Lange war unklar, was mit den Sportplätzen im Grüngürtel passiert. Nun haben nach Auftrag der Stadt die Sanierungsarbeiten begonnen.
Bauarbeiten gestartetSportplätze im Kölner Grüngürtel werden endlich saniert
Der Bauzaun steht, der Asphalt wurde bereits stellenweise abgefräst: Am Mittwochmorgen haben nach langem Hin und Her endlich die Bauarbeiten an den Sportplätzen im Grüngürtel gestartet. Der Tennisplatz und Basketballplatz Nike-Court sollen innerhalb von drei Monaten erneuert werden. Die Sanierung des Basketballfelds an den Pollerwiesen ist bereits seit zwei Wochen in Gange.
Lange war unklar, was mit den Sportanlagen passieren wird. Sie sind alt und abgenutzt. Der Belag sei durch die Witterung „wellig und spröde“ geworden, so die Stadt. Zunächst war die Überlegung, die Plätze abzureißen, um an anderer Stelle neue zu bauen. Das wurde stark kritisiert, auch weil der Basketballplatz eine verkehrshistorische Bedeutung hat. Von 1953 bis 1966 hoben von dort Helikopter der belgischen Fluggesellschaft Sabena ab, um Fluggäste nach Brüssel zu bringen. Der „Heliport“ hatte dieselbe Größe wie der jetzige Nike-Court.
Sportplätze im Grüngürtel und auf den Pollerwiesen werden erneuert
Ein geplanter Snipes-Court in Kooperation mit dem Sporthandelsunternehmen hätte deutlich größer werden sollen. Unweit der alten 400 Quadratmeter großen Anlage sollte so ein neuer Sportpark mit zwei Plätzen entstehen. Insgesamt hätte die neue Anlage 1200 Quadratmeter Platz beansprucht. Das lehnte der Sportausschuss des Stadtrats Ende 2021 ab. Unter anderem, weil für den Bau dreimal so viel Fläche hätte versiegelt werden müssen wie bislang. Ende 2022 beschloss der Rat dann einstimmig, die vorhandenen Sportflächen zu sanieren.
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Konkret heißt das nun, dass die Oberflächenbeläge ausgetauscht werden. Bei dem Basketballplatz Nike-Court im Grüngürtel an der Ludolf-Camphausen-Straße wird dafür der Asphalt abfräst und auf dem bestehenden Beton ein neuer Asphalt verlegt, erzählt Bauleiter Roman Krämer von der beauftragten Garten- und Landschaftsbaufirma Ralph Krämer. „Darauf legen wir noch eine Art Kunststoffschicht, die liniert und eingefärbt wird“. Zum Weg hin sollen zwei neue Basketballkörbe nebeneinander gebaut werden.
Finanzierung durch Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“
Der gegenüberliegende Tennisplatz werde komplett neu gemacht – auch der Beton. „Da müssen wir auch gucken, ob wir ihn eventuell etwas verkleinern müssen wegen großer Wurzeln“, erklärt Krämer. Auch da würde eine Kunststoffschicht verlegt werden und neue Linierungen sowie Netze installiert. Auch das Basketballfeld an der Alfred-Schütte-Allee würde komplett erneuert werden. Dort werden zudem noch zwei Tischtennisplatten installiert, sagt Krämer. Außerdem sollen überall Bänke ergänzt werden.
Drei Monate sollen die Arbeiten dauern. „Aber wir werden Gas geben, dass alles so schnell wie möglich bespielbar ist“, sagt Krämer. Das Kölner Familienunternehmen Ralph Krämer hat bereits einige Bauprojekte der Stadt durchgeführt. So beispielsweise den Stadionrasen und den Soccer-Cage in Chorweiler. Sie hätten nach einer Ausschreibung den Auftrag der Stadt bekommen.
Die Planung und den Bauzeitraum in den Sommerferien hätten sie nicht bestimmt, sondern die Vorgaben der Stadt verfolgt, betont Krämer. Die Kosten der Sanierung belaufen sich laut Stadt auf rund 835.000 Euro, davon kommen 500.000 Euro aus dem Förderprogramm der NRW-Bank „Moderne Sportstätte 2022“. Diese wird vom Stadtsportbund Köln bereitgestellt, der den Sanierungsprozess laut Vorstand Peter Pfeifer initiiert hat. Die restlichen Kosten würden mit städtischen Mitteln gedeckt.