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Kommentar zur KinderimpfungDie NRW-Politik läuft der Pandemie mal wieder hinterher

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KommentarLaumann

Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, kündigte den Start der Vorbereitungen für die Kinderimpfungen an.

Düsseldorf – Die Impfung von Kindern kann einen großen Beitrag dazu leisten, einen Ausweg aus der Pandemie zu finden. Die Europäische Arzneimittelagentur hat signalisiert, dass mit der Zulassung eines Impfstoffs für Fünf- bis Zwölfjährige noch in dieser Woche zu rechnen sei.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kündigte in der Landtagsdebatte zur aktuellen Corona-Lage am Mittwoch an, die Vorbereitungen für die Kinderimpfungen, die am 20. Dezember beginnen sollen, liefen jetzt an.

Kinderimpfung: Ansturm auf NRW Ärzte ist erwartbar

Das ist keine gute Nachricht. Denn es war nur eine Frage der Zeit, wann die Genehmigung für die Kinderimpfung erteilt werden würde. Man hätte sich also längst überlegen können, was zu tun ist, um den erwartbaren Ansturm auf die Kinderärzte abzufangen.

Schon jetzt ist absehbar, dass die Kinderärzte mit der zusätzlichen Aufgabe völlig überfordert sein werden. Ihre Wartezimmer sind voll, auch weil sich das tückische RS-Virus bei Kindern derzeit stark verbreitet. Impfbusse an Schulen könnten die Praxen bei den Corona-Impfungen entlasten. Das muss man aber jetzt organisieren, und nicht erst kurz vor Weihnachten.

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An den Kitas in NRW hat sich die Zahl der Corona-Infektionen binnen einer Woche verdoppelt. Viele kranke Kinder stecken ihre Eltern an, die oftmals voll geimpft sind. Die Politik muss daher endlich akzeptieren, dass auch Kinder Treiber der Pandemie sind. Jetzt rächt sich einmal mehr, dass die großen Impfzentren, die auch für das schnelle Boostern von großem Nutzen gewesen wären, zur Unzeit geschlossen wurden. Im Krisenmanagement fehlt es an Weitsicht. Jetzt zeichnet sich ab, dass die Politik auch bei der Kinderimpfung mal wieder hinterher laufen wird.