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Streit um blockierte FlughäfenLetzte Generation macht Lufthansa „Angebot“ für Schadensersatz

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Polizistinnen und Polizisten stehen neben Mitgliedern der Klima-Gruppe Letzte Generation, die sich im Juli 2023 auf dem Rollfeld am Düsseldorfer Flughafen festgeklebt haben.

Polizistinnen und Polizisten stehen neben Mitgliedern der Klima-Gruppe Letzte Generation, die sich im Juli 2023 auf dem Rollfeld am Düsseldorfer Flughafen festgeklebt haben. Die Lufthansa fordert Schadensersatz für den Protest. (Archivbild)

Nach Klebe-Protesten an drei deutschen Flughäfen will die Lufthansa Entschädigung. Nun geht die Letzte Generation in die Offensive.

Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ haben der Lufthansa nach Schadenersatzforderungen wegen Protestaktionen ein „Angebot“ gemacht. Sie seien bereit, die geforderten 740.000 Euro Schadenersatz zu zahlen, teilten die Klimaaktivisten am Montag mit. Im Gegenzug müsse die Lufthansa die jährlichen sozialen Kosten des CO₂-Ausstoßes begleichen. Dies sind nach Darstellung der Aktivisten rund sechs Milliarden Euro pro Jahr.

Klimawandel: Letzte Generation ermahnt Lufthansa zur Verantwortung

„Die Deutsche Lufthansa AG ist ein Konzern, der sein Geld hauptsächlich durch Tätigkeiten verdient, die die Klimakatastrophe befeuern“, heißt es in der Mitteilung der Letzten Generation vom Montag. Die Lufthansa-Gruppe sei demnach jährlich für „tausende Todesopfer“ mitverantwortlich, da die CO₂-Emissionen„ in Teilen aus Triebwerken von Lufthansa-Fliegern stammen.“

Die Letzte Generation betonte dabei die Verantwortung jeder und jedes einzelnen: „Und vorangehen sollten dabei diejenigen, deren Strahlkraft als globale Unternehmen eine Wirkung auf der ganzen Welt entfaltet“, heißt es in dem Statement weiter.

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Airport Düsseldorf: Aktivisten der Letzten Generation blockierten Rollfeld

Einem Bericht der „Bild am Sonntag“ zufolge fordert der Lufthansa-Konzern von der Gruppe Schadenersatz in Höhe von rund 740.000 Euro. Hintergrund sind Störaktionen von Mitgliedern der Gruppe, bei denen die Flughäfen in Hamburg, Düsseldorf und Berlin über Stunden lahmgelegt wurden.

In Düsseldorf blockierten Aktivistinnen und Aktivisten am 13. Juli 2023 das Rollfeld am Airport. Nach Polizeiangaben hatten sich mindestens sieben Personen an der Zufahrtsstraße zur Start- und Landebahn festgeklebt. Für rund drei Stunden lief der Polizeieinsatz, ehe das Flugfeld wieder freigegeben werden konnte. Auch der Flughafen Düsseldorf hatte angekündigt, Schadensersatzansprüche prüfen zu wollen.

Bei allen drei Aktionen an den Flughäfen in Düsseldorf, Berlin und Hamburg waren Mitglieder der Gruppe festgenommen worden, nachdem sie sich auf den Rollbahnen festgeklebt hatten. Die Polizei hatte Ermittlungen gegen die Personen aufgenommen, die nun für Schadenersatzforderungen infrage kommen. (mab/dpa)