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Nicht für Ernstfall gewappnetWehrführer warnt vor Gefahr großer Waldbrände in Windeck

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Dem Sommer sieht Feuerwehrführer Daniel Walter, hier am Überlauf eines leeren Löschteichs in der Nutscheid, mit Sorge entgegen.

Windeck – Endlich Sommer – Die warmen Tage nach einem regenreichen Frühjahr lassen gerade in Corona-Zeiten die Herzen höher schlagen. Daniel Walter, Gemeindebrandinspektor in Windeck, sieht die sonnenreiche und warme Jahreszeit allerdings mit gemischten Gefühlen. Die vielen abgestorbenen Fichten in den Wäldern erhöhen die Brandgefahr, denn die Wälder von Nutscheid und Leuscheid sind ohnehin trocken. Zudem fehlt sowohl nördlich als auch südlich der Sieg das Löschwasser, das die Feuerwehr bräuchte, um im Ernstfall einschreiten zu können.

Das Problem ist nicht neu. Die meisten der sieben in den 70er Jahren angelegten Teiche in den Seitentälern der Nutscheid sind im Laufe der Jahre verschlammt. Sie halten längst nicht mehr so viel Wasser für Notfälle bereit wie noch vor Jahren. Mindestens einer der Teiche ist leer. Ein anderer oberhalb des Dorfes Wilberhofen wurde dagegen umfangreich saniert und darin Wasser neu angestaut.

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Noch nicht vollständig gefüllt ist der kürzlich sanierte Löschteich oberhalb von Windeck-Wilberhofen. Er ist einer von sieben Wasserbecken, die in den 70er Jahren angelegt wurden.

Während darüber diskutiert wird, dass der Schlamm am Grund der Teiche möglicherweise ausgeschwemmtes Aluminium oder andere Schadstoffe enthalten könnte, sieht Walter längst dringenden Handlungsbedarf. Er befürchtet, in der Nutscheid, einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete der Region, ein ähnliches Horrorszenario erleben zu müssen wie im vorigen Jahr seine oberbergischen Kollegen am Hömerich bei Gummersbach.

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Windeck: Abgestorbene Fichten könnten Großbrand entstehen lassen

Abgestorbene, trockene Fichten, denen der Borkenkäfer den Garaus machte, könnten aus einem kleinen Brand ein Großfeuer entstehen lassen. „Wenn sich die Flammen über die Wipfel ausbreiten, haben wir keine Chance“, erklärt der Feuerwehrchef. Abgeholzte Flächen seien dagegen das kleinere Problem.

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Abgeholzte Flächen sind für die Feuerwehr nicht so problematisch wie tote Bäume, über deren Kronen sich die Flammen ausbreiten können.

Sensibilisiert für die Waldbrandgefahr sind neben der Windecker Feuerwehr auch die Kollegen in den Nachbarkommunen um Nutscheid und Leuscheid. Er stehe im engen Kontakt mit der Gemeinde, dem Landesbetrieb Wald und Holz, der Kreisfeuerwehr mit ihrem Chef Dirk Engstenberg und natürlich auch mit Wehrführern in den Nachbarkommunen und -kreisen, berichtet Walter. Notfallpläne seien schon erarbeitet, an weiteren werde gerade gearbeitet.

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Schon jetzt gebe es Einsatzpläne, die zum Beispiel für die Nutscheid vorsähen, dass Tankfahrzeuge Löschwasser von der Sieg zu den Einsatzorten brächten, erklärt der Windecker Feuerwehrchef. Die vom Kreis stationierten Tankfahrzeuge seien dafür eingeplant, aber auch landwirtschaftliche Gülleanhänger, für die schon entsprechende Schlauchanschlüsse angeschafft worden seien.

Möglich seien auch Schlauchleitungen von der Sieg in die Seitentäler, so Walter. Dabei müssten aber Pumpen den Druck immer wieder neu aufbauen.

Im vergangenen Jahr hatte es an der Kreisstraße 55 nach Ruppichteroth Brände gegeben, bei denen Brandstiftung als Ursache vermutet wurde.

Das Feuer wütete sechs Tage lang

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Nordrhein-Westfalen, Gummersbach: Rauch steht über einem brennenden Waldstück bei Gummersbach. (Luftaufnahme mit einer Drohne).

Die Glut einer Zigarette löste am 20. Mai 2020 einen der schlimmsten Waldbrände der letzten Jahrzehnte im Oberbergischen aus. Wechselnder und immer wieder auffrischender Wind trieb die Flammen in rasender Geschwindigkeit über den Hömericher Kopf bei Gummersbach.

Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz. Polizei und die Bundeswehr am Kölner Flughafen schickten Wasserwerfer und Speziallöschfahrzeuge. Mit ihrer Hilfe gelang es im letzten Moment, einen Bauernhof zu retten. Am Ende waren 22 Hektar Wald vernichtet, darunter auch Flächen, die nach dem Sturm Kyrill kurz zuvor erst wieder aufgeforstet worden waren. Die Löscharbeiten waren erst nach sechs Tagen beendet.

Mit dem Anpflanzen von Mischwald, mit breiten Wegen durch den Forst und Löschwasserbehältern an strategischen Stellen will man solchen Großfeuern künftig effektiver begegnen. Die Feuerwehr plant die Anschaffung weiterer geländegängiger Fahrzeuge und arbeitet an neuen Waldbrandkonzepten. (kn)