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Erste Sondierungen nach WahlWüst und Neubaur mit 31-Sekunden-Statements

Lesezeit 3 Minuten
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Corona-konforme Begrüßung in Düsseldorf: Mona Neubaur (Grüne) und Hendrik Wüst

Düsseldorf – Exakt 31 Sekunden dauern beide Statements von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Mona Neubaur, Parteichefin der Grünen. Es sind die ersten Worte nach dem ersten Abtasten der beiden Parteien, ob ein schwarz-grünes Bündnis eine mögliche Regierungskoalition für Nordrhein-Westfalen werden könnte. „Es war ein offenes und ehrliches Gespräch, was wir miteinander führen konnten. Jetzt gehen wir damit zurück in unsere Parteien und werten das aus“, sagt Neubaur.

Fast wortgleich hört sich an, was Ministerpräsident Hendrik Wüst sagt: „Es war ein erstes gutes Gespräch mit einem guten Geist und jetzt gehen wir damit in die Gremien der Parteien, um alles weitere zu beraten. Vielen Dank.“

Fragen werden nicht beantwortet. Nicht einmal ein Termin genannt, an dem dem ersten Treffen ein weiteres folgen könnte. So endet am Mittwochnachmittag um 16 Uhr der erste vorsichtige Austausch der Wahlsieger vom Sonntag.

Klimaschützer und Mitarbeiter der Uniklinik warten auf Delegationen

Um 13.45 Uhr ist die CDU-Delegation, angeführt von Ministerpräsident Hendrik Wüst, am Westdeutschen Handwerkskammertag in Düsseldorf eingetroffen, wo das Gespräch stattfinden soll. Die Frauen und Männer sind überpünktlich. Eine Viertelstunde früher als geplant.

Man kommt zu Fuß vom knapp 1500 Meter entfernten Landtag in die Volmerswerther Straße. Neben Hendrik Wüst nehmen Fraktionschef Bodo Löttgen, Kommunalministerin Ina Scharrenbach, die Bundestagsabgeordnete Serap Güler und Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei, auf Seiten der Christdemokraten an dem Treffen teil. Angesetzt ist es für zwei Stunden.

Ein paar Klimaschützerund Mitarbeiter der sechs Uni-Kliniken, die gerade um einen Tarifvertrag und eine Mindestpersonalausstattung für alle Bereiche kämpfen, warten auf die beiden Delegationen. Ministerpräsident Wüst hält für eine kurze Begrüßung an, darüber hinaus sagt er nichts.

Klimaprotestler ist gegen schwarz-grün

15 Minuten später kommen die Grünen den gleichen Weg entlang. Alle nebeneinander, die breiten Bürgersteige in Düsseldorf machen das möglich. Die Parteiführung mit Mona Neubaur und Felix Banaszak und die Fraktionschefinnen Verena Schäffer und Josefine Paul sowie Landesgeschäftsführerin Raoul Roßbach lassen sich vor dem ersten Treffen nach der siegreichen Wahl auch nicht in die Karten gucken. Neubaur begrüßt die Klinikprotestler.

„Vielen Dank, dass sie wieder darauf aufmerksam machen. Es besteht dringende Handlungsnotwendigkeit“, sagt Neubaur und wendet sich Hendrik Wüst zu, der auf die Grünen gewartet hat. „Wir sind höflich eingeladene Gäste und gehen jetzt zu…“ Der Rest geht im Gelächter unter. Es folgt eine coronagerechte Begrüßung durch den Ministerpräsidenten mit der Faust.

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Für die Klimaprotestler bleibt beiden Politikern keine Zeit. Winfried Bernhard (56) aus Neuss, „parteilos und zweifacher Großvater“ hält nichts von einer schwarz-grünen Koalition. „Ich bin für die Ampel. Die CDU hält es im Land seit Jahren mit RWE und tut überhaupt gar nichts gegen den Klimawandel. Warum sollte das jetzt anders sein?“ Bernhard glaubt, dass man in der CDU nur deshalb auf einen härteren Klimakurs einschwenke, „um an der Macht zu bleiben“.