Wie ein Leben in echter Zufriedenheit gelingt, fragt sich Star-Psychologe Leon Windscheid auf seiner Tour. Am 20. Februar ist er zu Gast in Köln.
Auftritt in der ArenaDarum ist Köln der optimale Ort für Leon Windscheids „Alles Perfekt“-Tour

Am 20. Februar 2025 ist der Psychologe, Autor und Moderator mit seiner Tour „Alles perfekt“ in der Lanxess-Arena in Köln zu Gast.
Copyright: Marvin Ruppert
Köln als Paradebeispiel für Perfektionismus? Auf den ersten Blick mag der Vergleich hinken. „Architektonisch ist die Stadt sicherlich kein Highlight. Aber die Leute, die hier sind, die sind schön“, sagt Leon Windscheid, einer der derzeit bekanntesten Psychologen Deutschlands. Das sei nicht nur eine Floskel. „Mit einer gewissen Lockerheit durchs Leben zu gehen und Optimismus auch in schwierigen Zeiten zu bewahren – das ist für mich Köln“, sagt der Münsteraner, der seine Kindheit in Ehrenfeld verbrachte.
Nachdem er vor zehn Jahren – damals noch als Doktorand – bei Günther Jauch die Million gewonnen hatte, machte Windscheid Karriere. Heute ist er Autor, Podcaster, ZDF-Moderator und füllt mit seinen Shows die größten Hallen des Landes. Seine letzte Tour sahen mehr als 100.000 Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Am 20. Februar ist er mit seinem Programm „Alles perfekt“ in der Lanxess-Arena zu Gast.
Perfektionismus bedeutet, an den eigenen Ansprüchen zu scheitern
Eine der nicht sehr überraschenden Erkenntnisse verrät Windscheid vorab: „Niemand ist perfekt.“ Interessant sei etwas anderes: „Psychologisch bedeutet Perfektionismus, dass man etwas gut macht, es funktioniert, aber man nicht zufrieden damit ist. An ganz vielen Stellen scheitern wir an unseren Ansprüchen“, so der 37-Jährige.
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Das zeige sich schon im Alltag. „Die perfekte Mutter sein, 10.000 Schritte am Tag gehen, zwei Kilo abnehmen, gut gelaunt in die Kamera grinsen – wie kann man es schaffen, in einer Zeit, die zu viel von einem will, die Ruhe zu bewahren?“ Auch darum gehe es in seiner Show, die alles andere als eine verklemmte Gruppentherapiestunde oder ein dröger Univortrag sein werde.
„Es gibt zwar Wissenschaft, Forschung und Live-Experimente mit der ganzen Arena, aber dabei auch viel zu lachen, genauso wie ganz nachdenkliche Momente, in denen es vielleicht Klick macht.“ Im besten Fall begeistere das selbst Menschen, die nichts mit Psychologie am Hut haben, sagt Windscheid im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Dass Leute immer noch auf der Suche nach Antworten sind, die auf einem wissenschaftlichen Fundament stehen, macht mir Hoffnung
Mit Block und Stift müsse allerdings niemand da sitzen. „Aber manchmal beobachte ich, dass Zuschauer ihr Handy herausholen und sich eine Studie abfotografieren oder eine bestimmte Grafik“, erzählt Windscheid. Das sehe er eigentlich ganz gerne, obwohl er die Quellen im Nachgang sowieso per Mail verschicke. „Es wird gerade so viel geschwurbelt. Einige verlieren sich in Verschwörungstheorien. Dass Leute da immer noch auf der Suche nach Antworten sind, die auf einem wissenschaftlichen Fundament stehen, macht mir Hoffnung.“
Auf seinen Auftritt in Köln freue er sich besonders. Windscheids Eltern, Verwandte, alte Schulfreunde, alle werden sie kommen. „Wenn man die Stimmung in dieser Riesenhalle kennt und plötzlich selbst da vorne steht, ist das wie so ein Fiebertraum. Ich warte immer noch darauf, irgendwann aufzuwachen.“
Mit Köln verbinde er nicht nur einen Tour-Höhepunkt, sondern viel mehr. „Über die Rheinbrücken zu fahren, fühlt sich wie nach Hause kommen an, auf so eine komische Art.“ Auch vom Straßenkarneval sei er Fan – selbst auf der Zülpicher Straße. Vielleicht gilt es auch da, die Ansprüche herunterzuschrauben. Perfekt ist schließlich, „wenn wir akzeptieren, dass niemals alles perfekt ist“, sagt Leon Windscheid.