Der Gemünder Bürger-Schützenverein will nun möglichst schnell mit dem Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe beginnen.
Startschuss für WiederaufbauGemünder Schützen erhalten vom Land 1,8 Millionen Euro
„Das ist heute ein besonderer Anlass. Zweieinhalb Jahre, nachdem eine 2,50 Meter hohe Flutwelle unser Vereinsgelände zerstört hat, beginnt nun der Wiederaufbau“, sagte Christoph Kammers vom Gemünder Bürger-Schützenverein und Leiter der Planungsgruppe Wiederaufbau. Den Startschuss gab Heimatministerin Ina Scharrenbach am Mittwochmorgen in Form einer Förderzusage in Höhe von 1,8 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Anlage. Dabei betonte sie: „Wenn Schützen Schutz brauchen, sind sie bei der Landesregierung gut aufgehoben.“
Bei der Flut hatte das Wasser auf dem Gelände des Bürger-Schützenvereins ein Trümmerfeld hinterlassen. Schützenhaus und -halle sowie die Schießbahn und der Schützenplatz waren zerstört oder weggespült worden. Auch Küche, Kühlraum und Theke waren nicht zu retten gewesen. Die Mauern der Schießanlage lagen auf dem Boden. Bei den Aufräumarbeiten hatten viele Helfer aus nah und fern die Schützen unterstützt.
Beim Schützenfest im Juli dieses Jahres war Scharrenbach erstmals auf der Anlage gewesen. Die Ministerin hatte an dem Tag den Förderbescheid für die Stadt Schleiden überreicht und hatte bei einem Gang durch die Stadt eine spontane Einladung der Schützen angenommen. „Sie sehen heute ohne Uniformen so anders aus“, meinte die Ministerin am Mittwoch. Nach ihrem Besuch im Juli sei klar gewesen, dass man die Schützen unterstützen müsse. Schützenfeste seien ein Teil der Identität einer Stadtgesellschaft. „Das ist ein schöner Anlass heute. Die neue Anlage wird schöner als zuvor“, so Scharrenbach.
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Kammers bedankte sich bei dem Landtagsabgeordneten Ralf Nolten (CDU) und dem Bundestagsabgeordneten Markus Herbrand (FDP) für ihre Unterstützung. Auch die Stadt um Bürgermeister Ingo Pfennings und den Beigeordneten Marcel Wolter habe immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Schützen gehabt. „Die Förderung sichert die Existenz des Vereins“, freute sich Pfennings.
Bürger-Schützenverein feiert 325-jähriges Bestehen
Sieben Treffen der Wiederaufbaugruppe hat es mittlerweile gegeben. „Es mag für manch Außenstehenden so aussehen, als würde alles sehr lange dauern. Das ist aber nicht so“, hob Kammers hervor. Die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Stellen sei gut: „Ohne die Unterstützung vom Land wäre das Brauchtum verschwunden.“
Mit den Arbeiten soll so schnell wie möglich begonnen werden. Damit der Schießstand barrierefrei ist, wird er nach Angaben von Kammers angehoben. „Die Schießbahn muss komplett geschlossen sein. Deshalb muss eine Lüftungsanlage eingebaut werden“, berichtete der langjährige Schütze. Dafür habe man den Wiederaufbauantrag anpassen müssen. Das 2005 neu gebaute Schützenhaus wird um eine barrierefreie Toilette erweitert. „Das nächste Jahr wird spannend“, so Kammers. Dann feiert die Bruderschaft ihr 325-jähriges Bestehen.
Der Vorsitzende Ditmar Krumpen lud die Ministerin zu den Feierlichkeiten ein und überreichte ihr ein Buch, das zur 320-Jahr-Feier herausgegeben worden war, und eine Spezialität einer lokalen Brauerei. Anschließend unterschrieb er den Bescheid, den die Ministerin mitgebracht hatte. Danach war dann Scharrenbach an der Reihe: Sie durfte sich in die Königschronik der Bruderschaft eintragen.