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Carolin Kebekus„Der absolute Hammer“ – Zweite Großdemo in Köln bekommt viel Zuspruch

Lesezeit 4 Minuten
Die Großdemo am Sonntag (21. Januar) in Köln.

Die Großdemo am Sonntag (21. Januar) in Köln.

Die Demonstrationen gegen die AfD in Köln und anderen Städten sorgen nicht nur in der Politik für ein positives Echo.

Nachdem am vergangenen Dienstag (16. Januar) bereits rund 30.000 Menschen in Köln gegen Rechtsextremismus und die AfD auf die Straße gegangen waren, folgte am Sonntag die nächste Großdemonstration in der Domstadt: Rund 70.000 Menschen versammelt sich zur Kundgebung unter dem Motto „Demokratie schützen, AfD bekämpfen“ auf der Deutzer Werft.

Der große Andrang bei den Protesten, die durch eine Correctiv-Recherche zu einem Geheimtreffen von Rechtsextremisten, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der Werteunion teilgenommen hatten, ausgelöst worden war, sorgte auch am Sonntag für viel Zuspruch.

In zahlreichen deutschen Städten demonstrierten am Samstag Menschen gegen rechts und die AfD. Ausgelöst worden sind die Proteste durch Berichte des Medienhauses Correctiv über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU.

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Henriette Reker lobt Großdemo in Köln: „Ich bin stolz auf unsere Stadt“

„Der absolute Hammer, die Polizei spricht von 50.000 Menschen. Und noch sind nicht alle angekommen“, postete die Komikerin Carolin Kebekus, die in Köln lebt, am Sonntag auf ihrem Instagram-Account. „Wir alle, die wir unsere freie und offene Gesellschaft so schätzen und lieben, müssen nun zusammenstehen, um den Rechtsruck zu stoppen“, hatte Kebekus bereits am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Köln gesagt. „Die Zeichen sind unmissverständlich: Wenn wir jetzt nicht handeln, wird unser Land bald ein anderes sein. Dies müssen wir verhindern!“

„70.000 KölnerInnen treten heute Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und dem blanken Hass entgegen. Nie wieder dürfen in Deutschland Menschen nach Herkunft und Rasse unterteilt werden“, erklärte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Nie wieder: Das ist jetzt oder nie. Ich bin stolz auf unsere Stadt“, fügte Reker, die bei der Kundgebung auch auf der Bühne gesprochen hatte, im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) an.

Die stellvertretende Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur (Grüne), besuchte eigenen Angaben zufolge ebenfalls die Demonstration in Köln am Sonntag.

„NRW ist ein Land, welches mit der Leistung der Einwandererfamilien wieder aufgebaut und wirtschaftlich stark wurde“, schrieb Neubaur bei X. „Für sie und ihre Familien und FreundInnen war auch ich heute in Köln: die Mehrheit stellt sich schützend vor Euch. Wir gestalten unser Land miteinander.“

Mona Neubaur und Serap Güler bei Großdemo in Köln dabei

Auch die Kölner CDU-Politikerin Serap Güler meldete sich von der Demo in Köln zu Wort. „Für Demokratie, gegen Rechtsextremismus. Gemeinsam“, schrieb sie zu einem Foto, das sie zusammen mit Oberbürgermeisterin Reker zeigte. Sie sei „dankbar, dass so viele Menschen in den letzten Tagen gegen den Hass der AfD auf die Straße gehen“, fügte Güler an.

Prominente wie Lutz von der Horst posteten ebenfalls Bilder von der Demo. Der Komiker und Fernsehmoderator zeigte sich lächelnd vor einem Schild mit der Aufschrift „Menschenrechte statt rechte Menschen“. Auch Isabel Schayani, Moderatorin des „Weltspiegel“ in der ARD, veröffentlichte Aufnahmen aus Köln. „Köln ist bunt wie Konfetti, hat ein Redner eben gerufen. Die Demonstrierenden jubelten. Und es gibt vermutlich den gemeinsamen Nenner hier wieder“, schrieb Schayani.

Großdemo mit 70.000 Menschen in Köln: „Absolut überragend“

Die Kölner Lehrerin und ehemalige Polizeihochschuldozentin Bahar Aslan kommentierte die Demo ebenfalls: „Danke Köln!“, schrieb sie bei X. Das Künstlerkollektiv „Zentrum für Politische Schönheit“ bezeichnete die Proteste in Köln unterdessen als: „absolut überragend“ und veröffentlichten Luftaufnahmen der von der mit Menschenmassen gefüllten Deutzer Werft.

Die größte Demonstration in Deutschland am Sonntag fand unterdessen in München statt, die Veranstalter meldeten dort bis zu 200.000 Teilnehmer. Die Polizei sprach zunächst von 80.000 Menschen. Zusammen mit den vielen weiteren Demonstrationen am Wochenende im gesamten Bundesgebiet sorgte auch der Protest in München, der wegen Überfüllung schließlich abgebrochen werden musste, für ein großes Echo.

„Das ist unglaublich, 200.000 Leute bei der Demo in München“

„Das ist unglaublich, 200.000 Leute bei der Demo in München“, schrieb der Schriftsteller Max Czollek. Auch der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete die Proteste als „starkes Zeichen für die Demokratie“ und sprach den Protestierenden seinen Dank für „das klare Signal“ aus. „Wenn Demokraten zusammenhalten, haben Extremisten keine Chance. Wir werden unsere Werte gemeinsam und entschlossen verteidigen“, fügte Söder an.

CDU-Chef Friedrich Merz hatte die Demonstrationen bereits am Samstag als „sehr ermutigend“ und als „Stoppschild gegen jede Form von Extremismus und Rassismus, gegen Hass, Hetze und Geschichtsvergessenheit“ bezeichnet. Für die FDP hatte Bundesfinanzminister Marco Buschmann die bundesweiten Großdemonstrationen ebenfalls am Samstag kommentiert: „Wir leben im besten Staat, den es je auf deutschem Boden gab“, erklärte Buschmann. „Es ist wunderbar, wenn so viele Menschen für seine Prinzipien auf die Straße gehen.“

„Was mich an den Demos gegen Rechtsextremismus gerade besonders beeindruckt ist, wie sie in die Fläche gehen“, erklärte unterdessen Grünen-Chefin Ricarda Lang am Sonntag und fügte an: „Das ist kein Großstadt-Protest, überall stehen Menschen für die Demokratie auf. Über 200.000 Menschen in München und 400 in Spremberg – beides ist so viel wert!“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Hunderttausenden Demonstranten gegen Rechtsextremismus am Sonntag für ihren Einsatz für die Demokratie gedankt. „Diese Menschen machen uns allen Mut. Sie verteidigen unsere Republik und unser Grundgesetz gegen seine Feinde. Sie verteidigen unsere Menschlichkeit“, sagte er in Berlin in einer Videobotschaft.