir können mit einem Punkt glücklich und zufrieden sein.“
Das sagen wir
Alles in allem ist Leverkusen noch nicht in der herausragenden Form des vergangenen Jahres. Die Defensivschwächen der vergangenen Wochen sorgten für ein Umdenken bei der Herangehensweise an dieses Topspiel. Dazu gehört aber natürlich auch ein Gegner. Und die Bayern sind ein anderes Bayern unter Vincent Kompany. Sie spielen viel aggressiver gegen den Ball und haben generell eine höhere Intensität über die gesamte Spieldauer. Daher fühlt sich dieses 1:1 anders an als das 2:2 in München in der Vorsaison.