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Fußball im Kreis EuskirchenDie Krise bei der SG Flamersheim/Kirchheim wächst

Lesezeit 8 Minuten
Die beiden Fußballer im Zweikampf. In Hintergrund kniet ein Fußballer auf dem Boden, ein anderer schaut dem Geschehen zu.

Mechernichs Leon Radschibajev (rotes Trikot) behauptet sich im Zweikampf gegen Adrian Hajdini von DHO.

Für die JSG Erft 01 in der Bezirksliga und die SG Flamersheim/Kirchheim in der Kreisliga A standen wichtige Spiele gegen Konkurrenten an.

Richtungsweisende Spiele standen am Wochenende in der Bezirksliga und der Kreisliga A an. Die JSG Erft 01 empfing die SG Voreifel, die bisher erst ein Spiel gewinnen konnte. Und die SG Flamersheim/Kirchheim empfing zum Kellerduell Bliesheim. Außerdem gab es in der Bezirksliga noch ein zweites Kreisderby nach Zülpich gegen Bessenich.

SV SW Stotzheim - SSV Weilerswist 1:11 (1:5). Wenn Weilerswists Trainer Horst Bartz etwas zu kritisieren hatte am Spiel seiner Mannschaft, war es die fehlende Konzentration in den Abschlüssen, auch wenn sich das bei einem Ergebnis von 11:1 für seine Mannschaft merkwürdig anhört. Einen wirklichen Vorwurf will Bartz seinen Spielern dann aber nicht machen. Es sei schwierig, in so einem Spiel die Konzentration aufrecht zu halten. Stotzheims Torwart Dennis Torre habe allerdings auch gut gehalten.

Sein Matchplan, Stotzheim frühzeitig zu stören und zu Fehlern zu zwingen, ging auf. Das 1:0 durch Robin Berk fiel schon in der 2. Minute. Weitere Treffer für Weilerswist erzielten Felix Kortholt (19.), Stefan Silva Santos (30., 64., 90.), Nico Wiesen (40., 48.), Vladyslav Shukhovtsev (42., 58., 67.) und Marius Hammes (54.). Der Stotzheimer Torschütze David Dams (38.), der das zwischenzeitliche 1:3 erzielte, sah in der 76. Minute die Rote Karte. „Stotzheim hat Nebenkriegsschauplätze eröffnet. Das wurde hier geahndet“, so Bartz.

TuS Mechernich - D-H-O 1:6 (1:2). Mechernichs Trainer Nico Hohn sprach von einem bitteren Sonntag für sein Team, das wegen zahlreicher Ausfälle durch Spieler der zweiten Mannschaft aufgefüllt wurde. „In der zweiten Halbzeit war jeder Schuss von D-H-O ein Treffer“, bilanziert er. Dabei war die erste Halbzeit durchaus hart umkämpft und spannend. Einen zu schwachen Rückpass auf Mechernichs Torwart Tom Nitschke fing Fabian Di Stefano ab und erzielte das 0:1 (27.). Dann hielt laut D-H-O-Trainer Christoph Bandur, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte, sein Torwart Dominik Schöpfer drei Hundertprozentige.

Der frühere Mechernicher Trainer Christoph Bandur regt sich auf.

Christoph Bandur, hier als TuS-Trainer, kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Der Ausgleich von André Beaujean (39.) fiel laut Bandur aus einer klaren Abseitsposition. „André war selbst verwundert“, meinte Bandur. Eine Bogenlampe durch Jens Krämer fiel dann hinter Nitschke zur erneuten Führung für D-H-O ins Tor. Di Stefano traf noch zweimal (50., 68.), Florian Seif (56.) und Adrian Hajdini (71.) erzielten die restlichen Tore.

TuS DJK Dreiborn - SV Frauenberg 1:0 (1:0). „Ein Punkt für jeden wäre verdient gewesen“, ist Dreiborns Trainer Heiko Kistemann ehrlich: „Aber wir müssen uns nicht dafür entschuldigen, in dieser Saison auch solche Spiele zu gewinnen.“ Frustriert ist hingegen Frauenbergs Coach Sebastian Kaiser „Der 1. FC Robin Hood ist wieder am Start. Wir haben gegen Schöneseiffen, Zülpich, Lommersum und D-H-O gewonnen. Und wo verlieren wir? Gegen Flamersheim, die nicht einen Sieg dazu bekommen haben, und gegen Dreiborn. Mir graut es schon vor dem Spiel gegen Stotzheim.“

Der 1. FC Robin Hood ist wieder am Start.
Sebastian Kaiser, Trainer SV Frauenberg

Ein leichtes Chancenplus für Dreiborn in Halbzeit resultiert dann im 1:0 durch Philipp Konrad (37.). „Der Ball springt komisch auf oder wurde noch abgefälscht, er war unhaltbar“, konstatiert Kaiser. Eine Doppelchance für Frauenberg im Anschluss wird zweimal auf der Linie gerettet. In Halbzeit zwei war der Gast dann leicht überlegen. „Irgendwas hat gefehlt, ich weiß nicht, ob es Einstellung oder Qualität war“, fasst ein frustrierter Sebastian Kaiser zusammen.

SpVg Ländchen-Sieberath - SV Sötenich 4:2 (2:0). Ländchen entscheidet erneut ein Spiel nach den regulären 90 Minuten. Diesmal trafen Bernd Jansen in der dritten und Mathias Diederichs in der fünften Minute der Nachspielzeit und machten das Unentschieden, das sich abgezeichnet hatte, zunichte. Beide Trainer, Sebastian Knips (Ländchen) und Christian Hammes (Sötenich), fanden das Ergebnis aber gerecht, weil Ländchen in der ersten Halbzeit klar besser war und durch Michael Jansen (29.) und Mathias Diederichs (38.) in Führung gingen.

Lars Knebel und Simon Sanduljak fallen noch Monate aus

In der zweiten Halbzeit legte Sötenich zu. „Wir bringen den Gegner durch individuelle Fehler zurück ins Spiel“, meinte Knips. Martin Schmitz (59./Foulelfmeter) und Marvin Neumann (72.) erzielten die Treffer für Sötenich. Doch dann kommt die schon erwähnte Nachspielzeit. „Es war nach der Unentschieden-Serie ein wichtiger Sieg für die Moral“, sagte Knips. Hammes ist auch nicht unzufrieden angesichts der prekären Personalsituation. Lars Knebel (Kreuzbandriss) und Simon Sanduljak (Achillessehnenriss) fallen beide mehrere Monate aus.

SG Flamersheim/Kirchheim - Bliesheimer BC 0:4 (0:3). Ein erneuter Nackenschlag für die SG Flamersheim/Kirchheim in einem Heimspiel gegen einen Konkurrenten aus dem Tabellenkeller. „Wir sind natürlich nicht mit dem Ergebnis zufrieden“, sagte FlaKi-Coach Marco Markwald, der aber weiter von der Qualität seiner Mannschaft überzeugt ist, ebenso davon, die Trendwende zu schaffen. Zeit wird es, denn mittlerweile hat FlaKi als Vorletzter sieben Punkte Rückstand auf Bliesheim und Dreiborn.

BCB-Trainer Patrick Pützer freute sich über das Ergebnis. Seine Mannschaft habe die Torchancen diesmal eiskalt ausgenutzt. Nico Schmitz (5., 42.), Janik Berrenberg (21.) und Martin Meisen (64.) trafen. FlaKis Michael Euskirchen sah Rot (84.). Pützer gibt zu, dass die frühe 2:0-Führung durchaus glücklich gewesen sei. „Der Gastgeber hat zwei, drei hochkarätige Chancen liegen gelassen.“

SSV Eintr. Lommersum - SC 1928 Roitzheim 6:0 (2:0).Lommersum war eine Klasse besser. Wir müssen das Spiel jetzt abhaken“, sagte Roitzheims Trainer Thomas Moga. Dass es nicht noch eine höhere Niederlage gegeben hat, lag auch an Torwart Marcel Krings. Der Kapitän verhinderte einige Riesenchancen der Gastgeber.

Deren Trainer Philipp Henn ist natürlich zufrieden: „Roitzheim hatte bis auf einen Pfostenschuss keine nennenswerte Chance. Wir bleiben oben dran. Jetzt wartet die Mammutaufgabe in Schöneseiffen auf uns.“ Die Tore für Lommersum erzielten Stefan Rempel (32.), Andreas Struve (43.), Alexander Joist (68.), Lukas Goetz (79.), Gian Luca Cardinale (83.) und Marcel Ebel (89.).

TSV Schönau - SG Dahlem-Schmidtheim 1:1 (1:0). Die erste Saisonniederlage für Dahlem lag in der Luft. Norman Loepke brachte Schönau in Führung (22.). Verdient, wie TSV-Trainer Carsten Nolden meinte. „Wir lassen defensiv wenig zu.“ Der Ausgleich durch Niklas Hahn fiel erst in der 88. Minute. „Wie es halt so ist in einem Scheißspiel: Kniggel-kniggel-kniggel, macht Dahlem das 1:1. Das war für uns bitter“, so Nolden weiter.

Dahlems Trainer Marcel Timm sprach von einem glücklichen Punktgewinn. Man habe über das gesamte Spiel nicht die gewohnte Leistung abrufen können. Ein Sonderlob verteilte Carsten Nolden an die Unparteiische Lisa Reinecke. „Ich meckere ja normal gerne über die Schiedsrichterleistung. Aber die Lisa hat das toll gemacht.“


Kein Sieger im Bezirksliga-Derby zwischen Nierfeld und Wißkirchen

SV SW Nierfeld – SC Wißkirchen 3:3 (0:2). Bis weit in die Schlussphase hinein deutete alles auf einen Auswärtserfolg des Aufsteigers hin, der zu diesem Zeitpunkt 3:1 vorne lag. „Vor der Partie wäre ich mit einem Unentschieden einverstanden gewesen, nach den 90 Minuten überwiegt dann doch der Ärger. Bevor Nierfeld den Anschlusstreffer erzielt hat, hätten wir den Sack längst zumachen können“, erklärte SC-Coach Kevin Greuel, dessen Elf zunächst den deutlich besseren Eindruck hinterließ.

Vor allem Ben Decker, dem auch die Führung gelang, bereitete der Defensivabteilung um Covenant Oku Smart immer wieder große Probleme. „Ben ist häufig gefoult worden, aber der Unparteiische hat es leider häufig bei einer Ermahnung bewenden lassen, sodass Nierfeld in Gleichzahl zu Ende spielen konnte“, kritisierte Greuel. Auch sein Gegenüber Dirk Scheer attestierte dem Unparteiischen keine glückliche Leistung, profitierte allerdings von dessen großzügiger Linie, weil Smart nach Deniz Isitmens Treffer zum 2:0 im zweiten Durchgang noch verkürzen konnte, ehe ihn der Coach vom Feld holte.

Scheer konnte mit der Vorstellung seiner Mannschaft vor der Pause überhaupt nicht zufrieden sein. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann ein anderes Gesicht gezeigt“, resümierte der Nierfelder Übungsleiter. Auf den erneuten Zwei-Tore-Rückstand durch den A-Jugendlichen Oliver Schäfer hatten die Platzherren in der Endphase wieder einmal eine passende Antwort, obwohl Tomas Delcio Mateus zunächst per Strafstoß an Wißkirchens Keeper Jan Beyers gescheitert war.

Einen scharf in der 16-Meter-Raum geschossenen Eckball verlängerte Erjon Hoxhaj unglücklich ins eigene Netz, ehe ein erneuter Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit zum Ausgleich führte. Sven Pohl übernahm die Verantwortung und bescherte seinem Team einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf.

Die JSG Erft 01 Euskirchen steckt nun im Abstiegskampf der Bezirksliga

JSG Erft 01 – SG Voreifel 0:1 (0:0). Dort befindet sich durch die erneute Niederlage nun auch die JSG, wie Trainer Stephan Reimer unumwunden zugab. „Wir sind zwei Jahre auf einer Erfolgswelle gesurft, aber jetzt sind wir am Tiefpunkt angekommen. Die Zeit der Unverwundbarkeit ist endgültig vorbei“, fand der Coach deutliche Worte.

Im Duell gegen die ebenfalls im Tabellenkeller steckende SG Voreifel gelang es dem Neuling zum wiederholten Mal nicht, in der Offensive die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln. „Wenn mit Arber Jashanica ein A-Jugendlicher unser bester Torschütze ist, sagt das eine Menge über unsere Leistungen im Abschluss aus“, kommentierte der JSG-Trainer, der seine Elf über die gesamte Spielzeit tonangebend sah. „Voreifel ist mit der einzigen Chance zum entscheidenden Tor gekommen“, berichtete Reimer.

Für Voreifels Trainer Michel Lambertz ging der Dreier dagegen in Ordnung. „Im ersten Durchgang war es ein ausgeglichenes Duell, wobei wir auch da schon bei einer Eins-gegen-eins-Situation in Führung gehen können. Nach dem Wechsel haben wir mehr fürs Spiel getan und aus meiner Sicht durch Julian Eversheims Tor auch verdient gewonnen“, erklärte der Coach.