Im Heimspiel gegen den Tabellenletzten MSV Duisburg soll nach vier Spielen ohne Sieg wieder ein Erfolg her.
Dritte LigaViktoria Köln kämpft gegen die Selbstzweifel
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André Becker (links) könnte gegen Duisburg in der Startelf des FC Viktoria stehen.
Copyright: IMAGO/Herbert Bucco
Von einem Déjà-vu möchte Olaf Janßen erst gar nicht sprechen: „In diesem Jahr sind wir viel weiter als in der letzten Saison“, meint Viktorias Trainer, der keinerlei Parallelen zum Verlauf der abgelaufenen Spielzeit aufkommen lassen will. Im vergangenen Jahr waren die Höhenberger geradezu herausragend aus den Startlöchern gekommen, hatten in den ersten sechs Partien satte zehn Punkte gesammelt, gewannen dann aber in der Dritten Liga bis Ende Oktober nicht mehr.
Auch in dieser Spielzeit ist die Viktoria sehr gut in die Meisterschaft gestartet und hat am zweiten Spieltag sogar die Tabellenspitze erklommen – ein Umstand, der sich ebenso wie der spektakuläre 3:2-Erfolg im DFB-Pokal gegen Werder Bremen jedoch als Momentaufnahme herausgestellt hat. Denn seit nunmehr vier Spielen wartet man im Rechtsrheinischen auf einen dreifachen Punktgewinn.
„Zuletzt hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass wir etwas an uns gezweifelt haben
Der Kölner Coach weiß um die Komplikationen der vergangenen Wochen und nennt diese deutlich beim Namen: „Zuletzt hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass wir etwas an uns gezweifelt haben“, sagt der 56-Jährige über das 1:2 in Dortmund am vergangenen Wochenende. „Ich erwarte noch mehr Überzeugung von meinen Jungs, die Dritte Liga ist schließlich kein bunter Teller. Man muss sich den Dingen stellen.“
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Stephan Küsters, Viktorias Sportlicher Leiter, tendiert in eine ähnliche Richtung wie sein Trainer: „Wir leben im Moment die Basics nicht mehr so sehr, wie noch zu Beginn der Saison“, hat Küsters erkannt. „Es muss wieder mehr Leidenschaft rein, einer muss für den anderen da sein.“
Es muss wieder mehr Leidenschaft rein, einer muss für den anderen da sein."
Das größte Manko, das die Mannschaft derzeit hat, ist die mangelnde Effektivität vor dem gegnerischen Tor, wie der Sportleiter betont: „Wir müssen die Dinger über die Ziellinie bekommen und wieder Tore machen.“
André Becker könnte gegen Duisburg erstmals in der Startelf stehen
In sämtlichen sieben Pflichtbegegnungen hatte Olaf Janßen David Philipp in der vordersten Linie vertraut; am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) im Heimspiel gegen den MSV Duisburg könnte erstmalig ein Umdenken beim erfahrenen Fußballlehrer einsetzen und zu einer Umstellung in der Startelf führen. „Natürlich besteht die Möglichkeit, André Becker vorne reinzustellen. So würde unser Spiel eine andere Statik bekommen“, so Janßen.
Nach ordentlicher Vorbereitung hatte sich der Deutsch-Brasilianer vor dem Punktspielauftakt gegen den SC Verl eine Muskelverhärtung zugezogen. Janßen hatte aus der Not eine Tugend gemacht und David Philipp als zentralen Angreifer ins Spiel geworfen – mit durchaus bemerkenswertem Erfolg in den ersten Partien, garniert mit einer Gala-Vorstellung und zwei Toren gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen im August.
Ohnehin verfügen die Höhenberger im Angriff wieder über mehr Alternativen als in der jüngsten Vergangenheit: Seokju Hong steht nach überstandener Wadenverletzung wieder zur Verfügung, Valdrin Mustafa könnte nach auskurierter Rippenprellung gegen den MSV ebenfalls in den Kader rücken.
MSV Duisburg hat Trainer Torsten Ziegner entlassen
In Duisburg würde man wohl gerne mit den Schwierigkeiten, die die Viktoria umgeben, tauschen: Nach dem 2:3 in der Vorwoche zu Hause gegen Verl hat der Traditionsklub Trainer Torsten Ziegner vor die Tür gesetzt; jetzt soll der bisherige U-19-Coach Engin Vural für den Umschwung sorgen und das sieglose Schlusslicht bestenfalls aus dem Abstiegsschlamassel befreien.
Stephan Küsters, in Duisburg aufgewachsen, kennt den 38-jährigen Duisburger von klein auf: „Ich habe ihn vor vielen Jahren mal als Trainer bei Hamborn 07 trainieren dürfen. Ich denke, es ist der richtige Schritt vom MSV, auf einen Duisburger Jungen zu setzen.“