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Kampf um den ParteivorsitzBehält der Kölner CDU-Chef Bernd Petelkau sein Amt?

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Kölner CDU-Chef Bernd Petelkau

Köln – Wenn alle 4500 Mitglieder kämen, würde auch eine ganze Messehalle nicht ausreichen. Doch damit ist nicht zu rechnen: Auch wenn die Tagesordnung Spannenendes verspricht, werden nach parteiinternen Schätzungen nur zwischen 700 und 1000 Mitglieder der CDU Köln der Einladung zum Kreisparteitag an diesem Samstag folgen.

Dafür reicht dann die Halle 11.3 der Köln-Messe, die coronakonform mit großen Abständen bestuhlt wird. Für einen regulären Parteitag ist der Andrang dennoch beachtlich – doch es geht ja neben allerlei Delegiertenwahlen vor allem um die turnusmäßige Neuwahl des gesamten Vorstands inklusive Parteichef Bernd Petelkau.

Kölner CDU: Thomas Breuer und Petelkau stehen für unterschiedliche Strömungen

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Lange Zeit hatte es trotz latenter parteiinterner Unzufriedenheit mit dem Berufspolitiker und Multifunktionär Petelkau – er führt nicht nur die Partei, sondern steht auch an der Spitze der Ratsfraktion und sitzt gleichzeitig für die CDU im Landtag in Düsseldorf – nicht danach ausgesehen, als wäre bei diesem Tagesordnungspunkt Spannendes zu erwarten gewesen.

Doch seit sich Thomas Breuer, langjähriger Personalvorstand des Energieversorgers Rhein-Energie, an die Spitze der Bewegung gesetzt und seine Kandidatur öffentlich erklärt hatte, ist die Sachlage eine andere. Denn Ähnlichkeiten gibt es nur im Lebenslauf, danach tritt ein 67 Jahre alter studierter Diplom-Kaufmann gegen einen 56 Jahre alten studierten Diplom-Kaufmann an.

Doch die beiden Kandidaten stehen für höchst unterschiedliche Strömungen in der CDU. Während Petelkau auf die Erfolge seiner inzwischen zehnjährigen Amtszeit verweist und diesen Kurs ohne umstürzende Änderungen fortführen will, möchte Thomas Breuer der Partei ein neues Gesicht geben und neue Strukturen, um die Eigenständigkeit auch gegenüber der Ratsfraktion zu betonen.

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Doch in erster Linie ist Breuers Kandidatur, die inzwischen Unterstützer wie den Wirtschaftsanwalt Konrad Adenauer, den einstigen Flughafenchef Michael Garvens und die gut vernetzte Ratsfrau Anne Henk-Hollstein gestellt haben, ein Ausdruck der Unzufriedenheit mit dem amtierenden Parteichef, dem die Gegner nicht zuletzt mangelnde Teamfähigkeit und Beratungsresistenz vorwerfen.

Petelkaus Unterstützer loben langjährige Zusammenarbeit

Das sieht Petelkau, der sich in dieser Woche flugs im Kreise seiner Mannschaft präsentierte, naturgemäß anders. Und seine Leute verweisen wortreich auf Petelkaus Qualitäten: „Großen Respekt und Dankbarkeit“ empfinde er für Bernd Petelkau, sagte etwa Vorstandsmitglied Florian Braun. Die Zusammenarbeit sei großartig, „wir sind alle seit Jahren mit Herzblut dabei“. NRW-Staatssekretärin Serap Güler lobte die „Vielfalt im Parteivorstand – auch das ist ein Verdienst von Bernd Petelkau“.

Der Ausgang ist also offen. Allerdings haben sowohl die Junge Union als auch eine ganze Reihe Ortsverbände dem amtierenden Parteichef ihre Unterstützung zugesagt, während die Zahl der Breuer-Unterstützer schwerer zu beziffern ist. Viel wird daher auf jene ankommen, die für eine Verständigung der beiden Lager geworden haben. Dazu gehört auch Oliver Kehrl, Landtags abgeordneter aus Rodenkirchen. „Bernd Petelkau hat große Verdienste um die CDU. Für einen glaubwürdigen Neustart ist es nun aber von essenzieller Bedeutung, Partei- und Fraktionsvorsitz voneinander zu trennen“, sagte Kehrl dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Nur so können wir die inhaltliche und kommunikative Modernisierung der CDU Köln ernsthaft vorantreiben.“