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Schutzzonen, Plätze, TribünenDas sind die Kölner Planungen für Karneval

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Karneval fröhlich Symbol

Karnevalisten feiern beim Rosenmontagszug (Archivbild)

Köln – Die Stadt Köln kann ab Weiberfastnacht Schutzzonen für den Straßenkarneval einrichten, in denen gefeiert werden darf. Das ist das Ergebnis eines Treffens der Stadtspitzen der Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montag in Düsseldorf. Es sei erklärtes Ziel aller Beteiligten, das Schutz-Niveau in diesen räumlich abgegrenzten „Brauchtumsgebieten“ wegen der größeren Menschenansammlungen zu erhöhen. Karnevalsumzüge bleiben untersagt.

Die Landesregierung wird die Inhalte der neuen Regeln erarbeiten, die neben Köln auch für Düsseldorf, Bonn und Aachen gelten. Die Einzelheiten werden in einer aktualisierten Corona-Schutzverordnung festgelegt. Sie tritt am 10. Februar in Kraft. Die Regeln für die „Brauchtumsgebiete“ sollen rechtssicher und für die Städte einfach umzusetzen sein.

Organisierter Karneval sei „sehr verantwortungsbewusst“

Der organisierte Karneval gehe „sehr verantwortungsbewusst“ mit der Infektionslage um, sagte Laumann. „Die derzeit gültige Schutzverordnung legt bereits einige Rahmenbedingungen fest, die auch über die Karnevalstage gelten. Es war mir allerdings ein wichtiges Anliegen, mich nochmal persönlich mit den Oberbürgermeisterinnen und dem Oberbürgermeister über deren Einschätzungen für die Karnevalszeit auszutauschen. Wir werden diese nun mit in die Beratungen über Brauchtumsgebiete für die Karnevalstage nehmen und im Rahmen der Kommunikation zur Corona-Schutzverordnung zu den weiteren Details berichten.“

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Beim Festkomitee Kölner Karneval hat man die Einrichtung der Schutzzonen mit Erleichterung zur Kenntnis genommen. „In den vergangenen Wochen gab es viel Unsicherheit über die Corona-konforme Durchführbarkeit von Karnevalsveranstaltungen bei den ehrenamtlich agierenden Vereinen“, sagte eine Sprecherin. „Der heutige Austausch zwischen der Landesregierung und den Stadtspitzen der rheinischen Karnevalshochburgen scheint nun mehr Klarheit für den kommenden Straßenkarneval zu bringen, und das begrüßen wir natürlich.“

Großer Andrang ab Weiberfastnacht abzusehen

In Köln sei ab Weiberfastnacht mit großem Andrang zu rechnen. Darauf müsse die Stadt vorbereitet sein. „Was die neuen Regelungen für mögliche Open-Air-Veranstaltungen von uns und unseren Gesellschaften im Detail bedeuten, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen, wenn die heute besprochenen Themen in entsprechende Verordnungen gegossen werden“, so die FK-Sprecherin weiter.

Stadtdirektorin Andrea Blome hatte bereits in einer Ratssitzung am vergangenen Donnerstag sogenannte Schutzzonen angekündigt, ohne aber konkret zu werden. Zum Sessionsauftakt am 11.11. hatte die Stadt Bereiche in der Altstadt und im Zülpicher Viertel ausgewiesen, in denen die 2G-Regel galt.

Positive Reaktion auf Begriff „Brauchtumsgebiet“

Die Erleichterung ist groß, der Begriff „Brauchtumsgebiet“, mit dem die Landesregierung ab Weiberfastnacht den Straßenkarneval in Köln, Düsseldorf, Aachen und Bonn ermöglichen wird, hat für positive Reaktionen gesorgt.„Heute hat es ein gutes und konstruktives Gespräch mit dem Gesundheitsminister in Düsseldorf gegeben“, sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker nach dem Karnevalsgipfel bei NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). „Mir ist wichtig, dass es noch diese Woche Planungssicherheit für alle Akteure gibt; das wurde uns zugesagt.“

Die Einzelheiten werden zwar noch ausgearbeitet, für die Schutzzonen wird es Zugangskontrollen und wohl auch eine Impfnachweispflicht geben, aber fest steht: Der Straßenkarneval 2022 ist nicht komplett abgesagt.

Im Hintergrund laufen die Planungen schon auf Hochtouren. Neben den von der Stadt einzurichtenden Brauchtumszonen gibt es weitere Bereiche im öffentlichen Raum, für die, in Absprache und mit Genehmigung der Stadt, private Veranstalter oder Karnevalsgesellschaften zuständig sind.

Bürgerwehr bespielt Wilhelmplatz in Nippes

So wird der Wilhelmplatz an Weiberfastnacht von der Nippeser Bürgerwehr bespielt, und die Altstädter sind traditionell am Alter Markt, wo auch ohne Rosenmontagszug eine Bühne und Tribünen aufgestellt werden. Ralph Schlegelmilch, der das am 11. 11. bereits für seine Willi-Ostermann-Gesellschaft getan hat, wird das auch für die Altstädter organisieren – im Ehrenamt: „Wir wollen ein Signal für das Brauchtum setzen“, sagt Schlegelmilch und skizziert sechs Tribünen mit jeweils etwa 120 überdachten Plätzen.

Zum 100. Geburtstag der Altstädter sind neben den Ostermännern auch die anderen Traditionskorps im Boot. Es ist angedacht, bis Karnevalsdienstag täglich Programm zu machen.

Ausweitung der Zone auf den Heumarkt scheint möglich

„Beim runden Tisch werden die Weichen gestellt. Wenn die Stadt mitzieht, machen wir das“, so Schlegelmilch. Aber die Zeit drängt. Eine mögliche Ausweitung der Zone auf den Heumarkt, an der die Stadt großes Interesse haben dürfte, ist aus Sicht des Organisators zumindest denkbar. „Wenn jemand für die Kosten aufkommt, könnte das auch in der Kürze der Zeit gehen.“

Stichprobenartige Kontrollen in der Südstadt

Der runde Tisch traf sich am Montagabend unter Beteiligung der Oberbürgermeisterin. Laut Angaben aus Teilnehmerkreisen berichtete Reker, dass der Bereich um die Zülpicher Straße wie in normalen Jahren gesichert würde – also Sperrung für den Verkehr und Zugangsbegrenzungen bei Überfüllung. Ähnliches gelte wohl für die Altstadt. In der Südstadt soll es stichprobenartige Kontrollen von mobilen Patrouillen geben, die ähnlich wie beim Weihnachtsmarkt den Impfstatus kontrollieren.

Die Gastronomie soll geöffnet bleiben, allerdings bleiben Tanzveranstaltungen verboten. Detaillierte Regeln für die Gastronomie werden allerdings erst in der neuen Schutzverordnung festgelegt. Verschärfungen seien aber laut Reker nicht zu erwarten. Wie zu hören war, lobte die OB die Kölner Gastronomen für ihren verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie und betonte, dass ihrer Ansicht nach Kneipenkarneval keine Tanzveranstaltung sei. Entsprechend wolle sie auch das Ordnungsamt anweisen.

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„Es ist gut, dass unsere Forderung nach klaren Regeln für die jecken Tage endlich umgesetzt wird. Die angekündigten Schutzzonen sind der entsprechende Rahmen, den Köln für einen sicheren Fastelovend braucht“, sagte Christian Joisten, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kölner Stadtrat. „So kann jetzt unser Vorschlag in die Tat umgesetzt werden, Gastronomen und Gesellschaften eng einzubinden, damit sie vor ihren Lokalen beziehungsweise auf den Plätzen unserer Stadt Corona-konformen Karneval sicherstellen können. Natürlich in klar abgegrenzten Bereichen, zu denen nur Jecke mit 2G-plus-Status Zugang haben.“

Voraussetzungen wie Bauzäune oder Sicherheitspersonal müssten selbstverständlich die Veranstalter schaffen. „Dafür haben sie aber auch die Möglichkeit, Umsatz zu machen.“ Landesregierung und Stadtverwaltung seien jetzt gefordert, „sehr schnell die entsprechenden Verordnungen oder Allgemeinverfügungen zu erlassen, damit Wirte und Karnevalisten entsprechend planen können. Die Zeit drängt: Heute in drei Wochen ist Rosenmontag!“