Gegen Fällung der Opladener EicheParents for Future stellen sich zur Mahnwache auf
Leverkusen – Die Leverkusener „Parents for Future“ wollen sich am Freitag, 4. November, um 14 Uhr, zu einer Mahnwache an der von der Fällung bedrohten Millenniums-Eiche in Opladen versammeln. Die gesunde Eiche soll gefällt werden, weil sie einer vom Rat beschlossenen Kapazitätserweiterung des Kreisverkehrs an der Rennbaumstraße in Opladen im Wege steht.
Der Baum, der seit der Jahrtausendwende im Kreismittelpunkt steht und seither laut Grünflächenamts-Chef gut gediehen ist, sollte ursprünglich für die Dauer des Kreisel-Umbaus mit Wurzelballen versetzt werden. Wegen zu viel Schotters im Boden hat ein auf Großbaumverpflanzungen spezialisiertes Unternehmen das kürzlich aber abgelehnt. Es sei nicht durchführbar, weil die Maschine beschädigt würde.
Es gibt viel Gegenwind gegen eine mögliche Fällung. Der Opladener Verkehrs- und Verschönerungsverein von 1874 (VVV) hatte die Eiche zur Jahrtausendwende gespendet. Der Verein hat sich dafür ausgesprochen, den Kreisel einfach nicht zu erweitern und die Eiche leben zu lassen.
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Die Leverkusener Parents for Future fordern gleiches, die Gruppe hat sich dem Klimaprotest gewidmet. Eine Sprecherin schreibt: „In einer Zeit, in der sich selbst Akademiker mittlerweile zu Aktionen mit zivilem Ungehorsam gedrängt fühlen, weil sie mit ihren Warnungen keine Beachtung finden, möchten wir keine Gelegenheit ungenutzt lassen, auf die Klimakrise hinzuweisen.“
Leserbrief von Parents for Future
Die Parents for Future schreiben in einem Leserbrief an den „Leverkusener Anzeiger“:
„Es ist gut, dass ein Traum von Baum dazu führt, die Verkehrsplanung für den Kreisverkehr an der Rennbaumstraße noch einmal zu überdenken und den neuen Erfordernissen anzupassen. Jeder Baum speichert CO₂ und Wasser, kühlt die Umgebung und wirkt als Luftfilter zur Abmilderung der Gesundheitsbelastung durch Luftverschmutzung. Dazu erfreut er die Passanten durch seine Schönheit. All das sind Qualitäten, die in Zeiten von Klimawandel und Gesundheitskrisen nicht hoch genug eingeschätzt werden können.
Dieses Innehalten und Nachdenken sollte nun noch einen Schritt weitergehen. Solange der Verkehrssektor nicht seinen gerechten Beitrag zur Reduktion von Klimawandelgasen liefert, sollten wir jede Straßenerweiterung zur Reduktion von Staus vermeiden. Es gibt effektivere und klimafreundlichere Alternativen. Reduktion von Autoverkehr, wo immer er vermeidbar ist, ist das Gebot der Stunde. Dazu brauchen wir bessere Fahrradwege und saubere Luft, damit der Umstieg auf Rad- und Fußverkehr wirklich die Lebensqualität erhöht.
Außerdem hilft eine dichtere ÖPNV-Taktung, die Wegezeit im Berufsverkehr zu reduzieren. Auch wenn alle alternativen Möglichkeiten, den Knotenpunkt zu entlasten, ausgeschöpft sind, bleibt zu bedenken, ob eine Erweiterung von Autostraßen verhältnismäßig ist. Denn für zukünftige Generationen geht es nicht nur um ein paar Minuten gewonnene Lebenszeit, sondern um die Frage, ob menschenwürdiges Leben auf diesem Planeten überhaupt noch möglich sein wird.“