Die Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp war ins Rathaus Köln geladen. Dort trug sie sich in das Gästebuch der Stadt ein.
Runder GeburtstagOB Reker und Weitekamp erinnern an politische Überraschung in Lindenthal
Vor vier Jahren wurde Cornelia Weitekamp Bezirksbürgermeisterin. Ziemlich überraschend löste die Grüne damals Helga Blömer-Frerker ab, die zuvor 21 Jahre als Vertreterin der CDU in Lindenthal in diesem Amt war.
Bei einem feierlichen Empfang anlässlich Ihres 70. Geburtstag im Kölner Rathaus, erinnerte die Oberbürgermeisterin Henriette Reker an die politische Wende: „Für viele war es eine Überraschung, wie gut die Grünen damals mit 40 Prozent der Stimmen in Lindenthal abgeschnitten hatten und damit auch die Bezirksbürgermeisterin stellen durften“, erinnerte sie sich.
Reker betonte Bedeutung des Amtes und lobte Weitekamp
Sie sagte zu Weitekamp: „Möglicherweise haben Sie sich Ihr Leben nach dem Ausscheiden aus dem Beruf als Anwältin etwas geruhsamer vorgestellt.“ Weitekamp habe aber die unerwartete Herausforderung und ein Amt im Kölner Stadtbezirk Lindenthal angenommen, das sehr anspruchsvoll sei.
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Stadtweit diskutierte Themen seien dort verortet, wie der jahrzehntelange Streit über die Fällung der Platane am Baudenkmal Bahnhof Belvedere, die Ausbaupläne des 1. FC Köln, der Karneval auf der Uniwiese.
Die Oberbürgermeisterin bedankte sich bei Weitekamp und lobte die Bezirkspolitik: „Ich schätze Sie als Experten und glaube nicht, dass man das von einer Zentrale aus alles behandeln und bewegen kann, sondern, dass man die Politiker und Politikerinnen vor Ort braucht, die ihre Expertise einbringen.“
Bezirksbürgermeisterin Lindenthal: ein nicht ganz so ruhiger Ruhestand
Cornelia Weitekamp teilte in ihrer Rede die Einschätzung von Reker: Sie habe sich den Ruhestand eigentlich durchaus ruhiger vorgestellt. „Ich hatte mir überlegt, was ich mit der ganzen schönen freien Zeit tun kann“, sagte Weitekamp. Durch ihre Überlegungen zur Klimakrise und anderen Problemen sei sie zu dem Wunsch gekommen, „ein bisschen“ Politik zu machen und ist schließlich bei den Grünen gelandet.
Sie habe sich schon immer für Politik interessiert, sei bislang aber nicht parteipolitisch gebunden gewesen. Weitekamp konnte andere wichtige Erfahrungen ins Feld führen: „Ich habe mich für Kinder aus prekären Verhältnissen eingesetzt und später jugendliche Strafgefangene in der JVA Siegburg besucht.“
Der Sprung ins kalte Wasser und ein Wunsch
Frisch bei den Grünen eingetreten, sei sie auf dem Listenplatz 1 für die Bezirksvertretung gelandet, weil die bisherige Kandidatin nicht mehr zur Verfügung stand – und dann vom Wahlergebnis überrascht worden. „Und bin dann ins kalte Wasser gesprungen“, so Weitekamp. Sie habe sehr viel Unterstützung bekommen, von ihrer Vorgängerin Helga Blömer-Frerker, von Verwaltungsmitarbeitern und der Bezirksvertretung.
Zum Geburtstag wünschte sie sich Beistand auf noch einer anderen Ebene: Sie hoffe, dass die Bezirkspolitik bei den übergeordneten politischen Gremien und der Stadtverwaltung künftig mehr Gehör finde. „Unsere Anregungen sind das Ergebnis unserer Prüfung und sehr vieler Gespräche, auch mit Bürgerinnen und Bürgern, die sehr nah mit verschiedenen Themen befasst sind“, erläuterte Weitekamp.
Sie blicke aber hoffnungsvoll in die Zukunft. Schließlich gäbe es mittlerweile auch die Kommission zur Stärkung der Stadtbezirke. Zunächst aber durfte Cornelia Weitekamp zum Geburtstag eines: sich in das Gästebuch der Stadt Köln eintragen.