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DomidGeplantes Kölner Migrationsmuseum sucht Architektenentwürfe für Industrieareal in Kalk

Lesezeit 3 Minuten
Brigitte Scholz von der Stadt Köln und Timo Glatz vom Domid in der Halle 70, in der das Migrationsmuseum entstehen soll.

Brigitte Scholz von der Stadt Köln und Timo Glatz vom Domid in der Halle 70, in der das Migrationsmuseum entstehen soll.

Anfang 2025 soll der Siegerentwurf vorgestellt werden. Das Domid soll ein bundesweit einzigartiges Migrationsmuseum werden.

Das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland, kurz Domid, hat ein europaweites Ausschreibungsverfahren für die Architektur des geplanten Museums gestartet. Das Domid soll in der Halle 70 auf dem ehemaligen Industrieareal und Klöckner-Humboldt-Deutz-Standort der Hallen Kalk entstehen.

Die Halle 70 ist mit 10.000 Quadratmetern die größte auf dem Hallen-Kalk-Areal. Wie sie gestaltet wird, soll sich in den nächsten Monaten abzeichnen, so Domid-Sprecher Timo Glatz. Der Siegerentwurf soll Anfang 2025 vorgestellt werden. „Was vor einigen Jahren noch eine Vision war, nimmt nun Gestalt an“, sagt Domid-Geschäftsführer Robert Fuchs über den Beginn des Ausschreibungsverfahrens. Die Konzeption des Hauses und die architektonischen Bedarfe habe man in den vergangenen Jahren so weit vorangetrieben, dass nun die Entwürfe der Architekten eingeholt werden können.

Für Migrationsmuseum sind auch ein Kino, Museumsshop und Café geplant

Im Ausschreibungsverfahren können sich Büros bewerben, die ein ganzheitliches Konzept aus Architektur und Szenografie einreichen können. Davon, dass von vornherein die gesamte Gestaltung des Domids „aus einem Guss“ sein soll, erhofft man sich Synergieeffekte. Die Projektleiterin für den Museumsbau, Yordanos Asghedom, sagt: „Die Architektur- und Ingenieurbüros müssen sich mit den Ausstellungsgestaltern zu einem Planungsteam zusammenschließen und einen gemeinsamen Entwurf einreichen. So können wir sicherstellen, dass die komplexe Museumsplanung über alle Gewerke hinweg Hand in Hand geht.“

Robert Fuchs und Timo Glatz in der Halle 70 der Hallen Kalk.

Robert Fuchs und Timo Glatz in der Halle 70 der Hallen Kalk.

In der Ausschreibung ist neben der Ausstellungsfläche auch ein Foyer, ein Archiv, Veranstaltungsräume, ein Kino, Verwaltungsflächen, ein Museumsshop und ein Café vorgesehen. Durch die Höhe von 15 Metern in der Halle sei auch eine zweigeschossige Nutzung möglich – „wobei die Höhe auch als architektonische Qualität verstanden wird und beibehalten werden soll“, heißt es.

Museum in Kalk soll 2029 eröffnen

Sobald der Siegerentwurf Anfang kommenden Jahres feststeht, soll die Genehmigungsphase beginnen. Voraussichtlich ab 2027 oder 2028 sollen laut Domid dann die Bauarbeiten beginnen können, vorbehaltlich „externer Faktoren“ ist die Eröffnung des Migrationsmuseums für 2029 geplant. Das Museum wird zu gleichen Teilen vom Bund und vom Land NRW finanziert. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 44 Millionen Euro. Die Stadt Köln stellt dem Domid das Grundstück und das Gebäude zur Verfügung. Ein dazu geschlossener Erbbaurechtsvertrag, wie vom Stadtrat im März beschlossen, befindet sich laut Domid aktuell in den finalen Verhandlungen.

Die Halle 70 ist 10.000 Quadratmeter groß.

Die Halle 70 ist 10.000 Quadratmeter groß.

Im Migrationsmuseum, das aktuell den Arbeitstitel „Haus der Einwanderungsgeschichte“ trägt, soll die deutsche Migrationshistorie dargestellt werden. Der Domid-Verein hat dazu bereits über 150.000 Objekte, Fotos, Dokumente und Medien gesammelt.

Die Stadt Köln beschäftigt sich derzeit mit der benachbarten Halle 71, die sie im Zusammenspiel mit dem Domid entwickeln will. Dazu liegt eine Machbarkeitsstudie vor, die weiter verfolgt werden soll. Der Studie zufolge könnte die Halle teils abgedeckt werden und als Freilufthalle wirken, für den Stadtteil Kalk soll dadurch ein Ort für Sport, Entspannung und Begrünung entstehen.