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Kölner Stadt-Gesellschaft (KSG)OB-Kandidat Roberto Campione gründet eigene Partei

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Pressekonferenz mit Roberto Campione. Bei der Oberbürgermeisterwahl 2025 wird er nicht als Einzelkandidat kandidieren, sondern tritt für die neu gegründete Partei „Kölner StadtGesellschaft“ an.

Roberto Campione (Dritter von links) hat die Partei Kölner Stadt-Gesellschaft neu gegründet.

Kölner Stadt-Gesellschaft hat Hotelier und Stadtplaner Roberto Campione seine neue Partei genannt. Das enthält ihr „Manifest“.

In Köln gibt es eine neue Partei: Roberto Campione will nicht nur erneut für die Oberbürgermeisterwahl kandidieren, sondern auch mit einer eigenen Partei in den Stadtrat ziehen. Kölner Stadt-Gesellschaft nennt er sie, kurz KSG, wie er am Mittwoch bekannt gab. Die gewählten Farben: „rut und wiess“. Schon 2020 trat Campione zur Wahl als Oberbürgermeisterkandidat an, damals als Einzelbewerber. 2025 will er nun mit einem Team antreten, „das alle Themen in Köln abdecken kann.“

Campiones Partei besteht derzeit aus zehn weiteren Gründungsmitgliedern, darunter Handwerker, Marketing-Experten und Anwälte wie der Verteidigerin Harriet Krüger. Auch Bestatter Stefan Knepper zählt dazu, der 2017 als Jungfrau Teil des Dreigestirns war. Die neue Partei stellte am Mittwoch ihr „Manifest“ mit elf Punkten vor.

Damit kritisiert sie vielfach die amtierende Politik und Arbeitsweise der Verwaltung. Forderungen sind etwa, die Stadt intensiver zu reinigen, Schaffner im Nahverkehr einzuführen und die sichtbare Polizeipräsenz zu erhöhen. Im Verkehr favorisiert sie weder Fußgänger noch Autofahrer oder den ÖPNV – hier scheint die Linie, es möglichst vielen in Köln recht machen zu wollen. In der Stadtplanung fordert die KSG ein effizienteres Bauamt, mehr Neubau so wie die Verdichtung von vorhandenem Wohnraum. Mit viel Verwendung von künstlicher Intelligenz in ihrem Auftritt wirbt die KSG auch anschaulich für mehr Dachbegrünung. Für Unternehmer will die Partei steuerliche Anreize schaffen, wie die punktuelle Senkung der Gewerbesteuer.

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Kölner Stadt-Gesellschaft hat ambitionierte Ziele für die Kommunalwahl 2025

Campione hat mit seinen Parteikollegen ein ambitioniertes Ziel für die Kommunalwahl im kommenden Jahr: „Unser Ansporn sind fünf Sitze.“ Das sind so viele, wie die FDP aktuell hält. Dafür sind mehr als 20.000 Stimmen nötig. Die scheint Campione vor allem von bisherigen Nicht-Wählern holen zu wollen. Ein weiteres Ziel seiner Partei ist nämlich, die Wahlbeteiligung zu steigern. Ausgehend von einer Wahlbeteiligung von zuletzt 51 Prozent, wolle er die Bürger dazu animieren, dass nun 60 Prozent der wahlberechtigten Kölner ihre Stimme abgeben.

Campione sieht seine Partei als Konkurrenz insbesondere zu Volt. Er sagte: „Wir wollen viertstärkste Kraft werden“, hinter Grünen, CDU und SPD. Auf dem Platz liegt aktuell die Linke mit mehr als 27.000 aus der vergangenen Kommunalwahl. Im Spektrum der Parteien positioniert sich Campione selbst als der „Weg in der Mitte“, er sei weder „rechts“ noch „links“, vielmehr unideologisch.

Roberto Campione will in den Kölner Stadtrat

Für 2025 präsentiert sich Campione vor allem als Stadtplaner und Architekt, das sind die Fachbereiche, die er studiert hat. In der Stadt bekannt ist er eher als Hotelier und Inhaber des Park-Cafés im Rheinpark, wo er die Parteigründung auch vorstellte. Campione ist gut vernetzt, er war seit März 2022 Präsident des Wirtschaftsclubs Köln, kündigte vor drei Wochen aber an, dieses Amt vorerst ruhen zu lassen.

Und 2020 holte er als Einzelbewerber 14.122 Stimmen und landete mit 3,4 Prozent der Stimmen auf Rang sieben von 13 Kandidatinnen und Kandidaten in der OB-Wahl. Wenn er 2025 genauso viele Stimmen für seine Partei sammeln könnte wie für seine Kandidatur 2020, wären der KSG um die drei Sitze im Rat sicher. So könnte Campione zwar nicht als Oberbürgermeister, aber als Ratsherr seinen Weg in die Kölner Politik finden, wenn er auf der Liste der Partei steht.

Eine weitere Amtszeit der derzeitigen OB Henriette Reker gilt als unwahrscheinlich. Bekannte Favoriten für die Kandidatur der Kölner Parteien sind derzeit Berivan Aymaz (Grüne), Karl Alexander Mandl (CDU) und Torsten Burmester (SPD). Für die FDP kandidiert Volker Görzel, für die Wählergruppe Gut tritt Marcel Hövelmann an und auch der frühere Pfarrer Hans Mörtter tat bereits Ambitionen kund, in den Wahlkampf zu ziehen.