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Gesundheits- und InklusionstagKnie-OP-Roboter und Blinden-Parcours kommen in Fußgängerzone

Lesezeit 3 Minuten
Die Organisatoren der Aktionstage habe das Programm vorgestellt (v. l.): Gesundheitsamtsleiterin Mirja Stevens, Tim Feister (Bezirksgeschäftsführer Malteser Hilfsdienst), Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach, Thomas Mohr (DRK Leverkusen), Prof. Dr. Leonard Bastian (Klinikum Leverkusen) und Bernd Schuster (Beirat für Menschen mit Behinderung).

Die Organisatoren der Aktionstage habe das Programm vorgestellt (v. l.): Gesundheitsamtsleiterin Mirja Stevens, Tim Feister (Bezirksgeschäftsführer Malteser Hilfsdienst), Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach, Thomas Mohr (DRK Leverkusen), Prof. Dr. Leonard Bastian (Klinikum Leverkusen) und Bernd Schuster (Beirat für Menschen mit Behinderung).

Bei einem besonderen Aktionstag erfahren Leverkusenerinnen und Leverkusen mehr über die Themen Gesundheit und Inklusion.

Wie reagiere ich am besten bei einem Notfall? Was kann ich für meine Gesundheit tun? Und wie ergeht es eigentlich Menschen mit Behinderungen im Alltag? Antworten auf diese Fragen bieten 30 Verbände und Organisationen am Samstag (31. August) in Leverkusen an.

Zum 2. Leverkusener Gesundheitstag und zeitgleich stattfindenden Tag der Inklusion werden in der Fußgängerzone in Wiesdorf zahlreiche Infostände und Attraktionen aufgebaut. Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach ist überzeugt davon, dass nur so die Menschen zu den Themen erreicht werden können. Gemeinsam mit anderen Akteuren hat er das umfangreiche Programm nun vorgestellt.

OP-Roboter „Mako“ operiert im Klinikum Leverkusen und in der Rathaus-Galerie

Anhand von speziellen Reanimationspuppen wollen etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Malteser Hilfsdienst zeigen, wie Erste Hilfe eigentlich richtig geht. Der Leverkusener Malteser-Bezirksgeschäftsführer Tim Feister will so die Menschen dazu ermutigen, dass sie sich im Ernstfall trauen, Betroffenen zu helfen: „Man kann die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhen, wenn man schnell reagiert.“ Auch für Thomas Mohr, Bildungskoordinator und Erste-Hilfe-Ausbilder beim DRK Leverkusen, ist das ein wichtiges Anliegen. In Deutschland würden nur etwa 50 Prozent eingreifen – die andere Hälfte tut nichts und schaut nur zu. In Skandinavien liege die Bereitschaft aber bei 80 Prozent.

Ein Höhepunkt beim Gesundheitstag dürfte aber in der Rathaus-Galerie stattfinden: Das Endoprothetik-Team des Klinikums Leverkusen führt im Untergeschoss vor, wie ein künstliches Knie mithilfe eines Roboters operiert wird. Dazu wird ein Vorführgerät des Systems „Mako“ nach Wiesdorf transportiert, das so auch im OP-Saal des Klinikums steht und schon etwa 50 Mal zum Einsatz kam. Laut Dr. Leonard Bastian, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, revolutioniere Robotik bereits viele OP-Methoden. Früher sei eine Knie-OP aufwendiger gewesen, nun ist ein Eingriff – den „Mako“ übrigens nicht ohne Ärzte macht – schneller und unkomplizierter, was wiederum der Heilung zugutekomme.

„Zelt der Einsamkeit“ und Parcours zur Inklusion

Auch psychische Gesundheit wird bei dem Aktionstag thematisiert. Im „Zelt der Einsamkeit“ des Sozialpsychiatrischen Zentrums und des Fachbereichs Medizinischer Dienst der Stadtverwaltung zeigen Teilnehmende der Kunsttherapie-Gruppe Werke zum Thema Einsamkeit. Darüber hinaus wird über die gesundheitlichen Folgen der Isolation und Beratungsangebote aufgeklärt. Einsamkeit könne sich „sowohl negativ auf die Psyche als auch auf die körperliche Gesundheit auswirken“, so Dr. Mirja Stevens, Leiterin des Fachbereichs. Die Suchthilfe will Leverkusen beim Gesundheitstag über die Gefahren von Alkoholkonsum aufklären. Bei einem Rauschbrillenparcours wird anhand einer speziellen Brille ein Alkoholrausch simuliert. So soll deutlich gemacht werden, wie sehr sich die Wahrnehmung und die Reaktionsfähigkeit betrunken verändern.

Ähnlich interaktiv wird es auch beim Tag der Inklusion: Ein Rollstuhlparcours soll verdeutlichen, wie viele Probleme bereits eine kleine Erhebung im Boden bereiten kann. Bei einem Tastparcours werden Besuchende in die Lebensrealität von sehbehinderten Menschen versetzt, indem sie sich nur mit einem Blindenstock bewegen können. Für Bernd Schuster, Vorsitzender des Beirats für Menschen mit Behinderungen, geht es bei den Aktionen darum, das Thema Inklusion sichtbarer zu machen, weil schließlich auch rund 20.000 Menschen mit Behinderungen in Leverkusen leben. (rxa)


Gesundheit und Inklusion in der Fußgängerzone

Der 2. Leverkusener Gesundheitstag und der Tag der Inklusion finden am Samstag (31. August) von 10 bis 14 Uhr in der Innenstadt vor dem Rathaus in der Wiesdorfer Fußgängerzone bis Funkenplatz sowie im Untergeschoss der Rathaus-Galerie statt. Der Eintritt ist kostenfrei. Neben den beschriebenen Angeboten gibt es noch weitere, auch speziell für Kinder.