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Empörung bei ElternVerdi ruft zum Streik in Kölner Kitas auf – Karnevalspartys auf der Kippe

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Ein Mädchen mit einem Fahrradhelm in der Hand steht im Eingangsbereich einer Kita, wo ein Gummistiefel-Ständer steht.

In der kommenden Woche werden in Köln Kitas bestreikt – auch einen Tag vor Weiberfastnacht. (Symbolbild)

Für Montag, Dienstag und Mittwoch sind Streiks geplant. Die Kita-Leitungen sollen Familien über Ausfälle und Einschränkungen informieren.

Es wird weiter gestreikt im Raum Köln. Für Freitag, 21. Februar, hat die Gewerkschaft Verdi zum Streik im ÖPNV aufgerufen – in Köln wird die KVB bestreikt sowie in Bonn und Rhein-Sieg die SWB und RSVG. Aber auch in Kindertagesstätten und anderen öffentlichen Einrichtungen soll im Februar noch gestreikt werden.

Für drei Tage hat Verdi, die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Köln in verschiedenen Bereichen zum Streik aufgerufen, teilt die Stadt mit. Der größte Aufruf gilt für Mittwoch, 26. Februar, aber auch am Montag, 24. Februar und Dienstag, 25. Februar, soll gestreikt werden.

Großer Streikaufruf am Mittwoch: Kölner Kitas betroffen

Der Streikaufruf für Mittwoch geht an alle Mitarbeitenden der 212 städtischen Kitas und andere Beschäftigte der Stadtverwaltung. Außerdem sollen die Bühnen der Stadt Köln, das Jobcenter Köln, die Bundesagentur für Arbeit und die Köln Bäder bestreikt werden. Für Montag, 24. Februar, fordert Verdi die Mitarbeitenden der Kitas, explizit aber einiger rechtsrheinischer Kitas zum Streik auf. Gemeint sind Kitas an der Martha-Mense-Straße 18, Winterberger Straße 37, Wiesenweg 29, Dorotheenstraße 61 und Solinger Straße 1.

Gerade am Mittwoch sei daher „damit zu rechnen, dass viele Kindertageseinrichtungen keine oder nur eingeschränkte Betreuung anbieten“, so die Verwaltung. Die Stadt habe die Kita-Leitungen gebeten, darüber zu informieren, ob ihre Einrichtung komplett oder teilweise bestreikt wird.

Kinder müssen nun womöglich auf Karnevalsfeiern in Kitas verzichten

Das verursacht jetzt Empörung unter Eltern und Erziehungsberechtigten und traurige Gesichter bei den Kindern. Denn: Gemeinsame Karnevalsfeiern, für die die Kleinen mitunter lange ihre Auftritte geprobt haben, hätten in Kitas am Mittwoch stattfinden sollen, ist aus Elterngruppen zu erfahren. An Weiberfastnacht sind nämlich viele Einrichtungen geschlossen. Nun wird am Mittwoch gestreikt und die Karnevalsfeiern können womöglich gar nicht stattfinden.

„Seit Jahren wird in Köln über unbesetzte Stellen im Ordnungsdienst geklagt, der Takt im ÖPNV wird ausgedünnt, weil unter anderem Fahrpersonal fehlt, die Einschränkungen in den Kitas werden immer häufiger und länger, weil der Krankenstand wegen der Belastung dauerhaft hoch und die Personaldecke zu dünn ist“, sagt Tjark Sauer, Bezirksgeschäftsführer des Verdi-Bezirks Köln-Bonn-Leverkusen.

In Krankenhäusern sei der Ausnahmezustand schon zur Regel geworden. Deshalb sind die Beschäftigten zurecht enttäuscht, dass die Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt haben. „Insbesondere die kommunalen Arbeitgeber scheinen in dieser Tarifrunde bereit zu sein, den öffentlichen Dienst mutwillig kaputtzusparen.“

Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Lohnerhöhung um acht Prozent, mindestens aber um 350 Euro monatlich, und drei zusätzliche freie Tage. Ausbildungsvergütungen und Praktikaentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. (at)