Zur Demonstration „Troisdorf bleibt bunt“ werden am Samstagnachmittag tausende Teilnehmer in der Innenstadt erwartet.
Linke wurde zuerst gefragtTroisdorfer CDU-Bürgermeister bleibt Kundgebung gegen Rechtsextreme fern
![Männer und Frauen stehen vor einem Banner mit der Aufschrift „Hätz statt Hetze“.](https://static.ksta.de/__images/2024/01/26/8c9969f9-1ebc-43ce-9225-55dcab8b925c.jpeg?q=75&q=70&rect=0,512,4000,2250&w=2000&h=1500&fm=jpeg&s=45f19ec306d0faa4381d89e6910bc8c2)
An der Kundgebung in Spich nahmen am Mittwochabend unter anderem die Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU, Zweite von links) und Sebastian Hartmann (SPD, Zweiter von rechts) teil.
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Unter das Motto „Troisdorf bleibt bunt“ haben die Initiatoren um die Grünen-Vorsitzende Ulrike Pick eine Demonstration gestellt, die sich „gegen die Pläne der Rechtsextremen“ wendet. Parteien, Verbände, Initiativen und Vereine sowie Kirchen unterstützen den Aufruf.
„Es finden sich ständig mehr Unterstützer“, sagte am Freitag Susanne Meinel (SPD) für das Organisationsteam. „Es wird ganz groß.“ Die Polizei erwarte inzwischen 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Troisdorfer Bürgermeister Alexander Biber (CDU) indes wird nicht dabei sein. Auf dem Plakat fehlt zudem die CDU Troisdorf, deren Vorsitzender der Bürgermeister ist, im Kreis der Unterstützer.
Man hat uns am Montag das erste Mal angesprochen
Im Gespräch mit der Redaktion bestätigte Biber am Freitag sein Fernbleiben. „Ein bisschen merkwürdig“ sei das Vorgehen der Veranstalter gewesen, sagte der Bürgermeister. Aus der Zeitung habe er von der Veranstaltung erfahren. „Man hat uns am Montag das erste Mal angesprochen“.
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„Da aber waren schon die Linke und andere drauf“, beklagte Biber. Und für ihn seien die Linken „ein rotes Tuch“ – vor allem, seit bei der Demonstration gegen eine AfD-Veranstaltung in der Stadthalle im November 2023 Vertreter der Linken im Kreistag die CDU und den Bürgermeister persönlich attackiert hatten.
Troisdorfer Bürgermeister ist auch Vorsitzender des CDU-Stadtverbands
„Da wollen wir uns ein Stück weit von abgrenzen“, so Biber, der die angeblich spät erfolgte Einladung „symptomatisch“ nannte für die vergangene Zeit, in der „die CDU übergangen wurde.“ Es gehe darum, dass man die CDU in die rechte Ecke stelle „und uns immer als letzte fragt.“
Darüber hinaus, sagte der Bürgermeister, „haben wir Karneval“. Es könnten daher weder Friedhelm Herrmann, der Fraktionsvorsitzende der CDU im Stadtrat, noch er selbst teilnehmen. „Wenn man es wirklich ernst meint, sollte man früher den Kontakt suchen“, warf er den Organisatoren vor. Auch hätte man einen anderen Termin wählen können.
Junge Union Troisdorf unterstützt den Aufruf
Dass die Bundestagsabgeordnete Lisa Winkelmeier-Becker in der vergangenen Woche an mehreren Demonstrationen teilnahm und – so Informationen aus dem Kreis der Organisatoren – auch die Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer für Samstag zugesagt hat, sieht Biber nicht als Widerspruch zu seiner Haltung. „Wir haben das freigestellt, jeder kann daran teilnehmen.“ Die Junge Union hat sich entschieden, auch den Aufruf mit ihrem Logo zu unterstützen.