Der Verein leistet seit zehn Jahren humanitäre Unterstützung für die Ukraine.
„Leuchtturm der Menschlichkeit“Kölner Altstadtpreis an Blau-Gelbes Kreuz verliehen
Unter langanhaltendem Applaus hat das Blau-Gelbe Kreuz im Schokoladenmuseum den Altstadtpreis der Bürgergemeinschaft Altstadt überreicht bekommen. Seit zehn Jahren leisten die Helfer humanitäre Unterstützung für die Ukraine. Seinen Sitz hat der Verein in der Kölner Altstadt. Der Verein präge durch sein Handeln das soziale und menschliche Miteinander des Viertels, heißt es in der Begründung der Bürgergemeinschaft.
In mehr als 1300 Transporten seien 2000 Tonnen Hilfsmittel in das vom russischen Angriffskrieg gebeutelte Land geliefert worden, so NRW-Europaminister Nathanael Liminski in seiner Laudatio – darunter 5000 Stromgeneratoren, 3100 Krankenhausbetten, 2800 Rettungsrucksäcke und 1500 Babyboxen. Hinzu kämen zahlreiche Initiativen, um Kinder aus dem Kriegsalltag herauszuholen.
Auszeichnung mit 5000 Euro dotiert
Liminski, der auch Schirmherr der Organisation ist, sprach von einem „Leuchtturm der Menschlichkeit“. Nicht nur aus Mitgefühl, sondern auch aus „ureigenem Interesse“ müsse die Ukraine unterstützt werden: „Die Ukraine zu unterstützen, das ist in diesen Zeiten die beste Investition in die Sicherheit Deutschlands.“ Köln nannte der Minister das „Zentrum der deutschen Ukraine-Hilfe“.
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Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung überreichte Vorsitzender Joachim Groth stellvertretend für alle Helfer an Linda Mai, Julia Chenusha und Oksana Call vom Blau-Gelben Kreuz. Gewürdigt werde damit jede einzelne Sach- und Geldspende und jede Stunde ehrenamtliche Arbeit, so Vorsitzende Linda Mai: „Das motiviert uns weiterzumachen.“ Im kommenden Winter würden voraussichtlich zwei Drittel der ukrainischen Bevölkerung humanitäre Hilfe benötigen. Das Lager des Vereins dürfe „nicht leer werden, bevor der Krieg zu Ende ist“.
Weitere Institutionen ausgezeichnet
Der Altstadtpreis wird an Institutionen und Personen vergeben, die sich vor allem im sozialen Bereich um die Altstadt verdient gemacht haben. Zuletzt wurde das Senftöpfchen-Theater ausgezeichnet, aber auch der Kindergarten Groß St. Martin oder die „Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ erhielten den Altstadtpreis. Die Bürgergemeinschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Niveau in der Altstadt gegen den Massentourismus zu verteidigen. „Die Bürgergemeinschaft fördert den Respekt vor dem historischen Erbe“, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker in ihrem Grußwort. Auch sie wolle, dass Qualität und Quantität von Veranstaltungen in der Innenstadt besser geregelt werden: „Die Altstadt ist nicht Verfügungsmasse für jegliche kommerzielle und nicht-kommerzielle Nutzung.“
Die Bürgergemeinschaft wurde vor 30 Jahren gegründet, die Preisverleihung fand im Rahmen einer Galaveranstaltung inklusive Festmahl und Tombola statt. Die rund 250 Gäste aus Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft lauschten unter anderen dem Domchor und der ukrainischen Pianistin Antuanetta Mishchenko, die bereits 2014 auf dem Maidan in Kiew zugunsten der Freiheitsbewegung Konzerte gab.