Die Stadt Köln hat erklärt, die erfolgreiche Hilfe für Kölner ohne Krankenversicherung einzustellen. Leser sind darüber empört.
LeserbriefeDas Projekt „Anonymer Krankenschein“ in Köln muss weitergehen
Anonymer Krankenschein steht vor dem Aus (22.10.)
Anonymer Krankenschein: „Hätz un Jrips“ der Stadt Köln sind gefragt
Ich möchte erst gar nicht mit den 1,5 Milliarden für die Oper anfangen. Mir geht es um etwas Anderes. Welche Bedeutung hat es für die Bürger und Bürgerinnen, wenn eine Stadt wie Köln erklärt, dass 400.000 Euro für den „anonymen Krankenschein“ nicht zur Verfügung stehen? Eine Stadt, die sich immer wieder gerne feiert und zu jeder Gelegenheit „mer stonn zesamme“ singt.
Es geht um schwer erkrankte Menschen, die sich elend fühlen und oft kein warmes Bett haben und keine Menschen kennen, die sich um sie kümmern können. Es geht um die Ärmsten der Armen. Es geht um Humanität und um Menschlichkeit! Für mich bedeutet das Aus für den „Anonymen Krankenschein“, dass ein Stück meiner Liebe zu dieser Stadt verloren geht. Ich appelliere an meine Stadt: Bitte, treffen Sie diese Entscheidung mit „Hätz un Jrips“. Barbara Klee-Reiter Köln
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Keine Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung: Armutszeugnis für Köln
Der Artikel über Menschen ohne Krankenversicherung hat mich einerseits sehr berührt und andererseits sehr wütend gemacht, da das Projekt „anonymer Krankenschein“ eingestellt werden soll. Mein erster Gedanke hierzu war derselbe wie der des Arztes Herr Flammang. Für die Sanierung eines Gebäudes gibt die Stadt mehr als 1,5 Milliarden Euro aus, aber bei kranken Menschen ohne Krankenversicherung und sicher auch bei vielen anderen sozialen Projekten wird gespart.
Gerade wurden nochmals 90 Millionen Euro für die Opernsanierung durch den Stadtrat bewilligt. Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit, was ist der Einzelne wert in Bezug auf ein Vergnügen kultureller Art in einem standesgemäßen Gebäude wie einer Oper? Ein Prestigeobjekt für eine Großstadt muss da sein, die Daseinsfürsorge und Gesundheitssorge sind da nicht so wichtig. Die Kölner sind in den letzten Jahren gut klargekommen mit den Ausweichspielstätten!
Es ist ein Armutszeugnis für die Stadt und ich kann nicht verstehen, wieso nicht mehr Politiker sich vehement gegen eine solche Politik zur Wehr setzen! Meine Schwester ist gerade an einer arteriellen Verschlusskrankheit wie der von Herrn Andrici im Porzer Krankenhaus operiert worden. Ich weiß um die starken Schmerzen und die Gefahr einer Amputation. Ich bin gerne bereit zu spenden, es werden sicher noch weitere Menschen spenden wollen. Mein großer Dank an die vielen ehrenamtlichen Helfer! Petra Bosch-Overhage Köln
Aus für Anonymen Krankenschein: Erschütternd!
Der Blick des auf dem Foto abgebildeten Patienten Alois Bergmeister sagt alles: wie unfassbar unmenschlich geht unsere Gesellschaft – hier in Zuständigkeit der Politiker der Kölner Stadtverwaltung – mit hilflosen Schwerkranken um. Wegen unterlassener Hilfeleistung sollte hier umgehend Anzeige erstattet werden, aber wen kümmert das Schicksal dieser Kranken außer einigen Samaritern schon? Erschütternd! Dr. Christoph Steinhaus Erftstadt
Endes eines Sozialprojekts: „Köln hat den Blick für Menschlichkeit verloren“
Ein Stadtrat, der sich nicht in der Lage sieht, den anonymen Krankenschein fortzuführen, obwohl er sich nach eigenen Angaben bewährt hat, gleichzeitig aber Pläne für eine 30 Hektar große Parklandschaft – „Jahrhundertprojekt“ – vorstellt und 4,4 Millionen Euro - de facto also wahrscheinlich das Doppelte – für 350 Meter Ausbau des Rheinboulevards locker macht, hat dann wohl den Blick dafür verloren, was Menschen in Köln an erster Stelle brauchen: Menschlichkeit! Marga und Franz-Josef Bertram Köln
Anonymer Krankenschein: Köln darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen
Es ist unverantwortlich, dass die Politiker im Kölner Rat eine solch asoziale Einstellung haben. Denn 400.000 Euro sind im Vergleich zu den Kulturausgaben Peanuts! Wenn Ärzte ehrenamtlich arbeiten, dann können sich Politik und Verwaltung doch nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen, weil angeblich die Mittel fehlen. Keiner dieser Politiker sollten wiedergewählt werden. Raymund Witte Köln