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Trotz BedenkenHappy-End für Salsa-Szene am Aachener Weiher – Museumschefin will „mal mittanzen“

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Salsa-Tänzer am Museum für Ostasiatische Kunst. Vor allem in den Sommermonate treffen sich circa 150 Menschen unter der Woche.

Salsa-Tänzer am Museum für Ostasiatische Kunst. In den Sommermonaten treffen sich hierunter der Woche rund 150 Menschen.

Nach der Debatte um Salsa-Partys am Aachener Weiher haben sich die Tanz-Szene und das Museum für Ostasiatische Kunst geeinigt.

Im Streit um kostenfreie Salsa-Partys am Museum für Ostasiatische Kunst am Aachener Weiher ist es zwischen den Akteuren offenbar zu einer Einigung gekommen. Das Museum für Ostasiatische Kunst wird die unter der Woche regelmäßig stattfindenden Partys weiter dulden. Man wolle in Zukunft aber besser kommunizieren und zusammenarbeiten. Das teilte eine Stadtsprecherin auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit.

Bei dem klärenden Gespräch am vergangenen Freitag zwischen Kulturdezernent Stefan Charles, Museumsdirektorin Shao-Lan Hertel sowie Vertreter und Anwalt der freien Salsa-Szene, Christoph Ebert, sei es um die Sicherheitsbedenken des Museums gegangen. „Aufgrund der Größe der Veranstaltung mit bis zu 150 Personen haben sie Bedenken, aber der Platz atmet zu beiden Seiten. Beim Lärm-Thema hat man gesehen, dass es nur vereinzelte Beschwerden gab“, so Ebert. Auch der Denkmalschutz spiele eine Rolle, das Museum wolle den Zugang zur Skulptur auf der Insel am Teich künftig absperren. Das bestätigte die Sprecherin auf Nachfrage allerdings nicht. Es hieß lediglich: „Es wurde über einige Rahmenbedingungen gesprochen.“

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Trotz ihrer Sorgen, habe sich die Direktorin kooperativ und kompromissbereit gezeigt, so Ebert. „Frau Hertel hat erzählt, dass ihre Mutter eine große Salsa-Tänzerin war, und dass sie bald auch mal bei uns mittanzen will“, sagt Ebert. Auch das bestätigte die Sprecherin auf Nachfrage nicht.

Die Bereitschaft zu einer Einigung gab es vor einigen Wochen in dieser Form noch nicht. Ebert hatte aufgrund der Lärmbeschwerden von Anwohnern ein Gespräch mit städtischen Vertretern, unter anderem mit dem Leiter des Ordnungsamts, Ralf Mayer, geführt. Dort war es laut Ebert „plötzlich“ auch um andere Themen gegangen: Die Leitung des Museums für Ostasiatische Kunst habe sich unerwarteterweise in das Gespräch eingeschaltet und dort verkündet, dass „die neue Direktorin des Museums die Veranstaltung nicht mehr dulde“.

Die Begründung des MOK hatte gelautet: „Die Architektur des Gebäudes und die gesamte Museumsanlage mit der Insel im Teich und der Skulptur sind ein Gesamtkunstwerk. Die gesamte Anlage ist grundsätzlich nicht für Tanzveranstaltungen, laute elektronische Musikdarbietungen, sportliche Zwecke oder Ähnliches gedacht.“ Zwischenzeitlich wurden beim Gespräch mit dem Ordnungsamt auch die brütenden Schwäne thematisiert.

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Die Kölner Ratsfraktionen zeigten sich teilweise empört und unterstützten das Vorhaben der Tänzerinnen und Tänzer, plädierten aber auch für einen Kompromiss und für Rücksicht auf Anwohner.

Ebert hatte die Stadt daraufhin aufgefordert, eine Auflistung der Lärmbeschwerden zu erstellen. Der Anwalt sagte: „Das Thema Lärm hält sich demnach sehr in Grenzen: Es gab an vier Tagen im Kalenderjahr 2024 fünf telefonische Beschwerden, vier von einer Person und eine weitere Beschwerde am gleichen Tag von einer weiteren Person.“