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Kölner Lufthansa-TochterRund 400 Germanwings-Mitarbeiter erhalten Kündigung

Lesezeit 2 Minuten
Germanwings

Flugzeuge von Germanwings stehen im April 2018 auf dem Vorfeld des Flughafen Köln/Bonn.

Köln – Nachdem bereits vergangenes Jahr die Schließung der Kölner Lufthansa-Tochter Germanwings beschlossen wurde, haben nun etwa 400 Mitarbeiter des Unternehmens eine Kündigung erhalten. Einem Verdi-Sprecher zufolge hatten zuletzt 750 Mitarbeiter bei Germanwings gearbeitet, 230 von ihnen in Köln.

Bereits im vergangenen Herbst war eine Betriebsvereinbarung geschlossen worden, die für die Mitarbeiter verschiedene Optionen vorsah – darunter einen Wechsel zur Deutschen Bahn, den Übergang in eine Transfergesellschaft und eine Abfindung mit sogenannter Sprinter-Prämie. Von den Kündigungen betroffen sind nun die Mitarbeiter, die keine dieser Optionen in Anspruch genommen haben. Auch sie bekommen eine Abfindung, die aber geringer ausfällt.

Für die Transfergesellschaft sollen sich laut Verdi-Informationen bislang nur 75 Menschen entschieden haben, die Bahn-Option nahmen demnach etwa 50 in Anspruch. Genaue Zahlen für den Kölner Standort sind nicht bekannt.

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Lufthansa baut massiv Personal ab

Die Lufthansa hatte bereits im April vergangenen Jahres angekündigt, den Betrieb ihrer ältesten Billigflugtochter einzustellen. Im August kündigte der Mutterkonzern dann den Abbau von insgesamt 22.000 Arbeitsplätzen ab. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde der Flugverkehr der Germanwings endgültig eingestellt.

Laut einer Lufthansa-Sprecherin seien die Germanwings-Mitarbeiter lange auf den Schritt vorbereitet gewesen. Ob und in welcher Form Piloten und Flugbegleiter zu Lufthansa und Eurowings wechseln können, werde derzeit mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt.

„Seitens der Arbeitnehmer besteht eine hohe Bereitschaft, gegen die Kündigungen vorzugehen“, sagte Volker Görzel, Kölner Fachanwalt für Arbeitsrecht, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Mittwoch. „Viele von ihnen hoffen, dadurch bei Eurowings zu gleichen Bedingungen eine Anstellung bekommen zu können.“ Bei Lufthansa habe das Vorgehen schon fast System: Teurere Gesellschaften würden geschlossen, um Mitarbeiter dann zu schlechteren Konditionen in einer anderen Gesellschaft anzustellen. „Mitarbeiter machen dort unter Umständen die gleichen Jobs in den gleichen Maschinen für weniger Geld. Das Thema ist daher sehr emotionalisiert.“

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Derzeit führt die Gewerkschaft Verdi Verhandlungen mit Eurowings, um solche Verschlechterungen zu verhindern. Ein Tarifpapier, das Mitarbeitern der geschlossenen Fluggesellschaften Germanwings und Sunexpress sowie der angeschlagenen Brussels Airlines einen guten Übergang zu Eurowings ermöglichen soll, befindet sich der Gewerkschaft zufolge auf der Zielgeraden.