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Aus für Parkplatz AuermühleKlinikum Leverkusen führt das Jobticket ein

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Busse kommen zur Genüge am Klinikum. Ob das Job-Ticket kommt, wollte der Aufsichtsrat noch nicht entscheiden.

Leverkusen – Nun kommt es also: Das subventionierte Jobticket für Mitarbeitende im Klinikum und dessen Tochtergesellschaften. Ab 1. Juli sollen alle das Ticket zur kostenlosen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für eine Eigenbeteiligung von 20 Euro im Monat nutzen können – so wie bei den anderen Tochtergesellschaften der Stadt Leverkusen auch. Der monatlicher Abnahmepreis des VRS-Großkundenticket beträgt 64,40 Euro – die Subventionierung wird das Klinikum damit etwa 300 000 Euro jährlich kosten.

Mehr als 500 Interessierte

In einer Umfrage des Betriebsrates hatten sich bereits mehr als 500 Mitarbeitende für das Ticket interessiert. „Das wird ein guter Tag für das Unternehmen und die Arbeitnehmerschaft im Konzern Klinikum Leverkusen“, kommentiert Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Stückle. „Wir sind erleichtert, dass unser jahrelanges Werben auf der Unternehmens- wie der politischen Ebene, nun einen positiven Abschluss findet.“

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Bereits Anfang 2020 hatte der Stadtrat beschlossen, dass städtische Unternehmen schnellstmöglich ein Jobtickets einführen sollen. Die Antwort des Klinikums darauf war eindeutig: „Für das Klinikum ist eine Mitwirkung bei aktueller wirtschaftlicher Entwicklung nicht möglich.“ Das Thema werde bei der Wirtschaftsplanung 2021 erneut auf die Tagesordnung von Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung genommen. Das ist nun geschehen, noch bevor der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung über einen Weisungsbeschluss abstimmen konnte.

Nachhaltiges Gesamtkonzept

Für Klinikumsgeschäftsführer-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann ist das kein Sinneswandel. „Das Jobticket habe ich schon immer für sinnvoll gehalten und für eine wichtige Maßnahme der Verkehrswende sowie Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Zimmermann. „Nur fehlte es bislang an einem nachhaltigen Gesamtkonzept, welches auch mehrjährig die Investitionen in Umwelt und Klima sowie vermeidbare Zukunftsinvestitionen in eine nicht mehr zeitgemäße Infrastruktur wie weitere Parkplätze einbezieht.“

Somit wurde das Ja zum Jobticket in ein umfassendes Mobilitätskonzept für den Gesundheitspark eingebettet, das sich am Mobilitätskonzept 2030+ der Stadt orientiert. „Dadurch lässt sich das Jobticket auch finanziell darstellen und rechtfertigen“, erklärt Zimmermann. Die Aufsichtsratsgremien müssen dem noch zustimmen. Folgende Maßnahmen sind geplant:

Parkplätze

Mitarbeitende mit Jobticket sollen nicht parallel ein subventioniertes Parkticket für den Gesundheitspark nutzen können – außer für Nacht- oder Wochenenddienste. Mit der Einführung des Jobtickets soll außerdem der Pachtvertrag mit dem Sportpark Leverkusen über 180 Parkplätze an der Auermühle fristgerecht zum Jahresende gekündigt werden. „Wir haben nun eine Lösung gefunden, wie wir die Auermühle für die wichtige Stadtentwicklung freimachen können, ohne Parkdruck in der Nachbarschaft auszulösen“, so Zimmermann.

Fahrradfreundlichkeit

Um die Nutzung von Fahrrädern und E-Bikes zu fördern, sollen überdachte und beleuchtete Fahrradabstellanlagen mit Serviceboxen gebaut werden. Auch das Jobrad soll eingeführt werden. Ähnlich wie bei einem Firmenfahrzeug kann dabei ein Fahrrad oder E-Bike günstig geleast werden, die Kosten werden vom Bruttolohn abgezogen.

Carsharing

Ohne Autos komme der Krankenhausbetrieb auch künftig nicht aus. Um den Individualverkehrs für Patienten, Besucher oder Beschäftigte klimafreundlicher zu gestalten, sollen auf dem Gelände des Gesundheitsparks Angebote zum Carsharing und Bikesharing geprüft werden.

E-Mobilität

„Die bereits vorhandenen Ladesäulen im Gesundheitspark werden immer mehr angenommen“, erklärt das Klinikum. Im Laufe des Jahres sollen in Zusammenarbeit mit der EVL weitere Ladesäulen im Gesundheitspark entstehen, um die E-Mobilität zu fördern.

Das Mobilitätskonzept sei kein statisches Maßnahmenpaket, betont Zimmermann: „Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und muss von Menschen mit Leben gefüllt werden. Die Mitarbeiter, Patienten und Besucher müssen die neuen Angebote annehmen“, erörtert Hans-Peter Zimmermann.