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Gebremste HeimatliebeWas Gerhard Richter zu seinen Kölner Lieblingsorten einfällt

Lesezeit 2 Minuten

Gerhard Richter im Jahr 2015

Köln – Die Frage, was an Köln besonders schön sei, hat schon manchen in Verlegenheit gestürzt, insbesondere, wenn man Köln nicht gewohnheitsmäßig durch den Boden eines Kölschglases betrachtet. Auch der Maler Gerhard Richter, als berühmtester lebender Kölner so etwas wie ein unfreiwilliger Botschafter seiner Heimatstadt, ist der Antwort gerne ausgewichen.

Die kölsche Gretchenfrage zum 90. Geburtstag

Was für ihn spricht, schließlich haben auch andere Städte schöne Kirchen und liegen in Flusslandschaften. Richters Geburtsstadt Dresden beispielsweise oder Berlin, London und New York. Als weltweit gefeierter Künstler ist Richter eben ziemlich weit herumgekommen.

Anlässlich seines 90. Geburtstags am 9. Februar kam Richter jetzt aber offenbar nicht um eine Antwort auf die kölsche Gretchenfrage herum. Christoph Driessen, dpa-Korrespondent, fragte den Maler für ein Porträt nach seinen Kölner Lieblingsorten. „Nicht so einfach“, so Richters Antwort, gefolgt von einem kurzen Nachdenken. „Die Gegend um den Dom, da gehe ich ganz gern hin. Und die Kirchen in Köln, die sind auch sehenswert.“

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Auf den Dom können sich in Köln eben alle einigen, zumal Gerhard Richter für diesen ja ein berühmtes Fenster entworfen hat. Da kann man schon verstehen, dass er dort „ganz gern“ hingeht. Zumal es vom Dom nicht allzu weit ist zu den Romanischen Kirchen der Stadt. Vielleicht sollte Richters gebremste Heimatliebe den selbstbesoffenen Kölnern generell als Vorbild dienen. „Köln, da lebe ich ganz gern“, das klingt irgendwie aufrichtiger als die Liebesschwüre, die man sonst so hört.