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Kommentar zur LandtagswahlDie Kölner CDU befindet sich in der Schockstarre

Lesezeit 2 Minuten
Bernd Petelkau

Der Kölner CDU-Chef Bernd Petelkau

Köln – Die Kölner CDU befindet sich zwei Tage nach der Landtagswahl offenbar in einer Art Schockstarre. Partei- und Fraktionschef Bernd Petelkau wollte sich am Dienstag erneut nicht offiziell zum schlechten Abschneiden der Union äußern.

Die Kölner CDU war zwölf Prozentpunkte unterhalb des CDU-Landesschnitts geblieben und das trotz eines überzeugenden Gesamtergebnisses. Mit Petelkau selbst und Oliver Kehrl verloren außerdem zwei bisherige Kölner Landtagsabgeordnete ihr Mandat an Kandidaten der Grünen.

CDU nach der Landtagswahl: „Analyse soll folgen“

Der Vorstand der Kölner CDU war am Montagabend zu einer Sitzung zusammengekommen, um das Ergebnis zu analysieren.

Die ehemalige Bundestagsabgeordnete und Pressesprecherin Gisela Manderla teilte am Dienstag mit, dass auf dem nächsten Kreisparteitag, der für Juni angekündigt ist, aber bislang noch nicht terminiert wurde, eine „umfassende Analyse“ folgen soll, bei der externer Sachverstand hinzugezogen werde.

Partei will attraktiveres Angebot schaffen

„Übereinstimmend wird vom CDU-Parteivorstand festgehalten, dass der Kreisverband mit dem Wahlergebnis in Köln nicht zufrieden sein kann – das war eine klare Niederlage für Partei und Kandidaten“, so Manderla.

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Der Parteivorstand sei sich einig, die bereits begonnene, inhaltliche Erneuerung der Kölner CDU nun konsequent fortsetzen zu wollen. „Es muss eine Diskussion darüber geführt werden, wie die Kölner CDU wieder ein attraktiveres Angebot für alle Kölnerinnen und Kölner schaffen kann – die CDU Köln muss klare und überzeugende Antworten geben können auf die Fragen, die die Menschen bewegen und umtreiben“, so Manderla weiter.

Kölner CDU: Interner Streit nach Wahlschlappe

Wie zu erfahren war, sorgte die von einigen Parteimitgliedern geäußerte Kritik im Vorstand für Verärgerung. Es sei „völlig inakzeptabel, dass die CDU Köln schlecht gemacht werde“, hieß es. „Wir brauchen jetzt einen Neuanfang in der Partei – und nicht erst nächstes Jahr“, hatte Thomas Breuer am Montag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt.

Die jetzige Parteispitze sei jedenfalls nicht in der Lage, die nötige Trendwende herbeizuführen. „Der Parteivorstand sollte nun den Weg freimachen.“ Breuer hatte im September 2021 vergeblich versucht, Petelkau als Parteichef abzulösen.

Opposition gegen Petelkau: „Andere Seite ist am Zug“

Wie aus der Initiative „Zukunft jetzt“ – diesen Namen hat sich die CDU-interne Opposition gegen Bernd Petelkau gegeben – am Dienstag zu hören war, herrscht dort die Meinung vor, dass nun erst einmal die andere Seite am Zug sei.

Schließlich habe Petelkau die Wahl verloren und nicht die parteiinternen Gegner. Von daher müsse nun zunächst der Parteivorstand aktiv werden.