AboAbonnieren

LeverkusenStaatsanwaltschaft ermittelt nach Arbeitsunfall an Rheinbrücke wegen fahrlässiger Tötung

Lesezeit 2 Minuten
Großeinsatz für die Feuerwehr nach einem tödlichen Arbeitsunfall auf der alten Leverkusener Rheinbrücke am 29. August 2024.

Großeinsatz für die Feuerwehr nach einem tödlichen Arbeitsunfall auf der alten Leverkusener Rheinbrücke am 29. August 2024.

Bei dem Unglück Ende August war ein 22-jähriger Bauarbeiter von einem Gerüst gestürzt und gestorben.

Nach dem tödlichen Arbeitsunfall auf der Leverkusener Rheinbrücke am 29. August hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen konkretisiert. Es gehe nicht mehr um ein allgemeines Todesermittlungsverfahren, sagte Staatsanwältin Stephanie Beller, sondern nunmehr um den Vorwurf der fahrlässigen Tötung. Das Verfahren richte sich derzeit gegen Unbekannt.

Köln: 22-Jähriger hat Unfall nicht selbst verschuldet

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 22-jährige Arbeiter an jenem Donnerstagmorgen bei Abrissarbeiten an der alten, nicht mehr genutzten Brücke von einem Gerüst gestürzt war, das um den Brückenpfeiler herum aufgebaut war. Er starb noch am Unfallort an den schweren Verletzungen. Es hätten sich bislang keine Hinweise auf höhere Gewalt – zum Beispiel einen Herzinfarkt – ergeben oder darauf, dass der Mann den Sturz selbst verschuldet hätte. Auch ein Autokran, der in der Nähe des Gerüsts stand, spielte bei dem Unfall offenbar keine Rolle.

Zuletzt hatte sich ein Gutachter einen genauen Eindruck von der Absturzstelle auf dem Brückenpylon verschafft. Zu diesem Zweck wurde ein neues Gerüst gleich daneben errichtet. Die Untersuchungen vor Ort seien abgeschlossen, das Gutachten liege aber noch nicht vor, sagte Beller.

Alles zum Thema Rheinbrücke Leverkusen

Bei dem Unfall im August hatten sich aus noch ungeklärten Gründen offenbar Stahltragseile der Brücke gelöst und waren umhergeschleudert worden. Außer dem tödlich verunglückten 22-Jährigen waren zwei weitere Arbeiter lebensgefährlich und vier leicht verletzt worden. Weitere 25 hatten das Unglück mitangesehen.

Die alte Rheinbrücke war während der Ermittlungen mehrere Wochen gesperrt, inzwischen ist sie wieder freigegeben. Autos fuhren dort ohnehin nicht mehr, die verkehren schon seit Februar auf der parallel verlaufenden neu errichteten Rheinbrücke. Die letzten Reste der alten Brücke sollen bis Anfang kommenden Jahres abgebrochen sein. Danach wird das zweite Brückenteilstück gebaut.