Die prominent verstärkte KEC-Mannschaft hat sich zum Start des Trainingslagers versammelt. Experten trauen den Kölnern Angriff auf die Spitze zu, es gibt aber auch Ungewissheiten.
Neue Trikots und viele NeuzugängeTraining der Kölner Haie hat begonnen
Die DEL-Saison 2023/24 beginnt zwar erst Mitte September, aber schon jetzt, Anfang August, haben die Kölner Haie Erfreuliches zu berichten: Mit den vielen Flügen aus Kanada und den USA gab es in diesem Jahr keine Probleme. Alle Profis – darunter die neun Neuen – sind problemlos gereist und pünktlich in Köln zum Start des Trainingslagers eingetroffen. Und so nehmen die Vorbereitungen ihren Lauf.
Bevor das neue KEC-Team von Trainer Uwe Krupp am Sonntag (14.15 Uhr) in der Kölnarena 2 zu einem ersten öffentlichen Training aufs Eis geht, stellte der Klub am Dienstag seine neuen Heimtrikots vor, wie im vergangenen Jahr in den klassischen Haie-Farben rot und schwarz gehalten.
Ebenfalls am Dienstag stand für die KEC-Spieler die Teilnahme an einem Benefiz-Golfturnier auf Schloss Miel in Swisttal auf dem Programm, dort trafen sie alle zum ersten Mal in der Formation für 2023/2024 zusammen. „Ich freue mich, die neuen Jungs kennenzulernen und die alten wiederzusehen“, sagt Haie-Kapitän Moritz Müller (36). „Wir haben viele junge Gesichter dazu bekommen, die neue Energie und frischen Wind reinbringen. Ziel ist es, schnell als Truppe zusammenzuwachsen, Spaß zu haben, um möglichst eine lange und erfolgreiche Saison zu spielen.“
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Haie-Coach Krupp ist überzeugt von den personellen Veränderungen
Zu den jungen Gesichtern zählt der 25-jährige, kanadische Offensivmann Gregor McLeod. „Ich bin seit einer Woche in Köln und habe alle Jungs schon getroffen“, berichtet er. „Ich freue mich auf die Arbeit im Training und darauf, bald wieder aufs Eis zu gehen.“ Und natürlich wird er Saisonstart für ihn ein besonderes Ereignis werden, denn die Haie eröffnen die Spielzeit am 15. September mit einer Heimpartie gegen McLeods vorigen Verein, die Nürnberg Ice Tigers.
In den gut sechs Wochen bis dahin werden die Kölner ihr Trainingslager wie üblich in ihrem Deutzer Zentrum absolvieren. Coach Krupp, der am Sonntag aus seinem Urlaub in Florida zurückgekehrt ist, hat mit den neuen Profis bereits ein paar Worte gewechselt, zum Stand der Dinge sagt er nur: „Die Veränderungen, die wir gemacht haben, sind gut. Wie alles zusammenwächst, werden wir sehen. Wir werden am Ende daran gemessen, wie wir spielen.“
TV-Experte Andreas Renz: Zeichen stehen bei Haien auf Angriff
Zumindest auf dem Papier haben sich die Haie, die seit 2002 auf einen Titelgewinn warten, anspruchsvoll verstärkt: Mit Torhüter Tobias Ancicka (22), Verteidiger Andrej Sustr (32/Tschechien) sowie den Offensivleuten McLeod, Frederik Storm (34/Dänemark), Alexandre Grenier (31/Kanada), den Nationalspielern Justin Schütz (23) und Tim Wohlgemuth (24) sowie den Perspektivprofis Hakon Hänelt (20) und Elias Lindner (22).
TV-Experte und Ex-Hai Andreas Renz beurteilt die Veränderungen im Kölner Kader in einer ersten Einschätzung für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ so: „Man sieht, dass die Haie sich etwas vorgenommen haben, dass die Zeichen auf Angriff stehen. Sie haben sich gezielt verstärkt und ein paar sehr gute Leute geholt“, sagt er.
Kölner Haie: Noch viele offene Fragen vor Saisonstart
Es gibt aber auch Fragezeichen, zum Beispiel: Auf der Torhüterposition setzt Krupp mutig auf ein junges Duo, das Ancicka und Mirko Pantowski (25) bilden. Werden die Goalies stark genug sein, um den Rückhalt zu liefern, den die Haie benötigen, damit sie oben mitspielen und mit Spitzengegnern wie München oder Mannheim konkurrieren können?
Und: Werden die Offensivleute Schütz und Wohlgemuth, die sich in Köln mehr regelmäßige Eiszeit als bei ihren vorigen Klubs München und Mannheim erhoffen, in Köln den nächsten Schritt machen und zu Topstürmern avancieren? Halten allgemein die Nerven? Nicht jeder Profi kann problemlos in einer so großen Halle spielen wie in der 18.500 Zuschauer fassenden Lanxess-Arena. Die erste Testpartie bestreiten die Haie am 18. August gegen den französischen Verein Rouen Dragon, noch auf der kleinen Bühne der Trainingshalle Kölnarena 2.