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Produkttester gesuchtKölner Supermarkt für Marktforschung öffnet an Aachener Straße

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Der Markt an der Aachener Straße 519

Köln – In Köln öffnet am Mittwoch der erste Marktforschungssupermarkt seiner Art die Türen: Bis zu 3000 ausgewählte Kunden können im Go2Market auf der Aachener Straße ab sofort mehr als 350 Produkte von insgesamt 120 Unternehmen kaufen und testen. Beteiligt sind sowohl viele Start-ups aus der Region als auch Mittelständler und große Konzerne.

„Wir haben ein schönes Potpourri schnüren können“, sagte der Deutschlandchef von Go2Market, Jörg Taubitz, bei der virtuellen Voraberöffnung am Dienstag. „Wir sind sehr gespannt, wie die Kunden diese Mischung im Laden empfinden und nachher bewerten werden.“ Denn die Produkte, die sie kaufen, sind im normalen Handel sonst noch nicht erhältlich.

Konzept aus Wien

Entwickelt hat das Go2Market-Konzept der Österreicher Thomas Perdolt, der im vergangenen Jahr den ersten Standort in Wien eröffnete. Die ausgewählte Kundengruppe, die dem repräsentativen Bevölkerungsschnitt entspricht, zahlt dabei für eine Mitgliedschaft 14,90 Euro im Monat und kann im Gegenzug Produkte im Wert von mindestens 55 Euro kaufen. Eine App und Kameras erfassen das Kaufverhalten anonymisiert und werten es aus. Das soll der Industrie dabei helfen, herauszufinden, was die Kunden wirklich nachfragen.

Alles zum Thema Aachener Straße (Köln)

Denn die Plätze im Supermarktregal sind hart umkämpft, viele Produkte scheitern früh – vor allem, so die These von Perdolt und Taubitz, weil die Macher schlicht nicht genug über ihre Zielgruppe wissen. Im Go2Market können die Anbieter unter anderem ihr Produktdesign bewerten lassen, auch Direktvergleiche mit der Konkurrenz sind möglich. Zum Start sind zum Beispiel Kölner Start-ups wie Mouthpropaganda, Oh Honey und Plastic2Beans im Markt vertreten, dazu Unternehmen wie Gaffel und Gin de Cologne, Marken wie Ariel und Almdudler. Das Sortiment wechselt regelmäßig.

Guter Nährboden

„Das Konzept trifft hier auf einen sehr guten Nährboden“, sagte Frank Obermaier von der hiesigen Wirtschaftsförderung Köln-Business am Dienstag. Die Lebensmittelmesse Anuga, die Süßwarenmesse ISM, die Rewe-Gruppe als einer der größten Lebensmitteleinzelhändler Europas, alle sitzen sie in der Stadt. Hinzu kommen viele Produzenten im Umland – und etliche Start-ups. Rund 50 von ihnen sind laut Köln-Business bereits in Köln tätig, Tendenz steigend. Vor allem durch die Hochschulen kämen hier immer neue Ideen auf den Markt, so Obermaier. Köln-Business hat Go2Market bei der Ansiedlung in der Stadt unterstützt. Obermaier betont, das Konzept könne „die Funktion Kölns als Handelsstadt und Stadt der Märkte weiter vorantreiben“.

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Der Laden birgt dabei einige Besonderheiten: Eingekauft wird mithilfe einer App, bezahlt per „Scan and Go“. Es gibt Bildschirme, über die zusätzliche Informationen zu den Produkten abgerufen werden können. Die Musik, die im Hintergrund läuft, passt sich der Mehrheit der Kunden im Markt an – und die Lautstärke ihrer Anzahl. Hinzu kommen die Kameras zur Auswertung des Kundenverhaltens. „Das, was da technisch auf die Beine gestellt wird, ist das Herz des Ganzen“, sagt Gründer Thomas Perdolt. „Das ist wirklich gigantisch.“

Für Köln sind derweil noch einige Restplätze für Produkttesterinnen und –tester zu haben. Interessenten können sich über die Internetseite des Unternehmens bewerben, ein Computer wählt sie nach demographischen Kriterien aus. Zu Beginn ist die Mitgliedschaft auf drei Monate gedeckelt.